Die Handlung der
Szene I,1
(1. Auftritt) im 1. Akt von
Schillers
Drama »Maria
Stuart« spielt in
einem Zimmer im Schloss Fotheringhay.
1 . Akt
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2. Akt
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3.
Akt - 4. Akt
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5. Akt

Amias Paulet,
der Bewacher
Maria Stuarts, hat kurz zuvor im Garten unterhalb der Gemächer der
gefangen gesetzten Maria Stuart ein Schmuckstück gefunden, von
dem er annimmt, dass es zur Bestechung des Gärtners eingesetzt werden
sollte. Trotz eingehender Durchsuchung der vergitterten Räume, die
Maria bewohnt, und der Beschlagnahme ihrer Wertgegenstände vor einiger
Zeit ist es Maria und ihrer Amme Hanna Kennedy damit augenscheinlich
gelungen, ein Versteck anzulegen. Gewaltsam öffnet er daher mit seinem
Gehilfen
Drugeon Drury einen Schrank und findet darin verschiedene, von
Maria handschriftlich in französischer Sprache abgefasste Schriften,
sowie ein Brautgeschmeide Marias. Es stammt von ihrer Hochzeit mit dem
(längst verstorbenen) französischen König. Wegen dieser Handlungen
kommt es zum Streit zwischen
Hanna Kennedy,
die als letzte ihrer ehemaligen Dienerschaft in Marias Diensten
verbleiben darf, und dem Ritter Paulet. Im Verlauf des Gesprächs
vertreten beide mit Nachdruck ihre gänzlich unterschiedliche
Beurteilung der
Vorgeschichte, der aktuellen Lage und der Zukunft von
Maria Stuart. Für Paulet ist Maria wegen ihrer Beteiligung am Mord
ihres vorletzten Ehemanns
Darnley, wegen ihrer ständigen Versuche, in
England unter Berufung auf ihren nie aufgegebenen Thronanspruch einen
Umsturz herbeizuführen, zu Recht inhaftiert und die Haftbedingungen
entsprechen seiner Auffassung der Schwere der Taten, die Maria
vorgeworfen werden. Hanna Kennedy, die alte Amme Marias, prangert
dagegen die einer Königin unwürdigen Haftumstände an und bestreitet
die Rechtmäßigkeit der Inhaftierung Marias, die vertrauend auf ihre
königliche Abkunft in England um politisches Asyl nachgesucht habe.
Nach dem Hinweis Paulets, dass sich wohl bald etwas Entscheidendes
ändern werde, tritt Maria zu den beiden hinzu.
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
29.05.2021
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