Strukturwörter erfassen und zur Analyse und Beschreibung nutzen
Neben der ▪
Fragenmethode und der ▪
Sprechaktmethode kann man auch mit der
Strukturwortmethode den ▪
Gedankengang eines Textes erfassen.
Dabei macht sich die Methode zu eigen, dass in einem Text Wörter und
▪
Formulierungen enthalten sind, die Aufschluss über den inhaltlich-logischen
und argumentativen Zusammenhang der Aussagen geben können. Solche
Wörter und Formulierungen werden hier Strukturwörter genannt.
Neben Formulierungen, die ausdrücklich
(explizit) den Gedankengang kennzeichnen,
zieht man bei der Strukturwortmethode also bestimmte Wörter heran heran. Zu
diesen Strukturwörtern zählen z. B. bestimmte
Wortarten, aber
auch bestimmte Verben und Ausdrücke, die mit Nomen (Substantiven)
gebildet werden, den sogenannten nominalen Fügungen.
Als Strukturwörter fungieren vor allem:
-
Partikeln (doch, wohl, schon, halt, ja..)
-
Konjunktionen
(z.B. weil, denn, wenn..)
-
Adverbien (z.B. darum, deshalb, deswegen, dazu).
-
nominale oder verbale Strukturwörter oder Fügungen (Behauptung, behaupten, Begründung,
begründen,
).
In vielen
Texten machen die Autoren aber auch selbst Angaben zu ihrer
argumentativen Struktur und dem Aufbau ihres Textes.
Sie
formulieren das dann ausdrücklich (explizit):
-
Dieses
Argument ist besonders wichtig ...
-
Ich behaupte
einfach ...
-
Ich stelle
die These auf ...
-
Das lässt
doch nur die Schlussfolgerung zu ...
-
Die
Behauptungen lassen sich überzeugend begründen ..
-
...
Solche nominalen oder verbalen
Strukturwörter oder Fügungen dürfen keinesfalls übersehen
werden.
Am besten
▪ markiert
man sich schon beim ersten Lesen des Textes Strukturwörter,
indem man sie "einkringelt", dann hat man sie bei der weiteren
Analyse schon im Blick.
Von
Strukturwörtern zur Argumentationsskizze
Hat
man die wichtigen Strukturwörter erfasst und entsprechend markiert, kann
man sie u. U. dazu verwenden, um auf einem Blatt eine
Argumentationsskizze
zu erstellen, welche die inhaltlichen Aspekte mit der argumentativen
Struktur verbindet und veranschaulicht. Dabei werden explizit
geäußerten sprachlichen Argumentationssignale, der argumentative
Zusammenhang der gemachten Äußerungen und im besten Fall die
Argumentation, soweit möglich, hierarchisch strukturiert
gestellt. Wie man sie gestaltet, bleibt jedem selbst
überlassen. Das nebenstehende Beispiel demonstriert, was gemeint
ist, an einem Text, der in seinen argumentativen Strukturen sehr
verständlich angelegt ist, so dass man sie bei der Analyse gut
nachvollziehen kann. Dies ist allerdings bei vielen Texten nicht
der Fall. Gert Egle,zuletzt bearbeitet am:
10.01.2024
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