teachSam- Arbeitsbereiche:
Arbeitstechniken - Deutsch - Geschichte - Politik - Pädagogik - PsychologieMedien - Methodik und Didaktik - Projekte - So navigiert man auf teachSam - So sucht man auf teachSam - teachSam braucht Werbung


deu.jpg (1524 Byte)

 

Indirekte Wiedergabe

Überblick

 
 FAChbereich Deutsch
Center-Map Glossar Literatur Linguistik (Sprachwissenschaft)  ▪
Rechtschreibung Grammatik / Syntax Wortgrammatik Satzgrammatik Rede- bzw. Textwiedergabe Überblick Formen der Rede- und Textwiedergabe Direkte Wiedergabe / Wörtliche Rede [ Indirekte Wiedergabe Überblick Formen der indirekten Wiedergabe Besonderheiten Textauswahl Bausteine Häufig gestellte Fragen (FAQs) ] Semantik Pragmatik Soziolinguistik Textlinguistik Gesprächsanalyse Schreibformen Rhetorik Filmanalyse Operatoren im Fach Deutsch

Wir wissen vieles durch Hörensagen
Was wir wissen oder glauben, haben wir im Allgemeinen aus eigenen Erfahrungen gewonnen oder durch Hörensagen in Erfahrung gebracht. Im alltäglichen Leben kommt dabei der Tatsache, dass wir mehr oder weniger genau wiedergeben können, was wir von einem Dritten gehört oder gelesen haben, eine große Bedeutung zu.
  • In vielen Situationen ist es nötig oder gewünscht, die Äußerung eines anderen, im genauen Wortlaut wiederzugeben. In diesem Fall wird eine derartige mündliche oder schriftliche Äußerung wörtlich zitiert, d. h. man gibt diese Äußerung direkt wieder.

  • In anderen Fällen ist es aber auch erforderlich, in mehr oder weniger eigenen Worten wiederzugeben, was ein anderer mündlich oder schriftlich geäußert hat.

    Man kann auch sagen: "Der Redende referiert die Worte des Sprechers von sich aus." (vgl. Hinze 1968. S.222)

    Da man also das, was gesagt worden ist, nicht aber seinen Sprecher, gewissermaßen indirekt zu Wort kommen lässt, sagt man auch, man gibt diese Äußerung indirekt wieder.

    Dabei umfasst der Begriff der indirekten Wiedergabe sowohl mündlich gemachte Äußerungen (d. h. die Redewiedergabe i. e. S.) als auch die indirekte Wiedergabe schriftlicher Äußerungen (Textwiedergabe).

1. Man muss die Primäräußerung von der Sekundäräußerung unterscheiden

Die indirekte Wiedergabe besteht aus der wiedergegebenen Äußerung, die der indirekten Wiedergabe vorausgeht. Sie wird auch Primäräußerung oder auch Primärtext genannt.

Die Klassenlehrerin sagt (zu Frau Kern): "Sie müssen zu Hause etwas gegen Kais übermäßiges Computerspielen unternehmen."

Diese Primäräußerung wird bei der indirekten Wiedergabe in eine neue, zweite Äußerung eingebettet, die derjenige macht, der diese Äußerung referiert. Diese Äußerung wird Sekundäräußerung oder Sekundärtext genannt. (vgl. Engel 1996, S.110)

Frau Kern sagt (zu ihrem Sohn Kai): "Frau Kern hat gesagt, ich müsse zu Hause etwas gegen dein übermäßiges Computerspielen unternehmen."

2. Man kann eine Primäräußerung oder einen Primärtext auf unterschiedliche Art und Weise wiedergeben

In der deutschen Sprache gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, um zum Ausdruck zu bringen, dass man die Äußerungen eines anderen wiedergibt.

Man kann dies erreichen mit

Die standardsprachlich wichtigste Form der indirekten Wiedergabe ist die ▪ indirekte Rede. Wer sie korrekt verwenden will, muss allerdings eine ganze Reihe verschiedener grammatischer oder auch grammatikalischer (man gebraucht heute beide Begriffe) Regeln beachten.

Die schwierigste Hürde besteht gemeinhin in der Verwendung des ▪ ModusKonjunktiv, der wiederum umgangssprachlich kaum eine Rolle spielt.

3. Bei der indirekten Wiedergabe gibt es auch einige Besonderheiten zu beachten

Die indirekte Wiedergabe von etwas Gesagtem oder Geschriebenen hat auch ihre Tücken und Besonderheiten, die beachtet werden wollen.

  1. Es gibt Sprechakte, die man gar nicht indirekt wiedergeben kann. So gelingt es z. B. nicht die Sprechakte zur Kontaktumgrenzung wie Gruß, Anrede, meistens auch Adresse, Vorstellung, Absender sowie die meisten Ausgleichsakte indirekt wiederzugeben. (▪ FAQ 4)

  2. Zustimmungsäußerungen wie ja oder o.k. o. ä. oder die Ablehnungsäußerung nein können im Allgemeinen nur dadurch indirekt wiedergegeben werden, dass sie zu Sätzen umformuliert werden. (▪ FAQ 4)

  3. Wenn die mündliche oder schriftliche Äußerung, die wiedergegeben werden soll, schon einen ▪ Konjunktiv enthält, bleibt er auch bei der indirekten Wiedergabe erhalten.

  4. Ein Fragesatz in Stirnsatzform, also mit dem Verb in Spitzenstellung am Anfang des Satzes, wird in indirekter Rede zu einem ob-Satz, wenn er unmittelbar von einem Verb des Fragens abhängt.

  5. Dem Imperativ bei der ▪ direkten Rede entspricht eine Formulierung mit ▪ sollen oder ▪ mögen in der indirekten Rede.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 28.06.2020

 
 

 
ARBEITSTECHNIKEN und mehr
Arbeits- und Zeitmanagement Kreative Arbeitstechniken Teamarbeit ▪ Portfolio ● Arbeit mit Bildern  Arbeit mit Texten Arbeit mit Film und VideoMündliche Kommunikation Visualisieren PräsentationArbeitstechniken für das Internet Sonstige digitale Arbeitstechniken 

 
  Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA)
Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von
externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de
-
CC-Lizenz