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Infografikanalyse: Je älter, desto mehr in "Digitalien" (2014)

Hinweise zur Analyse des Schaubilds

 
 
  Die Analyse des Schaubilds "Je älter, desto mehr in "Digitalien" aus dem Jahr 2014 eignet sich deshalb in besonderer Weise für die unterrichtliche Behandlung, weil sie den Blick schärft für eine genaue Betrachtung des Gegenstandes der Bildstatistik und ihrer möglichen Aussagen.

Dabei spielt auch die kritische Betrachtung der Headline der Infografik eine wichtige Rolle. Sie gibt vor, als fasse sie die Aussagen der Statistik pointiert zusammen, formuliert aber bei genauerem Hinsehen eine These, die von den in der Statistik erhobenen Daten nicht gestützt wird. Statistisch verarbeitet und visualisiert werden eben nicht die Internetnutzungszeiten der Kinder, sondern die Urteile, die die Eltern über die Dauer der Internetnutzung der Kinder abgeben. Es handelt sich lediglich um subjektive Einschätzungen, die einem "Bauchgefühl" der Eltern folgen. Dass das Schaubild nur dies darstellt, wird erst über die Subheadline verdeutlicht, die darauf verweist, dass es sich um Beurteilungen der Eltern handelt. So kommt der Headline zwar die Rolle zu, die Aufmerksamkeit des Leser/Betrachters auf die Infografik zu lenken, zugleich löst diese die Erwartungen nicht ein, die von der Überschrift ausgehen.

Grundsätzlich steht bei dieser Infografik die Frage im Raum, worauf sie eigentlich hinauswill. Will sie nur verdeutlichen, wie Eltern die Zeitdauer beurteilen, die ihre Kinder im Internet zubringen, bleibt das Ganze ohne Rückbindung an die tatsächlichen Internetnutzungszeiten der Kinder irgendwie in der Luft hängen. Auf der anderen Seite könnte es natürlich auch dazu dienen, dass die Eltern sich über die tatsächlichen Internetnutzungszeiten mehr Gedanken machen sollten und vielleicht auch in Erfahrung zu bringen hätten, was ihre Kinder eigentlich im Internet tun. Im Übrigen dürfte wohl auch das, was Eltern bei dieser Umfrage unter Zeit-im-Internet-Verbringen verstehen, höchst unterschiedlich ausfallen. Und die Headline des Schaubildes weitet das Ganze ja schon durch den Begriff "Digitalien" auf die gesamte digitale Welt der modernen Informations- und Kommunikationstechniken, ohne dass dies aus der Statistik selbst wieder hervorgeht.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 29.08.2016

 
     
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