Das GTD-Konzept (=
Getting Things Done®) stellt in den Augen
seines Erfinders, David Allen, keine
• Arbeits- und Zeitmanagement-Methode dar, sondern
ein umfassendes Konzept für das Selbstmanagement. Es basiert
zunächst einmal auf der Erfahrung, dass sich viele Dinge, die uns mehr oder
weniger ständig im Kopf herumschwirren, sich dort nicht am rechten Platz befinden.
Solche Dinge sind in der Regel
innere
Verpflichtungen, die man sich entweder selbst auferlegt hat oder
übernimmt. Sie können,
da ja viele von ihnen, zumindest im aktuellen Augenblick, nicht wirklich in
Handlungen umgesetzt werden können, Stress erzeugen. Vor allem aber verzehrt diese
unproduktive Beschäftigung mit den vielen unerledigten Dingen (incompletes)
unsere Energie, und: damit auch unserer Zeit.
Selbstverständlich hängt der Umgang mit anfallendem Zeug auch von den
psychischen Dispositionen des einzelnen ab. So wird man auch Problemen,
die sich dabei ergeben, nicht nur mit Selbstmanagement-Methoden wie dem
GTD-Konzept angehen und lösen können. • "Aufschieberitis"
kann sich schneller, als man denkt, zu • Schuldgefühlen auswachsen, denen man, je nach Komplexität des
psychischen Geschehens, eben nicht so einfach Herr werden kann. Im Konzept
der • Transaktionsanalyse gedacht, wären hierzu zumindest Überlegungen zum vom
• Lebensskript geprägten
• Antreiberverhalten,
zu den einzelnen Antreibern wie z. B. • "Sei
perfekt!" oder den ihnen gegenüberstehenden
• Erlaubnissen zu
reflektieren.
Unerledigte
Dinge und offene Enden (Open Loops), definitionsgemäß "alles, was nicht ist,
wo es hingehört oder wie es sein sollte" und dementsprechend an unserer
Aufmerksamkeit zerrt (Allen
2004, S. 28), werden von den meisten Menschen als
Stuff (= anfallendes Zeug, Dinge im Kopf) erlebt. Was
anfallendes
Zeug ist, definiert Allen wie folgt: "Es umfasst alles, was Sie in ihre
psychische oder physische Welt eingelassen haben und was noch nicht ist, wo
es hingehört, für das Sie aber das erwünschte Ergebnis und den nächsten
Handlungsschritt noch nicht festgelegt haben." (ebd.
S. 34)
Was häufig Schwierigkeiten bereitet, ist unser fehlerhafter Umgang mit
dem anfallenden Zeug. Denn oft belassen wir es in seinem Zustand, und das
wiederum erzeugt Stress und führt zu großen physischen und vor allem
psychischen Belastungen. Um dies zu ändern, muss man die Bedeutung der Elemente,
aus denen das anfallende Zeug besteht, eindeutig bestimmen und sich damit
klarmachen.
Dies geschieht, indem der Stuff, das anfallende Zeug, umgewandelt wird,
Erreicht wird das durch eine
kontrollierte Steuerung unseres
Handelns. (vertikale und horizontale Steuerung). So lautet denn auch im GTD-Konzept die entscheidende Frage:
Wie kann ich angemessen entscheiden, was zu einem
bestimmten Zeitpunkt zu tun ist. (vgl.
Allen 2004, S. 36)
Gert
Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024
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Arbeitsanregungen:
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Halten Sie die Aktivität, das
Projekt oder die Tätigkeit, die ihre Aufmerksamkeit in diesem Moment
beansprucht schriftlich fest.
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Schildern Sie im Anschluss
daran in einem einzigen Satz, welches positive Ergebnis Sie sich dafür
erwarten.
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Notieren Sie dann, die erste
physische Handlung, die Ihrer Ansicht nach notwendig ist, um die
Angelegenheit voranzubringen.
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