PVT - Ein
Schreibkonferenz-Konzept aus Schweden
Als eine besondere Form der "Schreibkonferenz" (writing
conference) kann man die auf
schrittweisem kooperativen Schreiben (Interactive writing) beruhende
prozessorientierte Vermittlung von Textmustern (PVT) auffassen,
die aus Schweden stammt (Björk
2000).
Das Schreibverfahren, das Schülerinnen und Schüler
befähigen soll, die vier folgenden Textmuster in ihrer kommunikativen
Funktion und ihren Strukturen zu erfassen und im Anschluss daran
"Schritt für Schritt systematisch zu verfassen"
(Kruse/Ruhmann 2006, S.20), sind:
Der Verlauf anhand des Textmusters Argumentation
Wie das Verfahren im Ablaufmodell gestaltet wird, ist von
Björk (2000, zit.
n. Kruse/Ruhmann 2006, S.20) am Beispiel des
Textmusters
"Argumentation" dargestellt worden. Dabei ist der
Schreibprozess auf der Grundlage des
dreiphasigen, auf die empirischen Forschungen von
Flower
und Hayes (1980) zurückgehenden Grundmusters von Planen (planning) - Formulieren (translating)
- Überarbeiten (reviewing) (bzw. "Vorbereiten - Rohfassung
schreiben - Überarbeiten" (vgl.
Kruse/Ruhmann 2006, S.23, Hervorh. d. Verf.) eingeteilt. In
Anlehnung an das Modell von
Björk (2000)
haben wir das Verfahren in einzelnen Punkten allerdings etwas
abgeändert.
Planen/Vorbereiten
-
Die
Schreiber/-innen sprechen in ihrer Schreibkonferenz-Gruppe
formulieren Leitfragen über das jeweilige Thema. Damit aktivieren
sie ihr eigenes Vorwissen und ergänzen es mit dem der anderen
Mitglieder der Schreibgruppe.
-
Eine von der
Lehrperson vorgefertigte Musterargumentation wird im Team
analysiert und diskutiert. Dabei werden charakteristische Merkmale
des Textmusters Argumentation (vgl.
argumentative Themenentfaltung) im Team herausgearbeitet.
-
In
Einzelarbeit sammelt im Anschluss daran jeder für sich erste
Ideen für die eigene argumentative Auseinandersetzung mit dem Thema
(Kreative Techniken zur Ideenfindung, z. B.
Brainstorming,
Clustering
etc.)
-
Die Ideen
jedes einzelnen werden in der Schreibgruppe vorgestellt und
gegenseitig kommentiert. Es ist auch zulässig, die Ideen eines
anderen für den eigenen Schreibprozess weiter zu verwenden.
-
In einer
weiteren individuellen Arbeitsphase (Einzelarbeit) werden in
einem assoziativen Brainstorming-Verfahren o. ä. Argumente und
Gegenargumente gesucht, die später im Text ausgearbeitet werden
sollen.
-
Im Anschluss
daran entwickelt jeder einzelne anhand von Leitfragen, die ihm von
der Lehrperson ausgehändigt worden sind, ein Leserprofil für seinen
Text.
-
Die bislang
erreichten Arbeitsergebnisse werden in
persönlichen Schreibkonferenzen von ihrem jeweiligen
Verfasser der Schreibkonferenzgruppe vorgestellt, die
Verständnisfragen stellen und Anregungen für den Textaufbau bzw. die
konzeptuelle Revision z. B. bei den vorgestellten Argumenten und
Gegenargumenten geben kann.
-
Im Anschluss
daran erstellt jedes Teammitglied für sich alleine eine
Arbeitsgliederung für seinen zu schreibenden Text.
Formulieren / Rohfassung schreiben
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Überarbeiten / Peer-Feedback
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024
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