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(Die so genannte "unterdrückte Vorrede" wurde von
•
Friedrich Schiller
während der Vorarbeiten zur Drucklegung seines
Dramas •"Die
Räuber" zurückgezogen und durch die
• neue
Vorrede ersetzt.)
"Es mag beym ersten in die Hand nehmen
auffallen, daß dieses Schauspiel niemals das Bürgerrecht auf dem
Schauplaz1 bekommen wird. Wenn nun dieses ein unentbehrliches Requisitum2
zu einem großen Drama seyn soll, so hat freilich das meinige einen
grossen Fehler mehr.
Nun weiß ich aber nicht, ob ich mich dieser Forderung so schlechtweg
unterwerffen soll.
Sophokles3 und
Menander4
mögen sich wohl die sinnliche
Darstellung zum Haupt-Augenmerk gemacht haben, denn es ist zu vermuthen,
daß diese sinnliche Vorbildung erst auf die Idee des Dramas geführt
habe; in der Folge aber fand sichs, daß schon allein die
Dramatische
Methode5 auch ohne Hinsicht auf theatralische Verkörperung, vor allen
Gattungen der rührenden und unterrichtenden Poesie einen vorzüglichen
Werth habe. Da sie uns ihre Welt gleichsam gegenwärtig stellt, und uns
die Leidenschaften und geheimsten Bewegungen des Herzens in eigenen
Aeusserungen der Personen schildert, so wird sie auch gegen die
beschreibende Dichtkunst um so mächtiger würken, als die lebendige
Anschauung kräfftiger ist, denn die historische Erkenntniß. Wenn der
unbändige Grimm in dem entsetzlichen Ausbruch: Er hat keine Kinder6;
aus Makduff redet, ist diß nicht wahrer und Herzeinschneidender als wenn
der alte Diego seinen Sakspiegel herauslangt, und sich auf offenem
Theater begucket?
o Rage! O Desespoir!7
Wirklich ist dieses große Vorrecht der Dramatischen Manier, die Seele
gleichsam bey ihren verstohlensten Operationen zu ertappen, für den
Franzosen durchaus verloren. Seine Menschen sind, (wo nicht gar
Historiographen und Heldendichter ihres eigenen hohen Selbst) doch
selten mehr als eißkalte Zuschauer ihrer Wuth, oder altkluge Professore
ihrer Leidenschafft.
Wahr also ist es, daß der ächte Genius des Dramas, welchen
Shakespear6,
wie Prospero8 seinen
Ariel9 in seiner Gewalt mag gehabt haben, daß sage
ich der wahre Geist des Schauspiels tiefer in die Seele gräbt, schärffer
ins Herz schneidet, und lebendiger belehrt als Roman und Epopee10, und daß
es der sinnlichen Vorspiegelung gar nicht einmal bedarf uns diese
Gattung von Poesie vorzüglich zu empfehlen. Ich kann demnach eine
Geschichte Dramatisch abhandeln, ohne darum ein Drama schreiben zu
wollen. Das heißt: Ich schreibe einen dramatischen Roman, und
kein theatralisches Drama. Im ersten Fall darf ich mich nur den
allgemeinen Gesetzen der Kunst, nicht aber den besondern des
Theatralischen Geschmacks unterwerffen.
Nun auf die Sache selbst zu kommen, so muß ich bekennen, daß nicht
sowohl die körperliche Ausdehnung meines Schauspiels, als vielmehr sein
Innhalt ihm Siz und Stimm auf dem Schauplaze absprechen. Die
Oekonomie11
desselben machte es nothwendig, daß mancher Karakter auftreten mußte,
der das feinere Gefühl der Tugend beleidigt, und die Zärtlichkeit
unserer Sitten berührt. (Ich wünschte zur Ehre der Menschheit, daß ich
hier nichts denn Karrikaturen geliefert hätte, muß aber gestehen, so
fruchtbarer meine Weltkenntniß wird, so ärmer wird mein
Karrikaturen-Register,) Noch mehr – Diese unmoralische Karaktere mußten
von gewissen Seiten glänzen, ja offt von Seiten des Geists gewinnen, was
sie von Seiten des Herzens verlieren. Jeder Dramatische Schriftsteller
ist zu dieser Freiheit berechtigt, ja so gar genöthigt, wenn er anders
der getreue Kopist der wirklichen Welt seyn soll. Auch ist, wie
Garve12
lehrt, kein Mensch durchaus unvollkommen: auch der Lasterhaffteste hat
noch viele Ideen, die richtig, viele Triebe die gut, viele Thätigkeiten,
die edel sind. Er ist nur minder vollkommen.
Man trifft hier Bösewichter an, die Erstaunen abzwingen, ehrwürdige
Mißethäter, Ungeheuer mit Majestät; Geister, die das abscheuliche Laster
reizet, um der Grösse willen, die ihm anhänget, um der Krafft willen,
die es erfordert, um der Gefahren willen, die es begleiten. Man stößt
auf Menschen, die den Teufel umarmen würden, weil er der Mann ohne
seines Gleichen ist; die auf dem Weg zur höchsten Vollkommenheit die
unvollkommensten werden, die unglückseligsten auf dem Wege zum höchsten
Glück, wie sie es wähnen. Mit einem Wort, man wird sich auch für meine
Jago’s13 interessiren, man wird meinen Mordbrenner bewundern, ja fast
sogar lieben. Niemand wird ihn verabscheuen, jeder darf ihn bedauren.
Aber eben darum möchte ich selbst
nicht gerathen haben, dieses mein
Trauerspiel auf der Bühne zu wagen. Die Kenner die den Zusammenhang des
Ganzen erfassen, und die Absicht des Dichters errathen, machen immer das
dünnste Häuflein aus. Der
Pöbel14
hingegen (worunter ich
s. v. v.15 nicht
die Mistpantscher allein, sondern auch und noch vielmehr manchen
Federhut, und manchen Tresenrok, und manchen weissen Kragen zu zählen
habe,) der Pöbel, will ich sagen, würde sich durch eine schöne Seite
bestechen lassen, auch den häßlichen Grund zu schäzen, oder wohl gar
eine
Apologie16
des Lasters darinn finden, und seine eigene
Kurzsichtigkeit den armen Dichter entgelten lassen, dem man gemeiniglich
alles nur nicht Gerechtigkeit, wiederfahren läßt.
Es ist das ewige
Da capo17 mit
Abdera18 und
Demokrit19, und unsere
Hippokrate20
müßten ganze Plantagen Nießwurz erschöpffen, wenn sie diesem Unwesen
durch einen heilsamen Kräutertrank abhelffen wollten. Noch so viele
Freunde der Wahrheit und Tugend mögen zusammenstehen ihren Mitbürgern
auf offener Bühne Schule zu halten, der Pöbel hört nie auf Pöbel zu seyn,
und wenn Sonne und Mond sich wandeln, und Himmel und Erde veralten wie
ein Kleid, die Narren bleiben immer sich selbst gleich, wie die Tugend.
Mort de ma vie sagt Herr Eisenfresser, das heiß ich einen Sprung! Fy –
Fy flistert die Mamsell, die Coeffure der kleinen Sängerin war viel zu
altmodisch – Sacre dieu sagt der Friseur, welche göttliche Sinfonie! Da
führen die Deutsche Hunde dagegen! Sternhagelbataillon, den Kerl hättest
du sehen sollen das rosenfarbene Mädel hinter die spanische Wand
schmeissen, sagt der Kutscher zum Laquaien, der sich vor Frieren und
Langeweile in die Komödie eingeschlichen hatte – Sie fiel recht artig,
sagt die gnädige Tante recht gustös sur mon honneur (und spreitet ihren
damastenen Schlamp weit aus) – was kostet sie diese
Eventaille21 mein
Kind? – Und auch mit viel Expression viel submission – Fahr zu Kutscher!
-
Nun gehe man hin und frage! – Sie haben die
Emilia22 gespielt. -
Diß könnte mich allenfalls schon entschuldigen, daß mirs gar nicht darum
zu thun war, für die Bühne zu schreiben. Nicht aber das Auditorium
allein, auch selbst das Theater schrökte mich ab. Wehe genüg würde es
mir thun, wenn ich so manche Leidenschafft mit allen Vieren zerstampfen,
so manchen großen und edlen Zug erbärmlich maßakriren, und meines
Räubers Majestät in der Stellung eines Stallknechts müßte erzwingen
sehen. Ich würde mich übrigens glücklich schätzen, wenn mein Schauspiel
die Aufmerksamkeit eines deutschen
Roscius23 verdiente.
Schließlich will ich nicht bergen, daß ich der Meinung bin, der
Applausus des Zuschauers sey nicht immer der Maaßstab für den Werth
eines Dramas. Der Zuschauer vom gewaltigen Licht der Sinnlichkeit
geblendet, übersieht offt eben sowohl die feinsten Schönheiten, als die
untergeflossenen Flecken, die sich nur dem Auge des bedachtsamen Lesers
entblößen. Vielleicht ist das gröste Meisterstük des
britischen Aeschylos24 nicht am meisten beklatscht worden, vielleicht muß er in
seiner rohen
scythischen25 Pracht denen à la mode (verschönerten oder
verhunzten?) Kopien von Gotter, Weisse und
Stephanie26 weichen.
So viel von meiner Versündigung gegen den Schauplaz – Eine
Rechtfertigung über die Oekonomie meines Schauspiels selbst würde wohl
keine Vorrede erschöpffen. Ich überlasse sie daher ihrem eigenen
Schiksal, weit entfernt meine Richter mit zierlichen Worten zu bestechen
wenn ich ihre Strenge zu befürchten fände, oder auf Schönheiten
aufmerksam machen, wenn ich irgend welche darinn gefunden hätte.
Geschrieben in der
Ostermesse27.
1781.
Der Herausgeber.“
(NA III, 243-246, zit. n. Grawe
Grawe
1976/2002, S. 145-149)
Wort- und Sacherklärungen:
1 gemeint ist
das Theater als "Schau"-Platz
2 Erfordernis, Voraussetzung
3 »Sophokles: (griech. Σοφοκλῆς) * 496 v.
Chr. in »Colonus
Hippius (»Athen);
† 406/405 v. Chr. in Athen; »klassischer
»griechischer
Dichter; neben »Aischylos
und »Euripides
als der größte der bekannten »antiken
»griechischen
Tragödiendichter
4
»Menander: Menandros (griechisch
Μένανδρος,
latinisiert Menander; * 342/341 v. Chr. als Sohn des Diopeithes
in »Kephisia;
† 291/290 v. Chr.; begraben auf dem Weg vom Piräus nach Athen), Schüler
des »Theophrast,
diente gemeinsam mit »Epikur
als »Ephebe
in »Athen.
5
gemeint ist die Unmittelbarkeit des dramatischen Textes, der keines
Erzählers bedarf; diese Unmittelbarkeit unterscheidet den dramatischen
Text grundlegend von einem herkömmlichen
Erzähltext (epischer bzw. narrativer Text). In einem herkömmlichen
Erzähltext nämlich wird das erzählte Geschehen dem Leser/Rezipienten
durch einen Erzähler vermittelt, der ihm die nötigen bzw. vom Erzähler
ausgewählten Informationen über das erzählte Geschehen gibt.
6
»William Shakespeare (* vermutlich23. April 1564 in
»Stratford-upon-Avon;
† 23. Apriljul./
3. Mai 1616greg.in
»Stratford-upon-Avon)
war ein englischer Dichter und gehört zu
den bedeutendsten Dramatikern der Weltliteratur; Das Zitat stammt aus
seiner »Tragödie
»Macbeth
(engl. The Tragedy of Macbeth) (1606), die vom Aufstieg des
königlichen Heerführers Macbeth zum König von Schottland, seiner
Veränderung zum Tyrannen und seinem Fall handelt. - IV,3
7
»Pierre Corneille (* 6. Juni 1606 in
»Rouen;
† 1. Oktober 1684 in »Paris)
gilt neben »Jean
Racine als der bedeutendste Dramatiker der »französischen
Klassik. Das Zitat stammt aus seiner »Tragikomödie
(tragicomédie) Le Cid (I,5), in dem es um den spanischen
Nationalhelden El Cid im 11. Jahrhundert geht. Sie geht auf eine
spanische Vorlage mit dem Titel Las Mocedades del Cid von Guillén
de Castro (1618) zurück. Im Cid wird der Konflikt zwischen Liebe
und Pflicht der jungen Adeligen Chimène aufgezeigt. Sie muss ihren (Fast-)Verlobten
Rodrigue beim König anklagen, weil der ihren Vater, der seinen schon
alten Vater beleidigt hatte, zum Duell gefordert und tödlich verletzt
hat. Der König begnadigt jedoch letzten Endes den angeklagten Rodrigue,
weil dieser sich als Heerführer gegen die Mauren in der Zwischenzeit
große Verdienste erworben hat. Aus diesem Grunde und verlobt er
ihn, ganz im Sinne der Staatsraison handelnd, mit Chimène.
8 Prospero ist die Hauptfigur
in
»William Shakespeare's letztem Theaterstück "»Der
Sturm" (The Tempest) (1611); uraufgeführt am
1. November 1611 im
»Whitehall
Palace in
»London;
Prospero wird oftmals mit Shakespeare selbst identifiziert, der am Ende
seiner Schaffenszeit seiner "Zaubermacht" entsagt.
9 Ariel: Luftgeist in
»William Shakespeare's "»Der
Sturm"
10 Epopee = Epopöe: (von
ἐποποιία, "Versschöpfung") veraltet für »Epos
(altgriechisch
ἔπος "Wort, Vers", dann auch "die Erzählung, das Gedicht“; Pl.:
Epen); eine der umfangreiche Form der erzählenden Literatur
in gebundener Sprache; Beispiele antiker griechischer Epen: Kampf um
»Troja
(»Homer,
»Ilias);
die Heimreise des Odysseus von Troja (Homer, »Odyssee)
11 Oekonomie: gemeint ist wohl die Gesamtanlage
des Stücks
12 »Christian
Garve (*7. Januar 1742 in »Breslau;
† 1. Dezember 1798 in Breslau) in der »Spätaufklärung
neben »Immanuel
Kant und »Moses
Mendelssohn zu den bekanntesten Philosophen Deutschlands; wird vor
allem bekannt durch seine Übersetzungstätigkeit (unter anderem
»Ciceros
De officiis, »Adam
Smith: »Der
Wohlstand der Nationen). Er schrieb psychologische,
moralphilosophische und ökonomische Schriften und Rezensionen für die
"Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste".
13 Jago, Figur eines gehässigen Intriganten aus
»William Shakespeares
»Tragödie
"»Othello,
der Mohr von Venedig" [ˌɒˈtɛlo]
oder [əˈtɛləʊ]
(engl. "The Tragœdy of Othello, the Moor of Venice)" ; Erstdruck
1622; erste deutsche Übersetzung Teil der Gesamtübersetzung von
Shakespeares "Theatralischen Werken" (1762-1766) durch
»Christoph
Martin Wieland (1773-1813)
14
Möglicherweise handelt es sich hier um eine Anspielung auf eine
Satire »Christoph
Martin Wielands (1773-1813), in der er die Oberflächlichkeit des
Theaterpublikums verspottet hatte. Diese hatte insbesondere in Mannheim
für Ärger gesorgt, weil man sich von dieser Kritik direkt angesprochen
sah. In dieser Satire hatte sich Wieland darüber mokiert, dass das
Publikum an Frisuren und Kostümen der Schauspieler und Schauspielerinnen
herumnörgle, sich aber um den Gehalt eines Theaterstücks keine Gedanken
mache. Als Dichter, Übersetzer und Herausgeber verschiedener
Zeitschriften war er neben neben »Gotthold
Ephraim Lessing, »Georg
Christoph Lichtenberg und »Immanuel
Kant – der bedeutendste Schriftsteller der Aufklärung im deutschen
Sprachgebiet und der Älteste des klassischen »Viergestirns
von Weimar, zudem außer ihm »Johann
Gottfried Herder, »Johann
Wolfgang Goethe und »Friedrich
Schiller zählten.
15 Sit venia verbo = man verzeihe das Wort
16 Verteidigung
17 Wiederholung
18
»Abdera:
(griechisch Ἄβδηρα)
antiker griechischer Stadtstaat (»Polis)
an der »thrakischen
Küste zum »Ägäischen
Meer als deren Gründer in der Mythologie häufig »Herakles
genannt; der Name Abdera leitet sich vom Heros Abderos ab; Abdera war
von Beginn an demokratisch organisiert, besaß einen Rat, eine
Volksversammlung und eine gut funktionierende Verwaltung; obwohl
Heimatstadt berühmter griechischer Philosophen, darunter
»Demokrit
und »Protagoras
und Wohnort des Dichters »Anakreon
von »Teos,
hatten die Bewohner der Stadt, die »Abderiten,
einen Ruf vergleichbar dem von kleinbürgerlichen »Schildbürgern.
Wer als "Abderit“ bezeichnet wurde, galt in der Antike als einfältiger
Mensch. Analog dazu bezeichnet man Schildbürgertum auch mit dem Begriff
Abderitismus. In Anspielung darauf lässt
Christoph Martin Wieland (1773-1813) seinen satirischen Roman
»Die
Abderiten (1774) in Abdera spielen und stellt darin die typisierte
Narrheit der Abderiten als menschliche Grundkonstante dar, die zu allen
Zeiten an allen Orten zu finden, gleichsam kosmopolitisch ist. Im Roman
Wielands "werden der weise Philosoph Demokrit und die törichte
Bevölkerung von Abdera, seiner Heimatstadt, gegenübergestellt. Der
berühmte Arzt Hippokrates soll Demokrit von seinem vermeintlichen
'Wahnwitz' heilen, den seine Mitbürger ihm andichten, weil er ihr
schildbürgerliches Verhalten nicht mitmacht. Hippokrates aber erklärt
alle Abderiten für krank und empfiehlt ihnen, sechs Schiffsladungen voll
heilkräftiger Nieswurz einzukaufen und 'auf jeden Kopf sieben Pfund' (2.
Buch, 7. Kap.) auf die Ratsherren die doppelte Portion, zu verteilen.
Verspottet wird auch die blinde Theaterleidenschaft der Abderiten (3.
Buch). die in Schillers Sinn Pöbel heißen." (Grawe
1976/2002, S.8)
19 Demokrit: auch Demokritos (* 460 v. Chr. in
»Abdera
(vgl. Anm. 18), einer ionischen Kolonie in »Thrakien;
† 371 v. Chr.) griechischer Philosoph, Schüler des »Leukipp;
lebte und lehrte in der Stadt »Abdera;
gehört zu den »Vorsokratikern
und gilt als letzter großer Naturphilosoph.
20 »Hippokrates
von Kos (altgr.
Ἱπποκράτης ὁ Κῷος; * um 460 v. Chr. auf der griechischen
Ägäisinsel »Kos;
† um 370 v. Chr. in »Larisa,
»Thessalien)
der wohl berühmteste Arzt des Altertums; stammte aus dem Geschlecht der
»Asklepiaden,
die sich selbst auf den Heilgott »Asklepios
zurückführten; Außer von seinem Vater wurde er u.a. auch von
Herodikos von Selymbria und dem Philosophen »Demokrit
(vgl. Anm. 19) von »Abdera
(vgl. Anm. 18) unterrrichtet; reiste er als wandernder Arzt durch
Griechenland und Kleinasien; schon zu Lebzeiten hochverehrt; gilt als
Begründer der Medizin als Wissenschaft.
21 Éventail: frz. Fächer
22
»Gotthold
Ephraim Lessings (1729-1781) »bürgerliches
Trauerspiel »Emilia
Galotti (1772)
23
»Quintus Roscius Gallus
(* um 126 v. Chr.; † 62 v. Chr.), berühmter römischer Schauspieler;
ursprgl. als Sklave in Solonium bei »Lanuvium
geboren;
24 gemeint ist damit
»William Shakespeare unter Anspielung auf einen - neben
»Sophokles
und »Euripides
- der bedeutendsten Dichter der »antiken
griechischen Tragödie namens »Aischylos
(dt. Aussprache ['aɪ̯sçʏlɔs];
griechisch
Αἰσχύλος, klassische Aussprache [ai̯skʰýlos];
latinisiert Äschylus, Aeschylus oder Æschylus; * 525 v. Chr. in
»Eleusis,
»Attika;
† 456 v. Chr. in »Gela,
»Sizilien);
25 Als Skythen im engeren Sinn werden heute die Völker
bezeichnet, welche ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. in Südrussland und der
»Ukraine
bis zum »Dnepr
ansässig waren; nach »Herodot,
dem antiken griechischen Geschichtsschreiber, nannten sie sich selbst
Skoloten (= die Königlichen), die Bezeichnung Skythen stammt aus
griechischen Quellen; danach teilten die Griechen ab dem 3. Jahrhundert
v. Chr. die Völker im Norden in "»Kelten"
westlich des Rheins und "Skythen" östlich des Rheins, insbesondere
nördlich des »Schwarzen
Meeres, ein; der Begriff 'Skythen' diente insofern nur als grober
Oberbegriff für eine große Anzahl verschiedener "»barbarischer"
Völker.
26 Stephanie: mglw. Anspielung auf Stephanus (*
ca. 1 n. Chr.; † ca. 36/40 n. Chr.);laut dem »Neuem
Testament ein »Diakon
der »Jerusalemer
Urgemeinde. Er gilt als erster christlicher
»Märtyrer..
27
Ostermesse: das Werk wird von Schiller auf den 6. Mai 1781 datiert,
dem Sonntag Jubilate, an dem die Ostermesse des Buchhandels in Leipzig
begann
(Quelle der Wort- und Sacherklärungen überwiegend
www.wikipedia.de - mit "»" gekennzeichnete
Begriffe verweisen auf die entsprechenden Seiten der Internet-Enzyklopädie.)
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
30.10.2023