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Lyrische Texte interpretieren (Schulische Schreibform)
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Johann Wolfgang von Goethe
(1749-1832)
Hymne •»Prometheus ist ein
Gedicht, das eine Vielzahl unterschiedlicher Lesarten zulässt.
Diese beruhen auf unterschiedlichen Zugängen und
Interpretationsmethoden und rufen auch, je nach Zeit und
literaturwissenschaftlichen Moden der Zeit unterschiedle Kontexte
auf, um den Text zu deuten. Dementsprechend ist die Liste von
Interpretationen zu diesem Text, der schon in seiner Zeit besonderes
Aufsehen erregte, sehr lang. Und bis heute konkurrieren zahlreiche •
Interpretationsansätze miteinander,
füllt die Bibliographie von wissenschaftlichen Werken zu Prometheus
lange Listen. Und da der Text im Literaturunterricht "gesetzt" ist,
haben sich unzählige mehr oder weniger berufene Schreiberinnen und
Schreiber darangemacht, ihre Interpretationen des Gedichts über das
Internet zu verbreiten.

In die gleiche
Richtung geht ein Interpretationsansatz, der das "radikal-aufklärerische
Pathos der Hymne" (Mülder-Bach
2004, S.110) mit der Heranziehung der
Veröffentlichungsgeschichte quasi politisch "entschärft". Weil
Goethe schon in der Ersten Weimarer Gedichtsammlung und später in
allen Werkausgaben der Prometheus-Hymne sein Gedicht
•
Ganymed folgen ließ, scheint der
Schluss nahe zu liegen, "er habe in den beiden Gedichten die
komplementären Seiten seines damaligen ›Weltbildes‹ gestaltet. (Drux,
Rudolf 1996a, S.116) In jedem Fall, so scheint es denen, die die
Veröffentlichungsgeschichte als Kontext zur Sinnkonstruktion mit
heranziehen, so zu sein, dass Selbstermächtigung von Prometheus
nicht alles ist, was das Weltbild des jungen Goethe widerspiegelt.
Wie
Conrady (1957, S.88, zit. n.
Mülder-Bach 2004, S.110) feststellt, werde diese
Komponente seine Weltbildes von jener "Hingabe und sehnsüchtigen
Lust nach Entgrenzung und Allliebe" ergänzt, die das lyrische Ich in
•
Ganymed ausdrückt. Diesen
Gedanken aufnehmend hat
Zimmermann (1969/1979) von einem "Verselbstungs-Puls" in
Prometheus und einem "Entselbstigungs-Puls" in Ganymed
gesprochen.
Einwände gegen
eines solche Betrachtung richten sich dabei vor allem gegen die
Fixierung des Ansatzes auf entsprechende Selbstaussagen Goethes und
damit eine tendenziell autobiografistische Verkürzung der
Interpretation. Im Grunde genommen stellen beide Gedichte nämlich,
wie
Mülder-Bach (2004, S.110) weiter betont, keine Opposition von
Polen wie ›Verselbstung‹ und ›Entselbstigung‹ dar, "die erst im
›Ganzen›‹ des G(oetheschen) »Weltgefühls« aufgehoben wäre."
Stattdessen "bildet die prometheische Absage an die Vorstellung
einer transzendentalen Gottheit die Voraussetzung für die
ganymedische Hinwendung zur »pantheistischen
Natur".
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Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
28.11.2024