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Privater
Geschäftsbrief
Beim • Durcharbeiten des Eingangskorbes, der zweiten Stufe zur
• Steuerung von Arbeitsabläufen (Workflow) im Konzept des
•
Getting Things Done®, geht es
im Kern darum herauszufinden, ob man in einer bestimmten Sache überhaupt
etwas tun kann. Dabei ist zu entscheiden, was als nächster Schritt zu erfolgen
hat. Am nachfolgenden Beispiel eines Projekts lässt sich die Problematik und
ihre Lösung beispielhaft zeigen.
Wer einen Handy-Vertrag fristgerecht kündigen will, hat ein •
Projekt,
das sich definitionsgemäß aus mehr als einer physischen Aktivität
zusammensetzt. Als solches gehört es auf die •
Projektliste, die einem
hilft, den Überblick über das Gesamte im Zusammenhang zu bewahren.
Wenn man beim Durcharbeiten seines Eingangskorbes auf die Aufgabe
"Handy-Vertrag fristgerecht kündigen" stößt, muss man den nächsten
physischen Schritt herausfinden, der einem dem Projektziel näher bringt.
Auch wenn es weder nötig, noch ratsam ist, das Projekt zu einem gegebenen
Zeitpunkt in alle seine denkbaren physischen Teilschritte zu zerlegen, da ja
stets mit Änderungen zu rechnen ist, wollen wir das der besseren Übersicht
halber einmal tun.
Die Aufgabe "Handy-Vertrag fristgerecht kündigen" ist nach Allens
Verständnis lediglich eine mental vollzogene Entscheidung, aber eben "keine
wirkliche Handlung" (Allen
2004, S. 163), keine "physische, sichtbare Aktion, die
erforderlich ist, um die Angelegenheit einem Abschluss näher zu bringen." (ebd.
S.161). Wer seinen Handy-Vertrag fristgerecht
kündigen will, muss daher, je nach Kontext, u. a. die folgenden Handlungen
berücksichtigen:
-
Netzbetreiber-Kundenbetreuung anrufen und ermitteln, zu welchem Termin
der Vertrag fristgerecht zu kündigen ist
Dazu gehört u. U.:
-
Ordner mit Monatsrechnungen holen
-
Telefonnummer des Netzbetreibers bei Festnetzanrufen herausschreiben
-
Kontaktzeiten des Kundenbetreuungsservice notieren
-
Adresse des Netzbetreibers für das Kündigungsschreiben aufschreiben
-
Kundenbetreuung des Netzbetreibers fragen, wann der Vertrag
fristgerecht gekündigt werden muss
-
Kündigungsschreiben verfassen
Dazu gehört u. U.:
-
PC einschalten
-
auf der teachSam-Webseite
den Arbeitsbereich •
Privater
Geschäftsbrief aufrufen
-
Grundregeln für die
Abfassung lesen
-
Textverarbeitungsprogramm starten
-
Brief (u. U. mit
Briefvorlage:
pdf-free -
doc-free) abfassen
-
Brief 2x ausdrucken, Briefumschlag mit Adresse und Absender
beschriften, Brief in den Umschlag stecken und zukleben.
-
Kopie in Ablagesystem (PC oder Ordner) archivieren bzw. in Liste
"Warten auf ..." (das Antwortschreiben des Netzbetreibers nach
Entgegennahme der Kündigung) aufnehmen
-
Ordner wieder an seinen Platz zurückstellen
-
Brief spätestens bis am ... zur Post bringen und als Einschreiben
versenden
Sieht man sich die Liste der Tätigkeiten an, die im Zusammenhang mit der
fristgerechten Kündigung eines Handy-Vertrages unter Umständen von einem
erledigt werden müssen, dann wird schnell klar, dass man sich am besten auf
den in einer bestimmten Situation angemessenen nächsten Schritt
konzentriert, um das Ganze auf den Weg zu bringen.
Natürlich sollen diese Schritte nicht in Mikrohandlungen zerlegt werden,
viele erledigen auch das Zurückstellen eines Ordners intuitiv, aber, wenn
der Ordner mit den Rechnungen des Netzbetreibers nicht zur Hand ist, dem man
notwendige Angaben entnehmen muss, kann man das Projekt eben nicht
voranbringen.
Und wer sich müht, ein Kündigungsschreiben korrekt abzufassen (•
Privater
Geschäftsbrief), und keine Abhilfe findet,
der scheitert eben am nächsten Schritt. Hat der Computer am Tag zuvor seinen
Geist aufgegeben, heißt es umzudisponieren. Und zuguterletzt: Hat die Post
ausgerechnet an dem Tag geschlossen, an dem das Kündigungsschreiben zur Post
muss, dann ist Chance zur fristgerechten Kündigung eben dahin und der
Vertrag hat sich wahrscheinlich damit um ein weiteres Jahr verlängert.
•
Privater
Geschäftsbrief
Gert
Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024