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Aspekte der Szenenanalyse - Szene V,7

Die Bedeutung der Abendmahlszene


FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren Friedrich SchillerBiographie
Werke Dramatische WerkeDie Räuber ● Maria Stuart Überblick Didaktische und methodische Aspekte Entstehungsgeschichte Entstehungsgeschichte Historischer Hintergrund StoffgeschichteAufbau und Komposition Handlungsverlauf Überblick Akte und Szenen Inhaltsüberblick Akt- und Szenenschema 1. Akt2. Akt 3. Akt4. Akt Fünfter Akt Szenenüberblick  V,1 V,2 V,3 V,4 V,5 V,6 ●  V,7 - Maria Stuart erhält von Melvil die Sterbesakramente und betont noch einmal in ihrer Beichte, ihre Unschuld an an den Anschlägen auf Elisabeth. Sie nimmt ihren Tod als Buße für die Beteiligung am Mord Darnleys an Text V,7 [ Aspekte der Szenenanalyse Die Bedeutung der Abendmahlszene ] ▪ Bausteine V,8 V,9 V,10 V,11 V,12 V,13 V,14 V,15  ▪ Szenenbilder/Illustrationen Figurengestaltung Einzelne Figuren Sprachliche Form Interpretationsansätze Aufführungsberichte und - kritiken Bausteine Häufig gestellte Fragen (FAQs) Links ins Internet Lyrische Werke Sonstige Werke Bausteine Links ins Internet  Quickie für Eilige: So analysiert man eine dramatische Szene W-Fragen zur systematischen Szenenanalyse Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

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FAQ - Was ist genau verlangt, wenn man eine Dramenszene einordnen soll?
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Die ▪ siebte Szene des ▪  5. Aktes (V,7) in ▪ SchillersDrama ▪ »Maria Stuart« spielt kurz vor der von ▪ Elisabeth verfügten Hinrichtung ▪ Maria Stuarts.

In der zeitgenössischen Rezeption des Stückes richtete sich die Kritik an Schillers Stück auch  immer wieder gegen die Abendmahlszene, die Schiller aber schon nach dem Erstdruck des Dramas für die Uraufführung entschärfte. Er tat dies, weil selbst der Weimarer Herzog »Karl August (1757-1828) ein paar Tage vor der Uraufführung »Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) in einem Schreiben darum bat, bei Schiller darauf hinzuwirken, dass er von solcherlei effektheischenden,  "poetische(n) Auswüchse(n)" bei der Aufführung absehe. Auf Goethes Rat hin, der im Sinne des Herzogs bei Schiller intervenierte, "verharmloste" dieser die Szene für die Aufführung. (Zymner 2002, S.101)

Und, wie es scheint, war etlichen Zeitgenossen auch klar, dass "das religiöse Ritual (...) auf ein weiteres Ritual (verweist), das juristische der Vollstreckung der Todesstrafe." (Foi 2006, S.236)

Dass die Hinrichtung Marias nur in der TeichoskopieLeicesters (▪ V,10) in das dramatische Geschehen integriert wird, hat dabei "weder etwas mit der Unaufführbarkeit des Geschehnisses" (ebd.) zu tun, das dem Barocktheater durchaus möglich gewesen wäre, und auch nicht "mit dem in Weimar neubelebten aristotelischen Grässlichkeitverbot auf der Bühne." (ebd.).

 

 

Die Bedeutung der Szene, die lange Zeit als die entscheidende Wandlung Maria Stuarts angesehen worden ist, kann aber auch unter dem Blickwinkel einer anderen Lesart betrachtet werden. So betont z. B.  Foi (2006, S.236f.), dass Maria nach der Abendmahlszene "nicht als 'schon verklärter Geist' von der Bühne ab(tritt)". Denn, so argumentiert sie weiter, sei die Abendmahlszene schließlich auch nicht die letzte Szene, die Maria Stuart gewidmet sei, zumal die "symbolische, religiöse Zelebrierung ihrer inneren und äußeren Schönheit, die mit dem königlichen Diadem auch die Zeichen der weltlichen Macht zurückgewinnt, (...) nicht das Ende des irdischen Daseins dar( stellt)."

So gehe es Schiller auch nicht darum, die "Apotheose einer fast schon romantischen Märtyrergestalt" zu inszenieren, sondern sei bei der Gestaltung seiner Titelfigur eigentlich stets seinem Vorsatz gefolgt, Maria als ein 'physisches Wesen' dazustellen. Diesen Vorsatz führe er letztlich "bis zum Äußersten aus. Nach und trotz ihrer Wandlung beim Abendmahl, spricht Maria noch in der darauffolgenden Szene: Leicester hört ihre Stimme. Und es ist die Szene der Hinrichtung, in der Marias physisches Wesen vernichtet wird. Dies ist tatsächlich ihre letzte Wandlung.[...|
In der zehnten Szene des fünften Aufzuges hat Maria, auf ein physisches Wesen, auf ihr nacktes Leben reduziert, selbst diese rührende Gestalt verloren. Sie ist zum dumpfen Schlag eines fallenden Kopfes geworden. [...|  Die brutale Reduktion Marias auf ein physisches Wesen in der Hinrichtungsszene verweist auf die brutale Reduktion des juristischen Diskurses im Dienst der Macht. [...| Maria Stuart stirbt nicht nur zur schönen Seele gewandelt, und mit der Krone auf dem Kopf, sie stirbt auch weiß gekleidet, wie jeder Beliebige zum Tode Verurteilte." (Foi 2006, S.234-241)

 

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 06.06.2021

 
 

 
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