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Schreibaufgabe zur Visualisierung eines Textes als Concept Map
Concept Maps ein Schema zur Visualisierung von Wissen
Concept Mapping ist eine Methode und
▪ Concept Maps ein ▪
Schema, um
ein ▪ Strukturbild zu gestalten, mit
dem Wissen (▪
Faktenwissen,
▪
Anwendungswissen,
▪
Handlungswissen)
in Form von
Konzepten ▪ visualisiert werden
kann (▪ konzeptuelles Wissen).
Mit
Schlüsselfragen (focus questions) anfangen
Concept Maps
sollen idealer Weise verfügbares
deklaratives
Wissen in einem hierarchisch strukturierten Begriffsnetzwerk zur
Darstellung bringen.
Da, grundsätzlich gesehen, ein solches
Begriffsnetzwerk offen angelegt ist, ist es zunächst einmal wichtig den
Bereich einzugrenzen, der mit einer Concept Map dargestellt werden soll.
Novak/Cañas
(2006/2008), die die Methode entwickelt haben, betonen daher immer
wieder die Notwendigkeit eine oder mehrere Schlüsselfrage(n) (focus
questions) zu formulieren, ehe man beim Concept Mapping ans Werk
geht.
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Mit präzise formulierten Schlüsselfragen kann
man das zu erarbeitende
Begriffsnetzwerk auf seine wesentlichen Konzepte zu reduzieren.
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Je
ungenauer sie gestellt sind, desto schwieriger ist es natürlich, eine gut
strukturierte und verständliche Concept Map zu gestalten.
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Was
herauskommt, wenn man der Erarbeitung von Schlüsselfragen nicht das
entsprechende Gewicht gibt, zeigt die obenstehende Darstellung, die
wohl mehr Verwirrung, denn Klarheit schafft.
Aber natürlich kann eine
solche Darstellung auch in zwei oder drei Durchgängen entsprechend
überarbeitet werden.
Der Weg dazu ist dabei derselbe: Formulierung von
Schlüsselfragen und Reduzierung der wesentlichen (Schlüssel-)Konzepte (concepts,
keywords etc.) und der dargestellten Beziehungen (Relationen), sowie der
daraus gewonnenen Propositionen (Aussagen).
Mit
Vertrautem beginnen
Wer mit dem Concept Mapping
beginnt, sollte zunächst einmal mit einfachen Sachverhalten beginnen.
So empfiehlt sich, laut
Novak/Cañas
(2006/2008), zunächst einmal Vertrautes und Bekanntes oder zumindest
leicht Zugängliches mit der Methode zu visualisieren.
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Das kann z. B. ein
bestimmter Abschnitt eines Textes sein, dessen
Schlüsselkonzepte/Schlüsselbegriffe relativ leicht erfasst werden
können.
Dies ist besonders deshalb wichtig, weil es beim Concept Mapping
ja nicht allein darauf ankommt, Schlüsselbegriffe aufzulisten, sondern
sie eine hierarchische Struktur zu bringen.
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Es
bedeutet auch den Begriffsumfang oder den Abstraktionsgrad der
Begriffe einzuschätzen, um sie nach Ober- und Unterbegriffen,
umfassenderen und weniger umfassenden Konzepten ordnen zu
können.
Hier
spätestens wird auch klar, dass es mit einem einfachen ▪
Clustering von Ideen nicht
getan ist. Zur Ideenfindung im Sinne eines kreativen Prozesses taugt die
Erstellung von Concept Maps nur sehr bedingt.
Da ein Concept Map
verfügbares Wissen eines einzelnen oder einer Gruppe von Menschen auf
einem bestimmten Gebiet bzw. in einem bestimmten konzeptuellen Kontext
gestalten soll, sollte man zumindest zu Beginn - vor allem in der Arbeit
mit Schülerinnen und Schülern - nur ein begrenztes Vorwissen
voraussetzen.
Von der Schlüsselfrage zu den Schlüsselbegriffen (Konzepten)
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Hat man die Schlüsselfrage(n) formuliert, geht man an
zunächst die Sammlung der Konzepte, die zur Beantwortung in Frage kommen.
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Diese
Schlüsselbegriffe (keywords, Konzepte) werden zunächst einmal in
tabellarischer Form aufgelistet.
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Hat man so etwa 15 bis 25 solcher
Begriffe gefunden, müssen sie geordnet werden.
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Dann werden die gesammelten Schlüsselbegriffe nach
Ober- und Unterbegriffen klassifiziert und in einer zweiten,
überarbeiteten Liste (Ranking List)
aufgrund dieser Ordnungskriterien neu zusammengestellt.
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Ganz oben auf
der Liste sollte möglichst das Konzept bzw. der Begriff stehen, der als
Oberbegriff für das Ganze stehen könnte.
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Gelingt die Herstellung einer
so gearteten Ranking List nicht, können natürlich weitere Konzepte
hinzugefügt werden.
Man kann aber auch, wenn es der Sachverhalt zulässt,
von einer so gearteten hierarchischen Struktur im Sinne einer klaren Top-Down-Gerichtetheit absehen und doch noch passable Concept Maps
gestalten.
Hier ist eine flexible Handhabung angeraten, wenn Concept
Mapping nicht nur Expertenwissen visualisieren soll.
Von
der Ranking List zum ersten Entwurf der Concept Map
Hat man eine Ranking List erstellt, fungiert sie
zunächst mal als ein Ort (parking lot),
wo die für die Concept Map als wesentlich angesehen oder vermuteten
Konzepte zu finden sind.
Geht man zur grafischen Gestaltung der Concept
Map über, können die dafür geeigneten Begriffe/Konzepte von der Liste
"gestrichen" und in der Concept Map verarbeitet werden.
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Dabei kann es
durchaus vorkommen, dass nicht alle Elemente der Liste in die Concept Map übernommen werden, wenn sie
z. B. nicht gut in Verbindung mit anderen Konzepten/Begriffen in der
Concept Map gebracht werden können.
Hat man eine klare hierarchische
Struktur der Konzepte gefunden, kann man die Konzepte zunächst einmal
von oben nach unten so anordnen, dass die Ober- bzw. Unterbegriffe, die
auf der jeweils gleichen Ebene liegen räumlich vertikal und horizontal
entsprechend platziert werden.
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Dies kann man mit Notizzetteln, z. B. Post-its
(TM), auf denen die jeweiligen Konzepte notiert sind, oder mit Hilfe
einer geeigneten Software wie z. B. IHMC C-Map Tools (»http://cmap.ihmc.us)
gleichermaßen tun.
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Auf der Grundlage dieser räumlichen Anordnung der
Konzepte entsteht ein erster Entwurf der Concept Map, der mit weiteren
Schritten weiter entwickelt wird.
Dabei werden die Konzepte zunächst mit
gerichteten Pfeilen miteinander verbunden und mit
Linking
Words versehen, die die Beziehung (Relationen) der Konzepte als
Aussagen ausdrücken (Propositionen).
Dabei können ▪
statische
und ▪ dynamische
Relationen ausgedrückt werden.
Vom Entwurf zur Endfassung der Concept Map
Nach dem Erstellen des Concept Map-Entwurfs wird das
Konzept überarbeitet.
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Dabei können noch weitere Konzepte hinzugefügt
werden.
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Im Allgemeinen benötigt man mindestens drei oder mehr Fassungen,
ehe man eine, prinzipiell immer nur den jeweiligen Stand der Erkenntnis
widerspiegelnde Endfassung der Concept Map erarbeitet hat.
Nach dem
Erstellen des Concept Map-Entwurfs sollte man versuchen,
Cross-Links
zwischen den einzelnen Elementen zu setzen, die Beziehungen zwischen den
untergeordneten Konzepten aufzeigen.
Da in einem Begriffsnetz, wie es
eine Concept Map darstellt, natürlich alles irgendwie zusammenhängt,
muss man beim Setzen von Cross-Links behutsam vorgehen und nur solche
setzen, die wirklich wichtig sind.
Die Herausforderung für die Endfassung: Keine "Strings"
In der Endfassung sollte man Konzepte vermeiden, die in
Satzform gestaltet oder satzartig sind.
Solche "String Maps" zeigen im
Grunde, dass die dargestellten Sachverhalte nicht hinreichend verstanden
oder eben bei der grafischen Umsetzung in die Concept Map nicht
angemessen (re-)strukturiert worden sind.
Will man Beispiele zu den Ereignissen (events) oder Objekten (objects)
in die Concept Map hinzufügen, werden diese aber nicht mit Rechtecken oder Ovalen
umgrenzt, was den Konzepten vorbehalten ist. (vgl.
Novak/Cañas (2006/2008)
Die Qualität der Linking Words und der Cross-Links
ist besonders wichtig
Geeignete Linking Words zu finden fällt mitunter nicht leicht.
Allzu leicht begnügt man sich mit wenig aussagekräftigen
Standardformulierungen, die für eine ganze Reihe von Konzepten passen.
Doch gerade die präzise und spezifische Auswahl der Linking Words ist
neben der hierarchischen Strukturierung, der angemessenen Anzahl
wesentlicher Cross-Links und der gekonnten und funktionalen grafischen
Gestaltung eines der wichtigsten
Qualitätsmerkmale von Concept Maps.
Die überarbeitete Endfassung gestalten
Am Ende, wenn alle Konzepte eingearbeitet und mit
geeigneten Linking Words versehen sind, kann man an die Gestaltung des
endgültigen Aussehens der Concept Map gehen.
Um die Concept grafisch
anschaulicher zu gestalten, sind hierzu unter Umständen eine ganze Reihe
räumlicher Umgruppierungen nötig.
Dies lässt sich unter Einsatz von Software wie z. B. IHMC C-Map Tools,
besonders komfortabel lösen, da das Verschieben eines Konzeptes stets
mit der Verschiebung der Verbindungslinien und der Linking Words
vonstatten geht.
Beispiele
Die nachfolgenden Beispiele zeigen weniger
gelungene und eine gelungene Concept Map:
=
keine gelungene Concept Map
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Beispiel
2
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nur zeitliche Abfolge dargestellt
-
keine hierarchische oder ungeeignete
hierarchische Struktur
-
wenige Cross-Links, die Beziehungen zwischen den
untergeordneten Konzepten aufzeigen
= keine gelungene Concept Map |
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-
weist hierarchische Struktur auf
-
zeigt mit Cross-Links Beziehungen zwischen den
untergeordneten Konzepten auf
-
bildet eine Begriffsnetz-Struktur ab
-
verdeutlicht vertiefteres konzeptuelles Wissen
= gelungene Concept Map
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(Abbildungen nach: Kinchim und Hay 2000)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024
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