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Übersicht
über die Transkriptionskonventionen
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GAT-Beispiel
Im ▪
Basistranskript des
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Gesprächsanalytischen Transkriptionssystems (GAT) werden neben
Konventionen ▪
für die prosodischen Merkmale der Sprache,
▪ für die
segmentale sprachliche Transkription, für die sequenzielle Struktur
des Gesprächs auch eine Reihe
▪ sonstiger
segmentaler Transkriptionskonventionen und
▪ sonstiger
Konventionen formuliert.
Bei der Notation der sequenziellen Strukturen eines Gesprächs
(Sprecherwechsel, Überlappungen und Simultansprechen, Anschlüssen, Pausen)
gelten die folgenden Konventionen:
Neue Sprecherbeiträge (Turns), die ohne Überlappungen oder eine
Phase simultanen Sprechens einsetzen, beginnen mit einer neuen
Transkriptzeile.
Eckige Klammern [ ] für Überlappungen und Simultansprechen
werden dort in den Transkriptionstext eingefügt, wo das Simultansprechen
beginnt und, falls gewünscht, endet. Die schließende eckige Klammer ] muss
freilich nur gesetzt werden, wenn man genau zeigen will, wie lange das
simultane Sprechen andauert.
Beispiel (aus GAT, leicht verändert):*
01 A: ich
wollt jetzt [noch sa’
02 B: [das tut nichts [zur sache
03 A:
[noch sagen
04
dass mich diese unterbrecherei einfach stört.
Ist das Simultansprechen zu Ende, wird für jeden Sprecher, wenn er
drankommt, wieder eine neue Zeile. Ausnahme: kurze
Rezeptionssignale. Sie signalisieren keine Bereitschaft zur
Übernahme des Rederechts.
Beispiel (aus GAT):
01 A:
ich wollte grade [noch] sagen
02 B:
[hm ]
Daher springt in einem solchen Fall auch der Blick des Lesenden von der
späteren, das Rezeptionssignal notierenden Zeile, auf die vorausgehende
Zeile des Transkripts zurück. Für die Lesetechnik bedeutet dies, dass
Beiträge in eckigen Klammern grundsätzlich parallel zu lesen sind.
Wenn die Überlappungen
mehrere Textzeilen umfassen, werden, um Zuordnungsprobleme zu
vermeiden, die jeweils zusammengehörenden Transkriptionszeilen mit einem
engeren Zeilenabstand (1 statt 1 1/2) dargestellt.
Beispiel (aus GAT):
01 A:
[ich wollte noch was sagen
02 B:
[ich bin auch mal dran
03 A:
[wer denn nun zuerst
04 B:
[immer muss ich ums rederecht kämpfen
Vollzieht sich der
Anschluss beim Sprecherwechsel zwischen den Redebeiträgen (Turn)
oder einer neuen prosodischen Einheit schnell und unmittelbar, d. h. ohne
jede kleinste Pause (Mikropause), dann wird dies mit einem = am Ende der
vorhergegangenen und unmittelbar am Beginn der neuen Einheit, ohne eine
Leerstelle davor bzw. danach, gekennzeichnet.
Beispiel (aus GAT):
01 A:
ich will auch=
02 B:
=ich auch
Dieser schnelle Anschluss, auch "latching"
genannt, ist innerhalb von Intonationseinheiten normal und wird daher auch
nicht notiert. Wenn es allerdings auffällig ist, dann werden diese
Verschleifungen, die sonst übliche
Wortgrenzen tilgen, gekennzeichnet. So kann man die Verschleifung von
"und" und "äh" in der folgenden Art und Weise notieren:
und=äh. Da solche Verschleifungen
jedoch nicht selten sind, ist Zurückhaltung bei der Notation durchaus
angebracht.
Pausen zwischen den Redebeiträgen
verschiedener Sprecher (turns) oder während ihrer Äußerung (turn-interne
Pausen) werden in ihrer zeitlichen Dauer notiert.
Dabei werden turn-interne Pausen innerhalb der Zeile bzw. am Beginn der
Folgezeile notiert. Wenn die Pause einem Sprecher nicht eindeutig
zuschreibbar ist, werden die entsprechenden Zeichen auf eine gesonderte
Transkriptionszeile zwischen den Gesprächsbeiträgen notiert.
Beispiel (aus GAT):
01 A:
hier fängt der transkripttext an
02 B:
ja genau
03
(---)
04 A:
wenn du mir ins wort fä[llst
05 B:
[ich fall dir ja
06
gar nicht ins wort
07 A:
doch
08
(.)
09
hast du wohl getan
10
du hast (.) mich grade unterbrochen
11 B:
ja
12
hab ich das wirklich getan
13
(.)
14
okay
15
tut mir leid
16 A:
schon gut
* Um ein originalgetreues Printlayout zu ermöglichen,
wurde auf die obligatorische Einrückung des zitierten Transkripts
verzichtet.
»Gesprächsanalytisches Modell (GAT) pdf-Dokument (=
Online-Version des Artikels "Gesprächsanalytische
Transkriptionssysteme" aus den Linguistischen Berichten 173, 1998,
S. 91-122)
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Übersicht
über die Transkriptionskonventionen
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GAT-Beispiel
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
18.12.2023