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Aspekte der Erzähltextanalyse

Überblick

Bernhard Schlink, Der Vorleser

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren [ Bernhard Schlink Überblick Kurzbiografie Der VorleserDidaktische und methodische AspekteÜberblickHistorischer Hintergrund Aspekte der Erzähltextanalyse Überblick ◄ • Handlungsverlauf • ZeitgestaltungRaumgestaltung Erzählverhalten Darbietungsformen FigurengestaltungThemen
Motive ] Rezeptionsgeschichte Textauswahl Bausteine Links ins Internet • Häufig gestellte Fragen  Schreibformen Rhetorik Filmanalyse ● Operatoren im Fach Deutsch
 

Die ▪ schulische Analyse und Interpretation erzählender Texte tut gut daran, eine • pragmatische Herangehensweise bei der Wahl ihrer der Systeme, Modelle, Kategorien und ihrer Terminologien walten zu lassen.

In der Schule geht es schließlich nicht um eine letztlich widerspruchsfreie, kategoriale Terminologie in einem geschlossenen erzähltheoretischen Universum, schon gar nicht um terminlogische Vorherrschaft im Bereich der Erzähltheorie geht, sondern darum bei der Interpretation von literarischen Texten, erzähltheoretische Kategorien, "verstanden als begrifflicher Werkzeugkasten" (Köppe/Kindt 2014, S.33) "im Rahmen unterschiedlich ausgerichteter interpretativer Erschließungen von Erzähltexten" zu nutzen.

Und doch positionieren wir uns hier, zumindest für die schulische Analyse und Interpretation erzählender Texte, und verwenden das Konzept der ▪ Erzähltextanalyse von Jürgen H. Petersen (geb. 1937) (1993, 72006). Mit seiner "Kategorientafel" (Petersen 1993, S. 8), die  "die geschlossene Typologie durch einen offeneren Merkmalskatalog ersetzt, der mehr (wenn auch nicht alle) Kombinationsmöglichkeiten und damit eine feinere Klassifizierung ermöglicht" (Jahraus 2009, S.228), will Petersen keine Erzähltheorie sondern eine "Deskriptionspoetik narrativer Texte fiktionaler Art" modellieren. Sie unternehme den Versuch, "alle zur Erfassung dieser Texte notwendigen Kategorien darzustellen und einander funktional zuzuordnen." (Petersen 1993, S.8).


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Die Kategorientafel umfasst sechs verschiedene Grundkategorien, die wir in diesem Arbeitsbereich um weitere Aspekte, nämlich • Handlungsverlauf,  • Zeitgestaltung, • Raumgestaltung, Figurengestaltung,  • Themen und • Motive ergänzt haben.

Im Sinne des eingangs betonten begrifflichen Werkzeugkastens greifen wir zur Analyse und Erschließung des Textes, wenn wir es für angemessen halten, auch immer wieder sowohl auf Begriffe und Kategorien der älteren als auch der neueren Erzähltheorie zurück, um bestimmte Sachverhalte zu erfassen. Für die Systematiker ein Graus, über den wir uns allerdings, nicht zuletzt aus didaktischen Gründen, hinwegsetzen.

Allerdings verweisen die dabei angebrachten Links gewöhnlich auf den jeweiligen systematischen Zusammenhang, in dem sie stehen. So benutzen wir den Begriff der Erzählperspektive also auch immer wieder als Arbeitsbegriff, zumal er als solcher in der Schule wohl am weitesten verbreitet ist. Dabei sind wir uns der Tatsache bewusst, dass der Begriff in dem von uns für die schulische Analyse hier bevorzugten Merkmalkatalog der Erzähltextanalyse von Jürgen H. Petersen in dessen "Kategorientafel" (Petersen 1993, S. 8) in einer sehr eingeschränkten Art und Weise verwendet wird.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 18.05.2024

 
 

 
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