Textstellen |
Notizen und Anmerkungen |
Mann
vom Lande |
bringt
Vorstellungen davon mit
getrennt,
losgelöst von den gewohnten Bedingungen |
kommt zum
Türhüter |
mit welchem
Motiv?
identifiziert den Mann
sofort als Türhüter, zeigt sich damit nicht grundsätzlich überrascht |
bittet um Eintritt in das
Gesetz |
abstrakte
Vorstellung |
überlegt und fragt dann, ob er also später
werde eintreten dürfen |
will sich Gewissheit
darüber verschaffen, ob es sich nur um eine zeitliche Verzögerung
handelt |
bückt sich, um durch das Tor in das Innere zu
sehen |
Weshalb bückt er sich? |
hat solche Schwierigkeiten nicht erwartet |
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denkt: das Gesetz soll doch jedem und immer
zugänglich sein |
Wer behauptet das? |
sieht den Türhüter genauer an |
Anflug von
Widerstand? |
entschließt sich, doch lieber zu warten, bis er
die Erlaubnis zum Eintritt
bekommt |
erste
Resignation und Akzeptieren des Machtverhältnisses |
setzt sich auf einen
Schemel seitwärts von der
Türe nieder |
Schemel, kein
Stuhl, dazu seitwärts = Unterwerfungsgeste |
sitzt dort
Tage und Jahre |
Zeit schafft
keine Vertrautheit miteinander, passives Ausharren |
macht viele Versuche, eingelassen zu werden
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ermüdet den Türhüter durch seine
Bitten |
ohne Erfolg |
muss öfters kleinere Verhöre über sich ergehen
lassen |
penetrantes
Nachfragen erzeugt Retourkutsche, Zementierung der komplementären
Beziehungsdefinition durch den Türhüter |
wird über seine Heimat und nach vielem anderen
ausgefragt |
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hat sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet
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verwendet alles, auch Wertvolles, um den
Türhüter zu bestechen
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beobachtet
während der vielen Jahre den
Türhüter fast ununterbrochen |
Einengung des
Gesichtskreises, beobachten ist eher ein Belauern |
vergisst
die anderen Türhüter |
verliert die
Übersicht |
der Türhüter erscheint ihm das einzige
Hindernis für den Eintritt in das Gesetz |
lässt sich
täuschen und ist zugleich Opfer einer Selbsttäuschung |
verflucht den unglücklichen
Zufall, anfangs
rücksichtslos und laut |
unter diesen
Umständen muss ihm das Ganze nur als Zufall erscheinen |
als er alt wird,
brummt er nur noch vor sich
hin |
resignativ |
er wird kindisch |
regressive
Entwicklung |
hat in dem jahrelangen Studium auch
Flöhe im
Pelzkragen des Türhüters entdeckt |
zwar genaue
Beobachtung, aber keine Tätigkeit, die Erkenntnisse bringt;
Flöhe im Pelzkragen: Brüchigkeit der Autorität? |
bittet auch die Flöhe, ihm zu helfen und den
Türhüter umzustimmen |
absurde Bitte
reiner Hilflosigkeit und kindlichen Bewusstseins |
sein Augenlicht wird schwach |
Versagen der
Sinne |
weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird,
oder ob ihn nur seine Augen täuschen |
Verlust
räumlicher und zeitlicher Oientierung |
erkennt jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht
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Einbildung,
Imagination = Anziehung, die bis zur Faszination reicht |
lebt nicht mehr lange |
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vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopf
alle Erfahrungen zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter nicht
gestellt hat |
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er winkt ihm zu |
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kann seinen erstarrenden Körper nicht mehr
aufrichten |
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der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten
des Mannes verändert |
der Türhüter
muss sich jetzt tief hinunterneigen, Macht ist gewachsen |
sagt: "Alle streben doch nach dem Gesetz, wieso
kommt es, dass in den vielen Jahren niemand außer mir Einlass verlangt
hat?"
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existenzielle
Frage nach dem Sinn des Daseins |