Am Text entlang: Aussagen auflisten
Wenn die ▪ einfache Aussagenliste zur
▪
inhaltlichen Erfassung von Texten
verwendet wird, geht es darum,
-
die wichtigsten Aussagen
des Textes in Form von Thesen/ganzen Sätzen (möglichst einfache
Hauptsätze) zu erfassen (vgl.
▪
Thesenpapier)
-
komplexe Aussagen, die
im Ausgangstext enthalten sind, in ihre Einzelaussagen zu zerlegen,
soweit dies für das Textverständnis Sinn macht
-
die Aussagen
am Text entlang
(=
▪
textsukzessive Bearbeitungsstrategie)
herauszuarbeiten und (reihend, am besten durchnummeriert) aufzulisten
-
die Aussagen vergleichsweise
textnah, aber möglichst ohne wörtliche Übernahmen zu formulieren
Sofern der Text dies ohne Weiteres zulässt,
kann auch zusätzlich ▪
hierarchisch nach Sinnabschnitten gegliedert werden.
Die einfache Aussagenliste stellt eine wichtige Vorarbeit
für sämtliche
▪
schulischen Schreibformen zur
▪
Textwiedergabe (z. B.
▪
Inhaltsangabe,
▪
strukturierte Textwiedergabe) dar. Außerdem kann sie bei der
▪
Texterörterung helfen, aus einer Vielzahl von Aussagen eines Textes geeignete
▪
Erörterungsansätze zu finden.
Arbeitsschritte
Wer den Inhalt eines Textes mit einer Aussageliste erfassen will, sollte folgende
Arbeitsschritte
beachten:
-
erste Lektüre des Textes.
-
Im zweiten Lektüredurchgang werden die wichtigsten Aussagen am Rand
markiert.
-
"Zerlegen" komplexer Aussagen
-
Auflisten der wichtigsten Aussagen/Thesen nacheinander und
untereinander.
-
ggf. Hinzufügen von Notizen als Ergänzungen zu den Aussagen (vgl.
Parallelkonspekt)
Beispiel:
»Der
Turnschuh als Kultobjekt«
Früher trug man Turnschuhe, weil sie billig waren und strapazierfähig.
Doch seit sich Politiker, Filmstars, Popbands oder sogar der Papst zu der
neuen Laufmasche bekennen, bricht der Turnschuh sämtliche Tabus. Nicht
Kleider machen Leute, sondern der Turnschuh. Niemanden kümmert es, wenn man
im Sporttreter zur Arbeit erscheint. In Großstädten hecheln Businessfrauen
und -männer - oben in Designerkleidung gehüllt - mit dem berühmten
Sportschuh durch die City, damit es schneller geht. Im Aktenkoffer hat man
selbstverständlich noch ein paar Vorzeigeschuhe dabei.
Dabei
hat der Turnschuh heutzutage auch das etwas altmodisch wirkende
Sprachimage abgelegt. Was früher Turnschuh hieß, und für sämtliche
Leibesübungen tauglich war, heißt heute im Allgemeinen Sportschuh und hat
sich mit griffigen Bezeichnungen, meist Anglizismen, allgemeinen Trends im
Sport und anderswo angepasst. Running-Schuhe, Jogging-Schuhe und
Walking-Schuhe teilen sich den Bereich der so genannten Laufschuhe, für
jede Sportart (z. B. Fußball, Basketball, Volleyball, Tennis etc.) gibt es
ein spezielles, auf diese Sportart zugeschnittenes Angebot. [...]
Die wesentlichen Textinhalte des Textes "Der
Turnschuh als Kultobjekt" lassen sich in folgender
textsukzessiv angelegten,
einfachen Aussagenliste zusammenfassen:
-
Gründe für das Tragen von Turnschuhen waren früher ihre
Strapazierfähigkeit und ihr günstiger Preis.
-
Heute tragen viele Prominente Turnschuhe.
-
Turnschuhe verleihen heutzutage Image.
-
Turnschuhe werden heute zu allen Gelegenheiten getragen und stören
auch den Businessstil nicht.
-
Turnschuhe verwendete man früher vor allem für Leibesübungen.
-
Turnschuhe heißen heute allgemein Sportschuhe.
-
Die Sportschuhe tragen häufig vom Englischen abgeleitete Namen.
-
Man unterscheidet verschiedene Arten von Sportschuhen.
-
Zu den Laufschuhen gehören Running-, Jogging- und Walking-Schuhe.
Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
10.01.2024
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