* Genaue Jahresangaben, die sich erst aus der Gesamtlektüre ermitteln
lassen, sind in runde Klammern gesetzt.
1. Teil |
S. 5 - 81 |
Kap. |
Auf einen Blick |
Inhalt |
1 |
Erste Begegnung mit Hanna
(S. 5 - 7) |
Erzählte Zeit (eZ)*: ein Montag im Oktober (1958) - Anfang
Februar (1959) - (Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): vor Hannas Haus in der Bahnhofstraße
Handlung
(H):
-
Verlauf der Gelbsucht von Oktober bis Anfang Februar
-
Michael Berg (Mi) übergibt sich im Oktober auf dem
Nachhauseweg von der Schule vor dem Haus von Hanna
-
Hanna Schmitz (Ha) säubert das "Jungchen" und bringt
Mi
nach Hause in die Blumenstraße
-
Mi erhält von seiner Mutter den Auftrag, sich nach Abklingen
der Gelbsucht Anfang Februar bei Ha mit einem Blumenstrauß zu
bedanken
|
2 |
Das Haus in der Bahnhofstraße
(S. 8 - 11) |
Erzählte Zeit (eZ)*: Kindheit des Ich-Erzählers ("als kleiner
Junge") - (Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): Haus in der Bahnhofstraße, in der Hannas
Wohnung liegt / imaginäre Räume der Traumwelt (Rom, auf dem Land)
Handlung
(H):
-
Detaillierte Beschreibung des Hauses, in dem Ha zum
Zeitpunkt ihrer Begegnung wohnt aus der Sicht des
erzählenden
Ichs (erz-Ich)
-
Bericht und Beschreibung der Traumwirkung des Gebäudes auch
im weiteren Leben durch das
erz-Ich
-
Gebäude ist zum Zeitpunkt der Niederschrift der Erzählung
abgerissen und durch ein modernes Apartmenthaus ersetzt
|
3 |
Erster Besuch bei Hanna (1)
(S. 12 - 14) |
Erzählte Zeit (eZ)*: Ende Februar (1959) - (Erzählergegenwart
(1994/95)
Raum (R): in der Küche von Hannas Wohnung in
der Bahnhofstraße
Handlung
(H):
-
Mi soll sich im Auftrag seiner Mutter bei Ha für ihre
Hilfe bedanken
-
erz-Ich berichtet, dass er auch bei späteren Besuchen niemals einen
anderen Menschen im Hause gesehen habe
-
Erinnerung: Gerüche im Hausflur
-
erz-Ich hat keine Erinnerung an Gesprächsinhalt; aber daran, dass
Hanna ihre Unterwäsche vor seinen Augen bügelt
-
erz-Ich hat keine bildliche Vorstellung mehr von dem Gesicht
Hannas zu zu dieser Zeit, weiß aber, dass er es schön gefunden hat
-
Beschreibung der äußeren Erscheinung Hannas: schulterlanges,
aschblondes Haar mit einer Spange im Nacken zusammengefasst; hohe Stirn,
hohe Backenknochen, blassblaue Augen, ...)
|
4 |
Erster Besuch bei Hanna (2)
(S. 15 - 17) |
Erzählte Zeit (eZ)*: Ende Februar (1959) -
(Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): im Flur von Hannas Wohnung in der
Bahnhofstraße
Handlung
(H):
-
Mi beobachtet durch einen Türspalt, wie sich Ha
die Seidenstrümpfe anzieht und taxiert ihre Gestalt (Brüste,
Po)
-
Ha ertappt Mi dabei
-
Mi ist beschämt und rennt davon
-
auf dem Heimweg denkt Mi aus der Perspektive des
erlebenden
Ichs (erl-Ich) über die Gründe für sein Starren auf Hanna
nach
-
erz-Ich erklärt sich das "Rätsel der Begegnung" mit
der Weltvergessenheit, die Hannas Haltungen und Bewegungen
ausdrücken (EGeg)
|
5 |
2. Besuch bei Hanna (1)
(S. 19 - 22) |
Erzählte Zeit (eZ)*: Eine Woche später Ende Februar/Anfang März
(1959) - Erzählergegenwart (1994/95)
Raum (R): vor der Tür von Hannas Wohnung in der
Bahnhofstraße
Handlung
(H):
-
Erzählerbericht aus der Perspektive des
erl-Ichs
über die Woche nach dem ersten Besuch
-
Reflexion des
erz-Ichs über Kindheit und Jugend
(Erzählerkommentar, (EGeg))
-
Erzählerbericht aus der Perspektive des
erl-Ichs
über seine pubertären Phantasien, entstehende
Schuldgefühle und seinen Umgang damit; Überlegungen zu seiner
Entscheidung, erneut zu Hanna hinzugehen
-
Reflexion des
erz-Ichs über die Bedeutung des dabei sichtbaren
Handlungsmusters, das auch später dazu führt, dass er nicht
unbedingt tut, was er rational für richtig hält
(Erzählerkommentar, (EGeg))
|
6 |
2. Besuch bei Hanna (2)
(S. 23 - 27) |
Erzählte Zeit (eZ)*: Eine Woche später Ende Februar/Anfang März
(1959) - (Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): in Hannas Wohnung in der Bahnhofstraße
Handlung
(H):
-
Mi wartet auf Ha vor ihrer Wohnung
-
Mi wird von Ha gebeten, Koks aus dem Keller zu
holen
-
Ha fordert völlig verstaubten Mi ein Bad zu
nehmen
-
Ha zieht sich ebenfalls aus und trocknet Mi ab
-
erster sexueller Verkehr der beiden (das erste Mal für Mi,
der verunsichert ist)
|
7 |
Auswirkungen der (sexuellen) Erlebnisse auf den Ich-Erzähler
(S. 28 - 33) |
Erzählte Zeit (eZ)*: nach der Rückkehr nach Hause und die Nacht
nach dem 2. Besuch bei Hanna - (Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): bei Michael zu Hause in der Blumenstraße
Handlung
(H):
-
Mi entscheidet sich am nächsten Tag wieder zur
Schule zu gehen
-
Mi will sich fortan nicht mehr selbst befriedigen,
will seine Männlichkeit in der Schule zur Schau stellen
-
Mi verliebt sich in der folgenden Nacht in Ha
-
Reflexion des
erz-Ichs über die Gründe dafür (EGeg)
-
Reflexion des
erz-Ichs über das Verwöhnt-werden und Bericht über
entsprechende Erlebnisse mit der eigenen Mutter im Alter von vier Jahren
(EGeg)
-
Szenische Darstellung: Gespräch in der Familie über Michaels
Entscheidung, am nächsten Tag wieder zur Schule zu gehen
-
Reflexion des Ich-Erzählers über seinen Vater
(z. T. EGeg)
-
Reflexion des
erl-Ichs
über Ablösung und Abschied von der Familie
|
8 |
Die nächsten Tage mit Hanna
(S. 33 - 38) |
Erzählte Zeit (eZ)*: die nächsten Tage bis zum sechsten oder
siebten Tag nach dem 2. Besuch- (Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): in Hannas Wohnung in der Bahnhofstraße
Handlung
(H):
-
Ha hat Frühschicht, daher schwänzt Mi
Unterricht, um über die Mittagszeit mit Ha zusammen zu sein (duschen
und lieben)
-
Ha nimmt Mi zu ihrer Befriedigung ihrer eigenen
Lust in Besitz; Mi akzeptiert diese Rolle
-
am sechsten oder siebten Tag: Gespräch der beiden über ihre Namen
und Konflikt über Schwänzen
(szenische Darstellung)
-
Ha weist Mi aus ihrem Bett und groteskes Spiel als
(nackte) Schaffnerin
-
Mi getraut sich nicht, Ha seine Liebe zu bekennen, da er sich
über seine Bedeutung für sie völlig im Unklaren ist
|
9 |
Der Tag nach dem Konflikt und die Wochen bis Ostern
(S. 38 - 44) |
Erzählte Zeit (eZ)*: der Tag nach dem Konflikt und die Wochen
bis zum Schuljahresende, Ostern - (Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): in Hannas Wohnung in der Bahnhofstraße
Handlung
(H):
-
Reflexion des
erz-Ichs über seine traurigen Gefühle bei der Erinnerung an
die glücklichen Tage mit Ha
-
Beschreibung und Charakterisierung des
erl-Ichs
mit fünfzehn Jahren durch das
erz-Ich (zu lange Arme und zu lange Beine, Haar ein zerzauster Mob)
-
Ha beantwortet Mi einige Fragen nach ihrer
Vergangenheit (geboren in Siebenbürgen, Straßenbahnschaffnerin; ohne Familie; 36
Jahre alt ...)
-
Mi macht sich Gedanken über die Entwicklung ihrer Beziehung
in der Zukunft
-
Mi plant gemeinsame Fahrradtour in den
Osterferien
-
Reflexion des
erz-Ichs über die Wirkungen der Beziehung auf das
erl-Ich,
insbesondere den Zugewinn an Selbstsicherheit
-
Beginn des Vorlesens einen Tag nach dem ersten Konflikt
(Emilia Galotti, Kabale und Liebe)
-
am Tag darauf verlangt Ha Vorlesen vor dem Austausch von
Zärtlichkeiten, Ritual beginnt: "Vorlesen, Duschen, lieben und
noch ein bisschen beieinanderliegen"
|
10 |
Straßenbahnfahrt und 1. Streit
(S. 45 - 50)
|
Erzählte Zeit (eZ)*: erster Tag in den Osterferien (1959) -
(Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): Straßenbahnwaggon, Hannas Wohnung
Handlung
(H):
-
Mi will Ha am ersten Osterferientag bei ihrer Arbeit
als Straßenbahnschaffnerin mit einem Besuch überraschen
-
Missverständnis zwischen beiden führt zu bitterer
Enttäuschung von Mi, der sich weinend wieder auf den Weg nach Hause
macht, weil er sich von Ha zurückgestoßen fühlt
-
nach Beendigung der Frühschicht von Ha Zusammentreffen und Streit
in der Wohnung über den Vorfall (szenische
Darstellung)
-
Machtprobe: Mi geht und will nicht wieder kommen,
kommt aber nach einer halben Stunde zurück und nimmt alle Schuld auf
sich
-
Reflexion des
erz-Ichs über die Wirkungen Machtprobe auf das
erl-Ich:
Kapitulation
-
Mi kann über seine Gefühle (Verlustängste) nicht mit Ha
reden, schreibt zwei lange Briefe
|
11 |
Fahrradtour durch den Odenwald und 2. Streit
(S. 51 - 57) |
Erzählte Zeit (eZ)*: vor den Osterferien und vier Tage in der
Woche nach Ostern - (Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): Briefmarkengeschäft bei Heiliggeistkirche,
Odenwald: Wimpfen, Amorbach, Miltenberg
Handlung
(H):
-
um Geld für die Fahrradtour zusammenzubringen (Mi will für
Ha bezahlen) verkauft Mi seine Briefmarkensammlung zum
Schleuderpreis
-
Mi trifft Reisevorbereitungen alleine
-
auf der Reise liest Mi alleine die Wegzeichen, wählt allein
die Gasthöfe aus und füllt die Meldescheine (als Mutter und Sohn
reisend) aus
-
Streit in Amorbach, weil Mi Ha einen Zettel
hinterlässt, als er sie frühmorgens, um eine Rose für sie zu besorgen,
verlässt
-
Streitgespräch, während dem Ha Mi mit ihrem Gürtel ins
Gesicht schlägt (szenische
Darstellung)
-
Ha weint, entschuldigt sich aber nicht und kuschelt
sich nach Abflauen ihrer Wut in die Arme von Mi
-
Auf Nachfragen von Mi leugnet Ha die Existenz eines
Zettels (szenische
Darstellung)
-
Reflexion des
erz-Ichs über die Wirkungen des Streits in Amorbach auf das
erl-Ich:
Verhältnis von nun an inniger, zunehmende Nähe, Tendenz zu
gleichberechtiger Sexualität
-
Gedicht von Mi über seine Gefühle
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12 |
Hanna zu Hause bei Michael
(S. 58 - 62) |
Erzählte Zeit (eZ)*: letzte Woche der Osterferien -
(Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): Diebstahl in einem Kaufhaus, in Michaels
Wohnung in der Blumenstraße
Handlung
(H):
-
Seine jüngere Schwester verlangt von Mi, ihr eine Jeans zu
klauen, als Gegenleistung dafür, dass sie während der Abwesenheit der
restlichen Familie zu ihrer Freundin zieht
-
Mi stiehlt Jeans und ein Nachthemd für Ha in
einem Kaufhaus
-
Ha bei Mi zu Hause
-
Ha streicht in der Bibliothek des Vaters von Mi mit dem
Finger Buchrücken entlang und will von Mi wissen, ob die
Bücher von seinem Vater nur gelesen oder auch geschrieben seien
-
Mi liest aus einem Kant- und einem Hegel-Buch vor
-
Ha will von Mi wissen, ob er später auch Bücher
schreiben werde (szenische
Darstellung)
|
13 |
Neue Klasse am Beginn des neuen Schuljahres
(S. 63 -66) |
Erzählte Zeit (eZ)*: nach den Osterferien - (Erzählergegenwart
1994/95)
Raum (R): Klassenzimmer der Obersekunda in der Schule
Handlung
(H):
-
Mi kommt in eine neue Klasse
-
Mi freundet sich mit seinem Banknachbarn Rudolf
Bargen an
-
Ein Mädchen namens Sophie sitzt ebenfalls neben Mi
-
Mi fühlt sich selbstsicher, vor allem im Umgang mit den
Mädchen ("Ich kannte die Frauen.")
-
Reflexion des
erz-Ichs über die Gefühlslabilität das
erl-Ich
und seine
Schwankungen zwischen Sicherheit und Unsicherheit
-
Behauptung des
erz-Ichs, es sei dem
erl-Ich
lange gut gegangen, obwohl ihn Ha "immer wieder zurückwies und ich mich
immer wieder erniedrigte." (S.65)
-
Mi betrachtet Sophie im Unterricht, die offenkundig
auch Interesse an ihm zeigt
|
14 |
Sommer 1959: "Gleitflug der Liebe"
(S. 67 - 71)
|
Erzählte Zeit (eZ)*: Sommer, Juli (1959) - (Erzählergegenwart
1994/95)
Raum (R): Hannas Wohnung, im Schwimmbad, im Theater der
Nachbarstadt
Handlung
(H):
-
Reflexion des
erz-Ichs über den so genannten "Gleitflug" seiner
Liebe zu Ha
-
Ha erfindet diverse Kosenamen und Diminutive für Mi
-
Nach Aufforderung von Ha gibt Mi ihr den Kosennamen
"Pferd" als Ausdruck für "etwas Gutes, Warmes, Weiches, Starkes" (S.69)
(szenische
Darstellung)
-
Ha reagiert zunächst entsetzt
-
bei Theaterbesuch (Kabale und Liebe) in der Nachbarstadt legt
Mi öffentlich den Arm um die Taille von Ha im Bewusstsein,
dass er dies woanders nicht täte
-
Mi verbringt seine Sommernachmittage mit seinen
Klassenkameraden im Schwimmbad
-
Mi wird an seinem Geburtstag im Juli im Schwimmbad gefeiert
und trifft danach auf eine schlecht gelaunte Ha. Mi
wünscht sich zu seinen Kameraden zurück.
-
Im darauf folgenden Streit nimmt Mi zwar noch einmal
alle Schuld auf sich und erniedrigt sich, empfindet aber erstmals in
einer solchen Situation auch Groll.
|
15 |
Michaels "Verrat" an Hanna
(S. 72 - 74) |
Erzählte Zeit (eZ)*: Sommer, (1959) - (Erzählergegenwart
1994/95)
Raum (R): im Schwimmbad, auf der Heimfahrt vom Schwimmbad
im Neuenheimer Feld
Handlung
(H):
-
Reflexion des
erz-Ichs über den beginnenden Verrat an Ha, der darin
besteht, dass sich das
erl-Ich
nicht vor seinen Freunden zu ihr bekennt
-
Gespräch mit Sophie, die spürt, dass Mi ein Problem hat, im
Gewitter auf dem Neuenheimer Feld: Mi kann nicht darüber reden (szenische
Darstellung)
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16 |
Die letzten Begegnungen mit Hanna
(S. 75 - 78) |
Erzählte Zeit (eZ)*: Ende Juli oder Anfang August (1959) - (Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): in Hannas Wohnung, im Schwimmbad
Handlung
(H):
-
Reflexion des
erz-Ichs über die fehlende gemeinsame Lebenswelt
zwischen Ha und
erl-Ich
und über die von Ha dominierte Beziehung: keine zufälligen
Begegnungen, gemeinsame Kinobesuche
-
vor den großen Ferien wirkt Ha auf Mi launisch,
herrisch und unter großem Druck
-
Ha und Mi schlafen (zum letzten Mal) miteinander; Ha
zeigt dabei eine bis dahin nicht vorhandene Hingabe
-
Ha erscheint nachmittags im Schwimmbad; Mi
zögert vor den anderen zu ihr hinzugehen, so dass Ha wieder geht
|
17 |
Hanna ist verschwunden
(S. 79 - 81) |
Erzählte Zeit (eZ)*: am Tag darauf und die Tage danach
Ende Juli oder Anfang August (1959) - (Erzählergegenwart 1994/95)
Raum (R): vor Hannas Wohnung in der Bahnhofstraße,
Einwohnermeldeamt, zu Hause bei Micheal
Handlung
(H):
-
Mi findet die Wohnung von Ha am nächsten Tag verlassen
vor
-
Mi erkundigt sich bei Personalabteilung der Straßen- und
Bergbahngesellschaft und erfährt, dass Ha zur Fahrerin ausgebildet
werden sollte
-
Einige Tage später erfährt Mi auf dem Einwohnermeldeamt, dass
Ha nach Hamburg ohne Angabe einer Adresse abgemeldet
-
Mi hat danach schwere Schuldgefühle, weil er sie über Monate
hinweg verleugnet und verraten hat
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