Prüfungsrelevante
Arbeitsformen für die im schriftlichen Abitur im Fach Deutsch
geforderten Leistungen sind das untersuchende, das erörternde und das
gestaltende Erschließen. (EPA, S.7), die mit bestimmten Aufgabenarten
verbunden sind. Die Bewältigung der Schreibaufgaben des schriftlichen
Abiturs setzen dabei die Beherrschung einer ganzen Reihe von Methoden und
Arbeitstechniken voraus. (EPA, S. 7 f.)
Die Verfahren, die beim gestaltenden Erschließen zur Anwendung kommen,
gehören zu den
textproduktiven Verfahren der →Texttransformation.
Aufgabenarten und Erschließungsformen sind dabei einander zugeordnet. Die
drei geforderten Erschließungsarten beziehen sich in aller Regel auf Texte,
die zur Schreibaufgabe gehören. Lediglich für das erörternde Erschließen
"kann auch ein Thema ohne Textvorlage die Grundlage für die Aufgabe
darstellen." (EPA, S. 7 f.)
In einer tabellarischen Gegenüberstellung können die unterschiedlichen
Aufgabenarten deutlich gemacht werden, wie sie in den
Einheitlichen Prüfungsanforderungen in
der Abiturprüfung Deutsch (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
01.12.1989 i. d. F. vom 24.05.2002) dargelegt werden.
Gestaltendes
Erschließen |
Bezug: literarische oder
pragmatische Texte |
gestaltende Interpretation;
adressatenbezogenes Schreiben |
-
Erfassen der Vorlage und
Entfaltung des Textverständnisses; bei literarischen Texten
unter Einbeziehung der sprachgeschichtlichen und
literarhistorischen Dimension
-
Erkennen der Möglichkeiten der Vorlage für die eigene
Gestaltung
-
Strukturierung der eigenen Gestaltung
-
Anwendung literarischer Muster, poetischer Repertoires,
textsortenspezifischer Anforderungen
-
eigenständige und einfallsreiche Textgestaltung
-
Beachtung der Korrespondenz zwischen Vorlage und eigenem
Text in Struktur und Stil
-
sprachliche und strategische Berücksichtigung des
angegebenen kommunikativen Kontextes
-
Anwenden geeigneter Argumentationsverfahren
-
ggf. Erläutern und Begründen der eigenen Textproduktion.
Für die
gestaltende Interpretation literarischer Texte sind dazu
besonders wichtig:
-
überraschende
Einfälle entwickeln, Situationen zuspitzen, Pointen setzen,
-
Figuren
plastisch, anschaulich, konsequent zeichnen; Empathie
entwickeln
-
Handlungsweisen,
Handlungsmuster usw. überzeugend darstellen und begründen
-
Motive
aufnehmen und ausgestalten
-
literarische
Muster und poetische Repertoires kennen und anwenden
-
eine schlüssige
Gesamtkonzeption entwerfen
-
Stilebene der
Vorlage und einzelner Figuren bestimmen und adäquat
gestalten
-
Stil der
jeweiligen Gestaltungsform verwenden
-
ggf. die eigene
Textproduktion erläutern und begründen
Für das
gestaltende Erschließen pragmatischer Texte verbunden mit
adessatenbezogenem Schreiben sind dazu von besonderer
Wichtigkeit:
-
inhaltliche
Aussagen sachgerecht und zielgerichtet auswählen und
gewichten
-
sich mit einem
Text argumentativ auseinandersetzen
-
die geforderte
Textart kriterienbezogen gestalten
-
dem angegebenen
kommunikativen Kontext sprachlich und strategisch gerecht
werden
-
ggf. die eigene
Textproduktion erläutern und begründen
Für das
adressatenbezogene Schreiben auf der Basis des untersuchenden
Erschließens pragmatischer Texte sind besonders wichtig:
-
Materialien
sichten, auswerten und erschließen
-
inhaltliche
Aussagen sach- wie themengerecht zielgerichtet auswählen und
gewichten
-
sich auf der
Grundlage der Materialsichtung und –auswertung mit der
Thematik argumentativ auseinandersetzen
-
geeignete, die
Anforderung der Thematik wie den Adressatenbezug
berücksichtigende eigene Darstellungsformen entwickeln und
gestalten
-
dem vorgegebenen
kommunikativen Kontext sprachlich und strategisch gerecht
werden
-
die eigene
Vorgehensweise, die getroffenen Entscheidungen, die
entwickelten Darstellungsformen begründen und reflektieren.
|