▪ Beispiel »geben«
Die ▪
starken Verben, mit noch etwa 200 an
der Zahl im Vergleich zu den schwachen Verben deutlich in der Minderheit,
gehen sprachgeschichtlich schon seit germanischer Zeit immer mehr zurück.
Und doch werden sie sehr viel gebraucht.
Die starken Verben sind, wenn man von der Wortbedeutung ausgeht, also
sprachgeschichtlich gesehen alles andere als stark. Im Gegenteil: Obgleich
sie "den schwachen Verben durch den Ablaut an Formenreichtum und Klangkraft
überlegen (sind) [...] drängen die schwachen Formen die starken immer mehr
zurück." (vgl.
Hinze 1968, S.81)
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Die starken Verben bilden ihre finiten Verbformen im Präteritum und
das Partizip meistens durch Abwandlung des Stammvokals.
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Daher werden diejenigen Verben als stark bezeichnet, deren Stammvokal
in der ▪ 2. Stammform
(im
▪
Präteritum) sich von der
▪ 1. Stammform (im
▪Präsens) unterscheidet.
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Diese Änderung des Stammvokals von der 1. zur 2. Stammform wird
als Ablaut bezeichnet.
Die starken Verben lassen sich in drei verschiedene Gruppe einteilen:
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Verben, bei denen 1. Stammform (Präsens), 2. Stammform (Präteritum)
und Partizip II einen jeweils unterschiedlichen Stammvokal
aufweisen.
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Beispiele:
hängen: hänge, hing, gehangen - schwimmen: schwimme, schwamm,
geschwommen - bitten: bitte, bat, gebeten - liegen: liege, lag, gelegen
...
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Verben, bei den Präsens und Partizip II einen gleichen, das
Präteritum aber einen anderen Stammvokal aufweist
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Verben, bei denen Präteritum und Partizip II einen gleichen,
das Präsens aber einen anderen Stammvokal besitzt.
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Beispiel: biegen: biege, bog, gebogen - lügen: lüge, log, gelogen -
reiten: reite, ritt, geritten ...
▪ Beispiel »geben«
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
03.05.2022
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