Was die
▪ typografische Gestaltung
von ▪
Strukturbildern
oder Strukturskizzen
anbelangt, ist vor allem die ▪
Textgestaltung
zu untersuchen und dabei der ▪
Schriftgestaltung
Aufmerksamkeit zu schenken.
Dabei ist die
Lesbarkeit der Schrift Grundvoraussetzung und ihre Lesefreundlichkeit
eine Zielkategorie, die vor allem subjektiv zu bewerten ist. Zu
beschreiben ist das verwendete ▪
Schriftdesign, soweit es für die Gestaltung des Strukturbildes von
Belang ist.
So kann bei der
Verwendung bestimmter
Schrifttypen mit spezifischen
Schriftschnitten (z.B.
normal
(regular), fett (bold) und/oder kursiv (italic)) die Strichstärke der
Schrift, ihre Lage und Breite variiert werden. Auf diese Art und
Weise können, z. B. bestimmte Strukturelemente, die sich z. B.
auf einer gemeinsamen Hierarchieebene befinden, einheitlich gestaltet
und/oder im Verhältnis zu anderen in ihrer Bedeutung betont werden. Die
gleichen Wirkungen lassen sich auch mit unterschiedlichen
Schriftgrößen und der
Schriftfarbe erzielen.
Der
Schriftcharakter einer Schrift dient
im Allgemeinen dazu, eine bestimmte Textaussage in angemessener Weise zu
visualisieren. Manche Schriften wirken nüchtern und sachlich und eignen
sich daher gut für wissenschaftliche Zwecke, andere zeugen von Dynamik
und wiederum andere •
eignen sich wegen ihrer Symbolwirkung eher nicht für Strukturbilder,
deren dominierende Textfunktion die Information darstellt. Allerdings
muss auch hier die Einschränkung gemacht werden, dass dies auch vom
Kommunikationsbereich und den Adressaten abhängt, die mit dem
Strukturbild erreicht werden sollen.
Da vom Schriftbild eine
• emotionale Wirkung ausgeht, die unter Umständen über die eigentliche
Zeichenbedeutung hinausgeht, muss diese als •
Anmutung
bezeichnete Wirkung auf jeden Fall bei der Analyse analysiert und
reflektiert werden.
Gewisse Grundkenntnisse
über die •
Anmutung
unterschiedlicher Schriftarten und die allerdings wandelbaren
Konventionen, die Schriften mit einem
spezifischem Schriftcharakter und einer besonderen Anmutung in
bestimmten
gesellschaftlichen
Kommunikationsbereichen
haben, gehören also dazu, wenn man die • "Eigensprache"
angemessen beurteilen will, die vom Charakter einer Schrift ausgeht. Je
nachdem wie stark sie ausgebildet ist, wird sie nämlich simultan mit der
Rezeption des Inhalts kommuniziert. (vgl.
Schulz-Anker 1984, S. 23)
Allerdings sind diese Konventionen nur bedingt verbindlich und die
Wahrnehmungs- und Rezeptionsgewohnheiten
der Leser befinden sich in einem steten Wandel. Was heute unmöglich
erscheint, ist schon morgen "trendy".