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Lyrische Texte interpretieren (Schulische Schreibform)
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Grundbegriffe zur Gedichtinterpretation
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Leitfragen und Aufgaben
Auf
den Prompt: Verfasse die Kritik eines zeitgenössischen
kirchlichen Zensors an Goethes Gedicht • »Prometheus«,
hat die KI die folgenden Textvarianten ausgegeben.
Variante 1
Hört! Hört! Welch
gotteslästerliche Verse uns dieser Herr Goethe zumutet! In seinem so
genannten Gedicht "Prometheus" wagt er es, den höchsten Gott,
unseren Schöpfer, zu verhöhnen und zu beschimpfen. Mit teuflischem
Hochmut stellt sich dieser Prometheus über den Allmächtigen, ja er
klagt Ihn gar der Schwäche und des Neides an!
"Ich kenne nichts
Ärmeres / Unter der Sonn als euch Götter!", schreibt er. Ist das
nicht eine unerhörte Beleidigung der göttlichen Majestät? Und weiter
heißt es: "Ihr nähret kümmerlich / Von Opfersteuern / Und
Gebetshauch Eure Majestät". Will er damit etwa die heiligen
Sakramente verspotten, die uns die Kirche spendet?
Dieser frevelhafte
Dichter verkehrt die göttliche Ordnung ins Gegenteil und stellt den
Menschen über Gott. Er rühmt sich, die Menschen nach seinem Bilde
geschaffen zu haben und vergisst dabei, dass jeglicher
Schöpfungswille von Gott ausgeht. Mit seiner Auflehnung gegen die
göttliche Autorität stiftet er die Menschen zur Sünde und zum
Ungehorsam an.
Besonders
verwerflich ist die Passage, in der er die menschlichen Werte wie
Liebe, Leid und Hoffnung über die Götter stellt. Was für eine
Anmaßung! Woher sollten diese Werte kommen, wenn nicht von Gott?
Goethe versucht, die Menschen von Gott zu trennen und sie in die
Irre zu führen.
Dieses Gedicht ist
ein Angriff auf die Grundfesten unseres Glaubens und eine Gefahr für
die Seelen der Gläubigen. Es ist ein Werk der Finsternis, das die
Menschen von Gott abbringen und sie ins Verderben stürzen will. Wir
fordern daher ein sofortiges Verbot dieses gotteslästerlichen
Machwerks! Es darf nicht zugelassen werden, dass solche
verderblichen Gedanken weiter verbreitet werden.
Variante 2
Als kirchlicher
Zensor sehe ich mich verpflichtet, Goethe für sein Werk *Prometheus*
aufs Schärfste zu rügen. Dieses Gedicht ist nicht nur eine offene
und provokante Herausforderung der göttlichen Ordnung, sondern es
stellt die gottgewollte Hierarchie selbst in Frage. Die Figur des
Prometheus, wie Goethe sie darstellt, ist ein Inbegriff des Stolzes
und der Auflehnung und wird hier als ein Vorbild für den Menschen
gezeichnet – ein gefährliches Signal, das von Sünde und Hybris
durchdrungen ist.
Zunächst missachtet
das Gedicht die grundlegende Wahrheit, dass der Mensch von Gott
abhängig ist. Indem Goethe den Menschen als eigenständigen, von
keiner göttlichen Hilfe abhängigen Schöpfer darstellt, wird eine
unverantwortliche Lehre verbreitet: nämlich, dass der Mensch aus
eigener Kraft und ohne Gottes Beistand schöpferisch und erfolgreich
sein könne. Dies führt den Leser in die Irre und verstößt gegen die
christliche Demut, die den Menschen als kleines, bescheidenes
Geschöpf in der Schöpfung begreift.
Erschreckend ist
auch die Verachtung, die der Prometheus dieser göttlichen Ordnung
gegenüber zeigt. Mit Zeilen, die Zeus als einen machtlosen,
bedürftigen Herrscher darstellen, wird das Gedicht zu einer
Blasphemie gegen die gottgewollte Autorität. Der Vergleich der
Götter mit Kindern und Bettlern ist eine unverhohlene Herabsetzung
der göttlichen Macht, wie sie der Herr, der Allmächtige, über den
Menschen ausübt. In dieser schamlosen Anklage gegen das Göttliche
sehe ich einen Angriff auf die Kirche selbst, die ja Gottes Willen
und seine Gebote vertritt.
Ferner liegt in
diesem Gedicht eine Gefahr für die gesellschaftliche Ordnung, da es
den Menschen zum Aufstand und zur Rebellion ermutigt. Wer sich, wie
Prometheus, gegen die höchste Autorität stellt, untergräbt auch die
irdische Ordnung und ebnet den Weg für Ungehorsam, Gesetzlosigkeit
und Aufruhr. Goethes Werk ist somit nicht nur ein Angriff auf das
religiöse, sondern auch auf das gesellschaftliche Gefüge und ein
Aufruf zur Emanzipation des Einzelnen von jeglicher Autorität – eine
gefährliche und verderbliche Lehre, die Zerstörung anstelle von
Frieden bringt.
Ein solches Gedicht
darf in keiner Weise verbreitet werden, da es den Glauben und die
moralische Integrität des Lesers schwer gefährdet. Es ist meine
Pflicht, dem Leser zu raten, sich von solch gefährlichen Schriften
fernzuhalten und die wahren Lehren der Kirche zu ehren: Demut,
Gottesfurcht und Gehorsam gegenüber der von Gott eingesetzten
Ordnung. Nur so bleibt der Mensch im Schutz des Herrn und in seiner
Gnade.
Variante 3
Huldvollster Herr Goethe,
mit großem
Interesse, jedoch auch wachsender Besorgnis habe ich Ihr neuestes
Gedicht, betitelt "Prometheus", gelesen. Zwar ist die Sprachgewalt
und der kraftvolle Ausdruck Ihres Werkes unbestreitbar, doch muss
ich als bescheidener Diener Gottes und Hüter der christlichen Moral
meine tiefe Missbilligung über den Inhalt und die darin zum Ausdruck
gebrachte Gesinnung äußern.
Ihr Gedicht strotzt
nur so vor Anmaßung und Gotteslästerung! Der Titan Prometheus, eine
Figur aus heidnischer Mythologie, wird von Ihnen zum Sprachrohr
frevelhafter Kritik an der göttlichen Ordnung erhoben. Mit
unerhörter Dreistigkeit wendet er sich gegen den Allmächtigen, ja
verhöhnt ihn gar als schwach und unwürdig. "Ich kenne nichts Ärmeres
/ Unter der Sonn als euch Götter!" – welch ein Sakrileg!
Nicht genug damit,
dass Sie die göttliche Majestät schmälern, erheben Sie auch noch den
Menschen zum Maß aller Dinge. Prometheus, dieser Übermensch, maßt
sich an, die Menschen nach seinem Bilde geschaffen zu haben und
ihnen das Feuer gebracht zu haben. Wo bleibt da der Schöpfergott,
der Urheber allen Lebens? Wo bleibt die Demut des Menschen vor
seinem Schöpfer?
Ihr Gedicht,
verehrter Herr Goethe, ist ein Aufruf zur Rebellion gegen die
göttliche Ordnung, ein Loblied auf den menschlichen Hochmut und die
Selbstvergötterung. Es untergräbt die Fundamente des christlichen
Glaubens und säet Zweifel und Unruhe in die Herzen der Gläubigen.
Ich bitte Sie
dringend, Ihre verderblichen Verse zu überdenken und von der
Verbreitung dieses gotteslästerlichen Werkes abzusehen. Kehren Sie
zurück auf den Pfad der Tugend und der christlichen Demut!
In tiefer Sorge um
Ihr Seelenheil,
(Name des Zensors)
Variante 4
Mit größter Besorgnis habe ich das Gedicht "Prometheus" von Herrn
Johann Wolfgang von Goethe zur Kenntnis genommen. Als Vertreter der
heiligen Kirche sehe ich mich verpflichtet, auf die zahlreichen
verwerflichen und gotteslästerlichen Inhalte dieses Werkes
hinzuweisen, die nicht nur den Glauben der Gläubigen untergraben,
sondern auch die Autorität Gottes selbst in Frage stellen.
-
Offene
Gotteslästerung und Verhöhnung der göttlichen Majestät**
Das Gedicht
stellt eine direkte Anklage gegen den Allmächtigen dar.
Prometheus, die Figur, durch die Herr Goethe spricht, richtet
beleidigende Worte an Zeus, der in diesem Kontext
stellvertretend für Gott steht. Mit Ausdrücken wie "Bedecke
deinen Himmel, Zeus" und "Ich kenne nichts Ärmeres unter der
Sonn' als euch Götter" zeigt der Autor eine unerhörte
Respektlosigkeit gegenüber der göttlichen Autorität. Solche
Aussagen sind nicht nur blasphemisch, sondern fördern auch die
Verachtung gegenüber dem Glauben und der Kirche.
-
Förderung
des Hochmuts und der Selbstvergottung des Menschen
Herr Goethe
lässt Prometheus sich selbst als Schöpfer der Menschheit
darstellen, was eine Anmaßung ist, die allein Gott vorbehalten
ist. Indem er sagt: "Hier sitz' ich, forme Menschen nach meinem
Bilde", stellt er den Menschen auf eine Ebene mit dem Schöpfer.
Diese Selbstvergottung ist ein gefährlicher Irrweg, der den
Stolz nährt und den Menschen von der Demut vor Gott entfernt.
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Untergrabung
der christlichen Tugenden
Das Gedicht
propagiert eine Haltung der Rebellion und des Ungehorsams
gegenüber der höchsten Autorität. Anstatt Tugenden wie Demut,
Gehorsam und Gottesfurcht zu fördern, ermutigt es zu Auflehnung
und Stolz. Dies widerspricht den Lehren der Heiligen Schrift und
kann die Gläubigen dazu verleiten, sich von den Geboten Gottes
abzuwenden.
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Gefährdung
der gesellschaftlichen Ordnung
Die Verbreitung
solcher Gedanken kann nicht nur den individuellen Glauben
schwächen, sondern auch die gesellschaftliche Ordnung
destabilisieren. Wenn die Menschen ermutigt werden, göttliche
und damit auch weltliche Autoritäten zu missachten, führt dies
zu Anarchie und moralischem Verfall. Die Kirche hat die
Verantwortung, die Seelen vor solchen irreführenden Einflüssen
zu schützen.
-
Verbreitung
aufklärerischer und rationalistischer Ideen
Obwohl Herr
Goethe sich formal vom Rationalismus distanziert, enthält sein
Werk dennoch Untertöne, die die Vernunft über den Glauben
stellen. Die Betonung der menschlichen Schöpferkraft und die
Ablehnung göttlicher Hilfe spiegeln gefährliche aufklärerische
Tendenzen wider, die den Glauben an Gott und die Notwendigkeit
seiner Gnade in Frage stellen.
Schlussfolgerung
und Empfehlung
Angesichts der
genannten Punkte halte ich es für dringend erforderlich, dass das
Gedicht "Prometheus" verboten wird, um die Gläubigen vor seinen
schädlichen Einflüssen zu bewahren. Zudem sollte Herr Goethe ermahnt
werden, sich zukünftig von solchen gotteslästerlichen Darstellungen
zu distanzieren und Werke zu schaffen, die im Einklang mit den
Lehren der Kirche stehen und zur Erbauung der Gemeinschaft
beitragen.
Die Kirche muss
wachsam bleiben gegenüber solchen Angriffen auf den Glauben und die
moralische Integrität der Gesellschaft. Es ist unsere Pflicht, die
Herde vor den Wölfen in Schafspelzen zu schützen und die Reinheit
der christlichen Lehre zu bewahren.
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Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
14.11.2024
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