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Rhetorik der Rede
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Politische
Reden analysieren
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Redegesten
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Gestus der Rede
Redegesten, die beim Sprechen eingesetzt werden,
gehören in der Alltagskommunikation zu den
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Ausdrucksgesten.
Sie können aber auch anderen Arten von Gesten untergeordnet
sein, wenn beispielsweise ein Tier nachgeahmt wird oder wenn ein
Schauspieler eine bestimmte Figur mit Leben erfüllt (▪
Simulierte Dramaturgie und Inszenierung)
In der
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Rhetorik der Rede sind »Redegesten besonders wichtig. Allerdings wird der Begriff in diesem
Zusammenhang meist als Sammelbegriff für das gesamte mimisch-gestische
Verhalten verwendet, das ein Redner bei seiner Rede zeigt.
Redegesten, die
kulturell sehr unterschiedlich ausgeprägt sind, erfüllen u. a. die folgenden
Funktionen:

-
Sie
verdeutlichen die Bedeutung des Gesagten (monosemieren) und die Strukturen
der Rede, wenn z.B. einzelne Punkte aufgezählt werden oder "in
Anführungszeichen" gesprochen wird.
-
Sie betonen Gesagtes.
-
Sie rhythmisieren den Redefluss wie ein Taktstock
("Taktstocksignale").
-
Sie weisen auf etwas hin (z.B. in eine bestimmte Ecke des
Zuhörerkreises: "Sie da hinten!")
-
Sie bringen Ablehnung, Zweifel u. ä. zum Ausdruck (z.B. Ja/Nein-Gesten,
Kopfnicken)
-
Sie dienen zur Kontrolle der Gesprächsabfolge und zur Organisierung
des
Sprecherwechsels durch
Fremd- oder
Selbstwahl (z.B. Man meldet sich
mit dem erhobenen Finger zu Wort, "gibt" das Wort weiter an einen anderen
Sprecher)
Grundsätzlich gilt: Gesten begleiten das Sprechen und sind dabei
dem Wort meistens so weit voraus, dass sie quasi als körperliches
Voraussignal einer verbalen Äußerung fungieren können. Diese
Vorausreaktion durch Gesten kann man in der alltäglichen Kommunikation,
insbesondere bei einer Wechselrede mit gegenseitigen Unterbrechungen, gut
beobachten.
Meist geht der Unterbrechung eine zustimmende oder ablehnende
Geste voraus, mit der derjenige, der zu Wort kommen will, die Aufmerksamkeit
darauf lenken, seinen Anspruch dokumentieren und sich somit "ins Gespräch
bringen" oder "zu Wort melden" will.
(vgl.
Margarete Payer (2000),
http://www.payer.de/kommkulturen/kultur042.htm, 17.6.02)
Neben den Redegesten können ergänzend oder an deren Stelle auch
paraverbale (paralinguistische) Signale eingesetzt werden, denn
häufig wird erst durch die Art und Weise, wie etwas gesagt wird, erst
richtig klar, was gemeint ist.
"Zum Teil wird eine Aussage erst durch einen
bestimmten Tonfall eindeutig oder verständlich. Dieser Effekt wird besonders
bei der Interpretation einzelner Partikeln oder bestimmter Hörersignale
deutlich: Ob ein jaja ein bloßes Aufmerksamkeitssignal oder eine
explizite Zustimmung ist, lässt sich nur am Tonfall festmachen und auch "ein
hm ist noch lange kein hm" (Wahmhoff/Menzel 1979)." (Linke
u. a. 1994, S.275)
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Gestus der Rede
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
25.01.2023