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Überarbeitungskompetenz

Überarbeitungsstrategien

 
DIDAKTIK
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Writing is re-writing

Für die traditionelle Aufsatzdidaktik war das ▪ Überarbeiten von Texten nicht besonders wichtig.

  • Nur wenn gefordert wurde, dass man seinen Klassenaufsatz noch einmal durchlesen sollte, ehe der abgegeben werden konnte, entstand eine wenig Raum für Überarbeitung.

  • Die Überarbeitung von Texten spielte in einem eng bemessenen Rahmen eine Rolle, wenn man auf der Grundlage eines Entwurfes die sogenannte "Reinschrift" anfertigen musste.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass "die heute gängige Forderung, Texte zu überarbeiten ("Writing is re-writing", Hirsch 1977), innerhalb der deutschen Aufsatzdidaktik ein Abkömmling der Forderung nach Sprachgestaltung" ist, bei der die Schüler "nicht einfach nur etwas herunterschreiben, sondern die Worte und Formulierungen bewusst wählen" sollten (Fritzsche 1994, S.202)

In jedem Fall war die Bedeutung des Überarbeitens als Teil eines mindestens dreiphasigen ▪ Schreibprozesses von Planung, Formulierung und Überarbeitung in ihrer Tragweite für das Schreiben noch nicht erkannt.

So sprach Fritzsche (ebd.) in seinem Plädoyer für "häufiges spielerisches freies Schreiben" in der Primarstufe und Sek. I noch 1994 seine Bedenken gegen eine Verfrühung von Anforderungen zur Textüberarbeitung aus, die Kindern das Schreiben ebenso verleiten könne wie der herkömmliche Aufsatzunterricht.
Das "Nochmal-Schreiben" erschien ihm wohl eher wie eine Mode, das zudem für bestimmte Textmuster wie "Notizen, Tagebucheintragungen, Briefe und viele andere Texte" (ebd.) von vornherein irrelevant sei.

Die Zeit und die Ergebnisse der Schreib- und Revisionsforschung, vor allem im angelsächsischen Raum, haben solche Verengungen inzwischen überwunden und das Überarbeiten längst aus einem anderen Blickwinkel als dem traditioneller Sprachgestaltungsnormen betrachtet.

Es gibt zwei grundlegende Strategien, um Texte zu überarbeiten

Baurmann (2002/2008, S,96, 110; 2005a, S.4f.) unterscheidet unter Berufung auf Flower u. a. (1986) zwischen zwei grundlegenden Strategien zur Überarbeitung von Texten.

Diese sind  

  • die Strategie des Entdeckens und Neuschreibens

  • die Strategie des planvollen Untersuchens und Überarbeitens  

Nicht umsonst setzt die Überarbeitungsstrategie des planvollen Untersuchens und Überarbeitens schon im Titel zwei Akzente, nämlich den, dass der Text bzw. bestimmte Textteile untersucht werden müssen und danach ggf. nötige Überarbeitungen stattfinden können.

Und damit das funktioniert, muss man

  • erkennen, was überhaupt überarbeitet werden sollte (identifizieren)

  • überlegen, um welches Schreibproblem es sich dabei handelt und sich Gedanken darüber machen, wie man es lösen könnte (diagnostizieren)

  • anwenden, was einem nach der Prüfung verschiedener Möglichkeiten als das am besten Geeignete erscheint (revidieren)

Überarbeitungspläne entwickeln

In der Schule kann die Strategie des planvollen Untersuchens und Überarbeitens, die ein wesentlicher Bestandteil der Revisionskompetenz darstellt, am besten dadurch gelernt und umgesetzt werden, wenn die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften Überarbeitungspläne entwickeln.

Diese enthalten Anweisungen dafür, welche Überarbeitungen vorgenommen werden sollen. Sie bestimmen die im Blickpunkt stehenden Revisionsebenen (Buchstaben-, Wort-, Satz- und Textebene) legen dabei die Revisionsklassen (▪ Nachträge, ▪ Korrekturen, ▪ Verbesserungen, ▪ Umsetzungen und ▪ Neufassungen) fest und bieten ggf. Anleitungen dafür, wie die Überarbeitung vorzunehmen sind (▪ Revisionshandlungen).

Überarbeitungspläne, deren Kriterien mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam erarbeitet werden, sollen diese befähigen, entsprechende Routinen bei der Textüberarbeitung zu entwickeln, mit denen sie künftig selbständig und eigenverantwortlich an diese Phase des Schreibens herangehen können.

Dazu braucht man metakognitive Fähigkeiten und muss über ein ausreichendes Repertoire an Revisionshandlungen in den jeweiligen Revisionsklassen und auf den verschiedenen Revisionsebenen verfügen, die in einem längerwährenden Kompetenzerwerb die nötige Sicherheit beim Überarbeiten geben.

 Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 11.01.2024

   
 

 
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