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FAQ's zur Rede- und Textwiedergabe

Was ist eigentlich das Besondere am Konjunktiv bei der indirekten Wiedergabe? »

 
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Eine Spielwiese für Konjunktiv-Fans?

Nun ja, es gibt natürlich auch richtige Konjunktiv-Fans! Für sie ist der Konjunktiv irgendwie das Salz in der Suppe der deutschen Sprache.

Und der Rest? Tut sich meistens schwer damit.

So hat der Journalist und Autor verschiedener stilkundlicher Bücher, Wolf Schneider, schlicht behauptet, er schätze "die Zahl derer, die den Konjunktiv der indirekten Rede schriftlich korrekt verwenden, auf höchstens hunderttausend, und auf wenig tausend die, die ihn auch mündlich richtig setzen." (Schneider 1996, S.297)

So wundert es auch nicht, dass er sein Plädoyer für den Konjunktiv gleich in solche Formen gießt: "Und wenn nur ein Fünkchen Hoffnung glömme, dass uns der Zeitgeist nicht entgegen bliese: Wir täten alles, dass er weiter gölte und nicht verdürbe, der schöne deutsche Konjunktiv." (ebd.)

Lassen wir die Konjunktiv-Fans träumen!

Bei der ▪ indirekten Wiedergabe ist der Konjunktivgebrauch allerdings schon außerordentlich wichtig. Und seine Beherrschung im Zusammenhang mit der ▪ indirekten Rede gehört heute immer noch zu den grundlegenden Elementen der gehobenen Standardsprache.

Konjunktiv I signalisiert indirekte Wiedergabe

Es ist halt einfach so: Der ▪ Konjunktiv I bei der ▪ indirekten Wiedergabe macht eben einfach deutlich, dass man lediglich als Sprachrohr für die Äußerung eines anderen agiert.

Und das ist manchmal auch ganz schön wichtig:

  • Wenn man nämlich klar zu verstehen gibt, dass man etwas von einem anderen Gesagtes oder schriftlich Geäußertes nur wiedergibt, gibt man damit auch zu verstehen, dass man dafür auch nicht die Verantwortung übernehmen will.

  • Wer den Konjunktiv I bei der indirekten Wiedergabe verwendet distanziert sich also schon mit der finiten Verbform von der wiedergegeben Äußerung und kann auch in der Regel nicht dafür verantwortlich gemacht werden.

So gesehen ist das ▪ Verb wirklich der Mikrochip der deutschen Sprache. Es kann seine ▪ finite Verbform einfach ändern und mit einem bestimmten ▪ Modus, nämlich dem ▪ Konjunktiv I, zeigen, dass es sich um ▪ indirekte Wiedergabe handelt. Davon können Engländer nur träumen! (vgl. ▪ FAQ 2)

Natürlich geht es auch anders!

Gewiss, es gibt verschiedene ▪ Formen der indirekten Wiedergabe und diese machen natürlich auch Sinn. Und nicht alle verlangen - zumindest im Alltagsgespräch - den Konjunktivgebrauch.

Aber:
Auch die ▪ Einbettung mit finitem Nebensatz (»Dass-Satz«) gibt sich verlässlicher als bloße Wiedergabe von etwas Gesagtem oder schriftlich Geäußertem zu erkennen, wenn der Konjunktiv verwendet wird.

Die übrigen Formen der indirekten Wiedergabe kommen sogar ganz ohne Konjunktiv aus oder sperren sich stilistisch sogar dagegen:

Trotz alledem:
Indirekte Rede mit Konjunktiv I ist und bleibt wohl weiterhin der standardsprachliche Königsweg!

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 28.06.2020

 
 

 
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