Nach inhaltlichen Kriterien können
Infografiken unter dem Aspekt
ihres jeweiligen Darstellungsgegenstandes von einander unterschieden werden.
So heben
Jansen/Scharfe (1999, S.18)
die folgenden drei Typen voneinander ab:

-
Prinzipdarstellungen
Wird in einer Infografik Tatsächliches oder
Abstraktes dargestellt, das in seinem Aussehen, seinen Strukturen oder in
einem Prozessverlauf beschrieben wird, dann handelt es sich um eine
Prinzipdarstellung (vgl.
Jansen/Scharfe (1999, S.18, 116). Sie kann sogar ohne Text auskommen,
also als Zeichnung eine bestimmte Vorstellung oder einen bestimmten
Gegenstand "abbilden". Sie kann aber auch in den Dienst einer
zugleich textlich gegebenen Information gestellt werden und dann mit
ihren grafischen Mitteln, z. B. Pfeilen, Kästchen usw., diesen Text
veranschaulichen.
Zu den Prinzipdarstellungen zählen
Organigramme (z. B. der Aufbau eines Unternehmens oder der
Stammbaum eines Herrscherhauses)
ebenso wie eine Funktionsdarstellung einer technischen Anlage oder
Workflow-Darstellungen eines Arbeitsprozesses.
-
Kartographische Infografiken
Sie werden im Allgemeinen textbegleitend
verwendet, da die textlichen Angaben über das Wo eines Ereignisses oft nicht
ausreichen, um sich eine klare räumliche Vorstellung davon zu machen oder
weil der Ort oder der Raum, wo sich etwas ereignet, der besseren
Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit halber visualisiert werden soll.
Da sie meistens eine aktuelle Nachricht über ein an einem bestimmten Ort
stattfindendes oder stattgefundenes Ereignis kartografisch darstellen,
können sie "nach Herstellung und Nutzung als
»Kurzzeit«-Karten«" (Jansen/Scharfe (1999, S.142)
bezeichnet werden. Landkarten im herkömmlichen Sinne, die nicht zum
Zweck der räumlichen Information über ein bestimmtes Ereignisses erstellt
worden sind, sondern das Ergebnis langwieriger Datenerhebungen und Messungen
sind, kann man dagegen "Langzeit"-Karten
nennen.
-
Bildstatistiken
Sie
visualisieren Mengenverhältnisse in grafischer Form und bringen damit
Quantitäten anschaulich zur Darstellung, die in einem
Mengenvergleich zueinander stehen. Von
seiner Vergleichsart her betrachtet kann der Mengenvergleich als
einfacher Vergleich, als doppelter Vergleich
oder als Mehrfachvergleich in einer solchen
Infografik ausgeführt werden.
Meistens wird der Begriff Bildstatistik synonym mit dem Begriff
Diagramm (gr. diágramma = Umriss,
musikalisches Schema; dazu das Verb: diagráphein = "mit Linien
umziehen") verwendet.
Neben den Diagrammen gibt es aber auch noch andere Formen der
Bildstatistik. So zählen auch figurativ-gegenständliche Darstellungen
von Datenmengen dazu, auch wenn deren Einsatz, so anschaulich sie auch
sein mögen, dem Vergleich der Datenmengen nicht immer zuträglich ist.
Eine besondere Rolle spielt der Begriff Bildstatistik im Umfeld der so
genannten Wiener Methode der Bildstatistik um »Otto
Neurath (1882-1945).
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
23.07.2018 |
|