Eine ▪ besondere Schreibaufgabe zur
Visualisierung von Texten ist die ▪
Erstellung einer Interpretationsskizze.
Sie
stellt, wenn keine weiteren Vorgaben gemacht
werden, in der Regel ein ▪
freies Strukturbild bzw. eine
Strukturskizze dar, das Inhalt, Strukturen und Interpretationsideen zu einem
literarischen
(fiktionalen) Text
in einem Strukturzusammenhang darstellt.
Die Grenzen zu ▪
Textgrafiken und Textbildern sind dabei fließend.
Interpretationsskizzen folgen keinem vorgeschriebenen Gestaltungsmuster und
die Art, wie sie gestaltet sind, hängt natürlich von ihrem Verwendungszweck
ab.
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Wenn jemand "nur" für
sich Ergebnisse seiner Textanalyse und seine Interpretationsideen
festhalten will, um sie z. B. während der Planungsphase seines
Schreibprozesses für eine schriftliche Textinterpretation zur Verfügung
zu haben, muss die Skizze letzten Endes nur dem Schreiber selbst
verständlich sein. Dementsprechend ist er bei der Gestaltung völlig
frei, solange er selbst damit zurechtkommt.
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Anders ist dies
allerdings, wenn die Interpretationsskizze kommunikativen Zwecken dient.
In einem solchen Fall müssen hinsichtlich
Verständlichkeit,
Anschaulichkeit und Gestaltung im Allgemeinen andere Maßstäbe angelegt
werden.
In einem solchen Fall ist man gut beraten, wenn man gewisse ▪
allgemeine Gestaltungsprinzipien
beachtet
Die wesentlichen Strukturen der Handlung
in
▪
Peter Bichsels
Kurzgeschichte ▪»San
Salvador« lassen sich mit folgender ▪
Strukturskizze darstellen. Dabei geht die Darstellung, was zeigt, dass
es sich dabei stets auch um eine Interpretation
handelt, von der eher traditionellen, im schulischen
Umfeld auch meisten verbreiteten Deutungshypothese
aus, wonach die Geschichte einen "höchst
unzufriedenen, unglücklichen und in der bürgerlichen
Normalität gefangenen Mann" (Jucker 2004,
S.270), der zwar Fluchtfantasien hegt, aber
entscheidungsunfähig und ohne Bereitschaft und
Fähigkeit, mit seiner Ehefrau darüber zu sprechen,
die erkaltete Beziehung weiterführt. Daneben gibt es
aber auch ganz andere ▪
Lesarten der
Geschichte.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
03.09.2023