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Die unterdrückte Vorrede - 1781

Schiller zu den "Räubern" - Selbstzeugnisse

 
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(Die so genannte "unterdrückte Vorrede" wurde von • Friedrich Schiller während der Vorarbeiten zur Drucklegung seines Dramas •"Die Räuber" zurückgezogen und durch die • neue Vorrede ersetzt.)

"Es mag beym ersten in die Hand nehmen auffallen, daß dieses Schauspiel niemals das Bürgerrecht auf dem Schauplaz1 bekommen wird. Wenn nun dieses ein unentbehrliches Requisitum2 zu einem großen Drama seyn soll, so hat freilich das meinige einen grossen Fehler mehr.

Nun weiß ich aber nicht, ob ich mich dieser Forderung so schlechtweg unterwerffen soll. Sophokles3 und Menander4 mögen sich wohl die sinnliche Darstellung zum Haupt-Augenmerk gemacht haben, denn es ist zu vermuthen, daß diese sinnliche Vorbildung erst auf die Idee des Dramas geführt habe; in der Folge aber fand sichs, daß schon allein die Dramatische Methode5 auch ohne Hinsicht auf theatralische Verkörperung, vor allen Gattungen der rührenden und unterrichtenden Poesie einen vorzüglichen Werth habe. Da sie uns ihre Welt gleichsam gegenwärtig stellt, und uns die Leidenschaften und geheimsten Bewegungen des Herzens in eigenen Aeusserungen der Personen schildert,  so wird sie auch gegen die beschreibende Dichtkunst um so mächtiger würken, als die lebendige Anschauung kräfftiger ist, denn die historische Erkenntniß. Wenn der unbändige Grimm in dem entsetzlichen Ausbruch: Er hat keine Kinder6; aus Makduff redet, ist diß nicht wahrer und Herzeinschneidender als wenn der alte Diego seinen Sakspiegel herauslangt, und sich auf offenem Theater begucket?

o Rage! O Desespoir!7

Wirklich ist dieses große Vorrecht der Dramatischen Manier, die Seele gleichsam bey ihren verstohlensten Operationen zu ertappen, für den Franzosen durchaus verloren. Seine Menschen sind, (wo nicht gar Historiographen und Heldendichter ihres eigenen hohen Selbst) doch selten mehr als eißkalte Zuschauer ihrer Wuth, oder altkluge Professore ihrer Leidenschafft.

Wahr also ist es, daß der ächte Genius des Dramas, welchen Shakespear6, wie Prospero8 seinen Ariel9 in seiner Gewalt mag gehabt haben, daß sage ich der wahre Geist des Schauspiels tiefer in die Seele gräbt, schärffer ins Herz schneidet, und lebendiger belehrt als Roman und Epopee10, und daß es der sinnlichen Vorspiegelung gar nicht einmal bedarf uns diese Gattung von Poesie vorzüglich zu empfehlen. Ich kann demnach eine Geschichte Dramatisch abhandeln, ohne darum ein Drama schreiben zu wollen. Das heißt: Ich schreibe einen dramatischen Roman, und kein theatralisches Drama. Im ersten Fall darf ich mich nur den allgemeinen Gesetzen der Kunst, nicht aber den besondern des Theatralischen Geschmacks unterwerffen.

Nun auf die Sache selbst zu kommen, so muß ich bekennen, daß nicht sowohl die körperliche Ausdehnung meines Schauspiels, als vielmehr sein Innhalt ihm Siz und Stimm auf dem Schauplaze absprechen. Die Oekonomie11 desselben machte es nothwendig, daß mancher Karakter auftreten mußte, der das feinere Gefühl der Tugend beleidigt, und die Zärtlichkeit unserer Sitten berührt. (Ich wünschte zur Ehre der Menschheit, daß ich hier nichts denn Karrikaturen geliefert hätte, muß aber gestehen, so fruchtbarer meine Weltkenntniß wird, so ärmer wird mein Karrikaturen-Register,) Noch mehr – Diese unmoralische Karaktere mußten von gewissen Seiten glänzen, ja offt von Seiten des Geists gewinnen, was sie von Seiten des Herzens verlieren. Jeder Dramatische Schriftsteller ist zu dieser Freiheit berechtigt, ja so gar genöthigt, wenn er anders der getreue Kopist der wirklichen Welt seyn soll. Auch ist, wie Garve12 lehrt, kein Mensch durchaus unvollkommen: auch der Lasterhaffteste hat noch viele Ideen, die richtig, viele Triebe die gut, viele Thätigkeiten, die edel sind. Er ist nur minder vollkommen.

Man trifft hier Bösewichter an, die Erstaunen abzwingen, ehrwürdige Mißethäter, Ungeheuer mit Majestät; Geister, die das abscheuliche Laster reizet, um der Grösse willen, die ihm anhänget, um der Krafft willen, die es erfordert, um der Gefahren willen, die es begleiten. Man stößt auf Menschen, die den Teufel umarmen würden, weil er der Mann ohne seines Gleichen ist; die auf dem Weg zur höchsten Vollkommenheit die unvollkommensten werden, die unglückseligsten auf dem Wege zum höchsten Glück, wie sie es wähnen. Mit einem Wort, man wird sich auch für meine Jago’s13 interessiren, man wird meinen Mordbrenner bewundern, ja fast sogar lieben. Niemand wird ihn verabscheuen, jeder darf ihn bedauren. Aber eben darum möchte ich selbst nicht gerathen haben, dieses mein Trauerspiel auf der Bühne zu wagen. Die Kenner die den Zusammenhang des Ganzen erfassen, und die Absicht des Dichters errathen, machen immer das dünnste Häuflein aus. Der Pöbel14 hingegen (worunter ich s. v. v.15 nicht die Mistpantscher allein, sondern auch und noch vielmehr manchen Federhut, und manchen Tresenrok, und manchen weissen Kragen zu zählen habe,) der Pöbel, will ich sagen, würde sich durch eine schöne Seite bestechen lassen, auch den häßlichen Grund zu schäzen, oder wohl gar eine Apologie16 des Lasters darinn finden, und seine eigene Kurzsichtigkeit den armen Dichter entgelten lassen, dem man gemeiniglich alles nur nicht Gerechtigkeit, wiederfahren läßt.

Es ist das ewige Da capo17 mit Abdera18 und Demokrit19, und unsere Hippokrate20 müßten ganze Plantagen Nießwurz erschöpffen, wenn sie diesem Unwesen durch einen heilsamen Kräutertrank abhelffen wollten. Noch so viele Freunde der Wahrheit und Tugend mögen zusammenstehen ihren Mitbürgern auf offener Bühne Schule zu halten, der Pöbel hört nie auf Pöbel zu seyn, und wenn Sonne und Mond sich wandeln, und Himmel und Erde veralten wie ein Kleid, die Narren bleiben immer sich selbst gleich, wie die Tugend. Mort de ma vie sagt Herr Eisenfresser, das heiß ich einen Sprung! Fy – Fy  flistert die Mamsell, die Coeffure der kleinen Sängerin war viel zu altmodisch – Sacre dieu sagt der Friseur, welche göttliche Sinfonie! Da führen die Deutsche Hunde dagegen! Sternhagelbataillon, den Kerl hättest du sehen sollen das rosenfarbene Mädel hinter die spanische Wand schmeissen, sagt der Kutscher zum Laquaien, der sich vor Frieren und Langeweile in die Komödie eingeschlichen hatte – Sie fiel recht artig, sagt die gnädige Tante recht gustös sur mon honneur (und spreitet ihren damastenen Schlamp weit aus) – was kostet sie diese Eventaille21 mein Kind? – Und auch mit viel Expression viel submission – Fahr zu Kutscher! -

Nun gehe man hin und frage! – Sie haben die Emilia22 gespielt. -

Diß könnte mich allenfalls schon entschuldigen, daß mirs gar nicht darum zu thun war, für die Bühne zu schreiben. Nicht aber das Auditorium allein, auch selbst das Theater schrökte mich ab. Wehe genüg würde es mir thun, wenn ich so manche Leidenschafft mit allen Vieren zerstampfen, so manchen großen und edlen Zug erbärmlich maßakriren, und meines Räubers Majestät in der Stellung eines Stallknechts müßte erzwingen sehen. Ich würde mich übrigens glücklich schätzen, wenn mein Schauspiel die Aufmerksamkeit eines deutschen Roscius23 verdiente.

Schließlich will ich nicht bergen, daß ich der Meinung bin, der Applausus des Zuschauers sey nicht immer der Maaßstab für den Werth eines Dramas. Der Zuschauer vom gewaltigen Licht der Sinnlichkeit geblendet, übersieht offt eben sowohl die feinsten Schönheiten, als die untergeflossenen Flecken, die sich nur dem Auge des bedachtsamen Lesers entblößen. Vielleicht ist das gröste Meisterstük des britischen Aeschylos24 nicht am meisten beklatscht worden, vielleicht muß er in seiner rohen scythischen25 Pracht denen à la mode (verschönerten oder verhunzten?) Kopien von Gotter, Weisse und Stephanie26 weichen.

So viel von meiner Versündigung gegen den Schauplaz – Eine Rechtfertigung über die Oekonomie meines Schauspiels selbst würde wohl keine Vorrede erschöpffen. Ich überlasse sie daher ihrem eigenen Schiksal, weit entfernt meine Richter mit zierlichen Worten zu bestechen wenn ich ihre Strenge zu befürchten fände, oder auf Schönheiten aufmerksam machen, wenn ich irgend welche darinn gefunden hätte.

Geschrieben in der Ostermesse27.

1781.                                                                                   Der Herausgeber.“

(NA III, 243-246, zit. n. Grawe  Grawe 1976/2002, S. 145-149)

Wort- und Sacherklärungen:

1 gemeint ist das Theater als "Schau"-Platz
2 Erfordernis, Voraussetzung
3 »Sophokles:
(griech. Σοφοκλῆς) * 496 v. Chr. in »Colonus Hippius (»Athen); † 406/405 v. Chr. in Athen; »klassischer »griechischer Dichter; neben »Aischylos und »Euripides als der größte der bekannten »antiken »griechischen Tragödiendichter
4 »Menander: Menandros (griechisch Μένανδρος, latinisiert Menander; * 342/341 v. Chr. als Sohn des Diopeithes in »Kephisia; † 291/290 v. Chr.; begraben auf dem Weg vom Piräus nach Athen), Schüler des »Theophrast, diente gemeinsam mit »Epikur als »Ephebe in »Athen.
5 gemeint ist die Unmittelbarkeit des dramatischen Textes, der keines Erzählers bedarf; diese Unmittelbarkeit unterscheidet den dramatischen Text grundlegend von einem herkömmlichen Erzähltext (epischer bzw. narrativer Text). In einem herkömmlichen Erzähltext nämlich wird das erzählte Geschehen dem Leser/Rezipienten durch einen Erzähler vermittelt, der ihm die nötigen bzw. vom Erzähler ausgewählten Informationen über das erzählte Geschehen gibt.
6 »William Shakespeare (* vermutlich23. April 1564 in »Stratford-upon-Avon; † 23. Apriljul./ 3. Mai 1616greg.in »Stratford-upon-Avon) war ein englischer Dichter und gehört zu den bedeutendsten Dramatikern der Weltliteratur; Das Zitat stammt aus seiner »Tragödie »Macbeth (engl. The Tragedy of Macbeth) (1606), die vom  Aufstieg des königlichen Heerführers Macbeth zum König von Schottland, seiner Veränderung zum Tyrannen und seinem Fall handelt. - IV,3
7 »Pierre Corneille (* 6. Juni 1606 in »Rouen; † 1. Oktober 1684 in »Paris) gilt neben »Jean Racine als der bedeutendste Dramatiker der »französischen Klassik. Das Zitat stammt aus seiner »Tragikomödie (tragicomédie) Le Cid (I,5), in dem es um den spanischen Nationalhelden El Cid im 11. Jahrhundert geht. Sie geht  auf eine spanische Vorlage mit dem Titel Las Mocedades del Cid von Guillén de Castro (1618) zurück. Im Cid wird der Konflikt zwischen Liebe und Pflicht der jungen Adeligen Chimène aufgezeigt. Sie muss ihren (Fast-)Verlobten Rodrigue beim König anklagen, weil der ihren Vater, der seinen schon alten Vater beleidigt hatte, zum Duell gefordert und tödlich verletzt hat. Der König begnadigt jedoch letzten Endes den angeklagten Rodrigue, weil dieser sich als Heerführer gegen die Mauren in der Zwischenzeit große Verdienste erworben hat. Aus diesem Grunde und verlobt er  ihn, ganz im Sinne der Staatsraison handelnd, mit Chimène.
8 Prospero ist die Hauptfigur in »William Shakespeare's letztem Theaterstück "»Der Sturm" (The Tempest) (1611);  uraufgeführt am 1. November 1611 im »Whitehall Palace in »London; Prospero wird oftmals mit Shakespeare selbst identifiziert, der am Ende seiner Schaffenszeit seiner "Zaubermacht" entsagt.
9 Ariel: Luftgeist in »William Shakespeare's  "»Der Sturm"
10 Epopee = Epopöe: (von ἐποποιία, "Versschöpfung") veraltet für »Epos (altgriechisch ἔπος "Wort, Vers", dann auch "die Erzählung, das Gedicht“; Pl.: Epen);  eine der umfangreiche Form der erzählenden Literatur in gebundener Sprache; Beispiele antiker griechischer Epen: Kampf um »Troja (»Homer, »Ilias); die Heimreise des Odysseus von Troja (Homer, »Odyssee)
11 Oekonomie: gemeint ist wohl die Gesamtanlage des Stücks
12 »Christian Garve (*7. Januar 1742 in »Breslau; † 1. Dezember 1798 in Breslau) in der »Spätaufklärung neben »Immanuel Kant und »Moses Mendelssohn zu den bekanntesten Philosophen Deutschlands; wird vor allem bekannt durch seine Übersetzungstätigkeit (unter anderem »Ciceros De officiis, »Adam Smith: »Der Wohlstand der Nationen). Er schrieb psychologische, moralphilosophische und ökonomische Schriften und Rezensionen für die "Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste".
13
Jago, Figur eines gehässigen Intriganten aus »William Shakespeares »Tragödie "»Othello, der Mohr von Venedig" [ˌɒˈtɛlo] oder [əˈtɛləʊ] (engl. "The Tragœdy of Othello, the Moor of Venice)" ; Erstdruck 1622; erste deutsche Übersetzung Teil der Gesamtübersetzung von Shakespeares "Theatralischen Werken" (1762-1766) durch »Christoph Martin Wieland (1773-1813)
14 Möglicherweise handelt es sich hier um eine Anspielung auf eine Satire »Christoph Martin Wielands (1773-1813), in der er die Oberflächlichkeit des Theaterpublikums verspottet hatte. Diese hatte insbesondere in Mannheim für Ärger gesorgt, weil man sich von dieser Kritik direkt angesprochen sah. In dieser Satire hatte sich Wieland darüber mokiert, dass das Publikum an Frisuren und Kostümen der Schauspieler und Schauspielerinnen herumnörgle, sich aber um den Gehalt eines Theaterstücks keine Gedanken mache. Als Dichter, Übersetzer und Herausgeber verschiedener Zeitschriften war er neben  neben »Gotthold Ephraim Lessing, »Georg Christoph Lichtenberg und »Immanuel Kant – der bedeutendste Schriftsteller der Aufklärung im deutschen Sprachgebiet und der Älteste des klassischen »Viergestirns von Weimar, zudem außer ihm »Johann Gottfried Herder, »Johann Wolfgang Goethe und »Friedrich Schiller zählten.
15 Sit venia verbo = man verzeihe das Wort
16 Verteidigung
17 Wiederholung
18 »Abdera: (griechisch Ἄβδηρα) antiker griechischer Stadtstaat (»Polis) an der »thrakischen Küste zum »Ägäischen Meer als deren Gründer in der Mythologie häufig »Herakles genannt; der Name Abdera leitet sich vom Heros Abderos ab; Abdera war von Beginn an demokratisch organisiert, besaß einen Rat, eine Volksversammlung und eine gut funktionierende Verwaltung; obwohl Heimatstadt berühmter griechischer Philosophen, darunter »Demokrit und »Protagoras und Wohnort des Dichters »Anakreon von »Teos, hatten die Bewohner der Stadt, die »Abderiten, einen Ruf vergleichbar dem von kleinbürgerlichen »Schildbürgern. Wer als "Abderit“ bezeichnet wurde, galt in der Antike als einfältiger Mensch. Analog dazu bezeichnet man Schildbürgertum auch mit dem Begriff Abderitismus. In Anspielung darauf lässt Christoph Martin Wieland (1773-1813) seinen satirischen Roman »Die Abderiten (1774) in Abdera spielen und stellt darin die typisierte Narrheit der Abderiten als menschliche Grundkonstante dar, die zu allen Zeiten an allen Orten zu finden, gleichsam kosmopolitisch ist. Im Roman Wielands "werden der weise Philosoph Demokrit und die törichte Bevölkerung von Abdera, seiner Heimatstadt, gegenübergestellt. Der berühmte Arzt Hippokrates  soll Demokrit von seinem vermeintlichen 'Wahnwitz' heilen, den seine Mitbürger ihm andichten, weil er ihr schildbürgerliches Verhalten nicht mitmacht. Hippokrates aber erklärt alle Abderiten für krank und empfiehlt ihnen, sechs Schiffsladungen voll heilkräftiger Nieswurz einzukaufen und 'auf jeden Kopf sieben Pfund' (2. Buch, 7. Kap.) auf die Ratsherren die doppelte Portion, zu verteilen. Verspottet wird auch die blinde Theaterleidenschaft der Abderiten (3. Buch). die in Schillers Sinn Pöbel heißen." (Grawe 1976/2002, S.8)
19 Demokrit: auch Demokritos (* 460 v. Chr. in »Abdera (vgl. Anm. 18), einer ionischen Kolonie in »Thrakien; † 371 v. Chr.) griechischer Philosoph, Schüler des »Leukipp;  lebte und lehrte in der Stadt »Abdera; gehört zu den »Vorsokratikern und gilt als letzter großer Naturphilosoph.
20 »Hippokrates von Kos (altgr. Ἱπποκράτης ὁ Κῷος; * um 460 v. Chr. auf der griechischen Ägäisinsel »Kos; † um 370 v. Chr. in »Larisa, »Thessalien) der wohl berühmteste Arzt des Altertums; stammte aus dem Geschlecht der »Asklepiaden, die sich selbst auf den Heilgott »Asklepios zurückführten; Außer von seinem Vater wurde er  u.a. auch von  Herodikos von Selymbria und dem Philosophen »Demokrit (vgl. Anm. 19) von »Abdera (vgl. Anm. 18) unterrrichtet; reiste er als wandernder Arzt durch Griechenland und Kleinasien; schon zu Lebzeiten hochverehrt; gilt als Begründer der Medizin als Wissenschaft.
21 Éventail: frz. Fächer
22
»Gotthold Ephraim Lessings (1729-1781) »bürgerliches Trauerspiel »Emilia Galotti (1772)
23 »Quintus Roscius Gallus (* um 126 v. Chr.; † 62 v. Chr.), berühmter römischer Schauspieler; ursprgl. als Sklave in Solonium bei »Lanuvium geboren;
24 gemeint ist damit »William Shakespeare unter Anspielung auf einen - neben »Sophokles und »Euripides - der bedeutendsten Dichter der »antiken griechischen Tragödie namens »Aischylos (dt. Aussprache ['aɪ̯sçʏlɔs]; griechisch Αἰσχύλος, klassische Aussprache [ai̯skʰýlos]; latinisiert Äschylus, Aeschylus oder Æschylus; * 525 v. Chr. in »Eleusis, »Attika; † 456 v. Chr. in »Gela, »Sizilien);
25 Als Skythen im engeren Sinn werden heute die Völker bezeichnet, welche ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. in Südrussland und der »Ukraine bis zum »Dnepr ansässig waren; nach »Herodot,  dem antiken griechischen Geschichtsschreiber, nannten sie sich selbst Skoloten (= die Königlichen), die Bezeichnung Skythen stammt aus griechischen Quellen; danach teilten die Griechen ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Völker im Norden in "»Kelten" westlich des Rheins und "Skythen" östlich des Rheins, insbesondere nördlich des »Schwarzen Meeres, ein; der Begriff 'Skythen' diente insofern nur als grober Oberbegriff für eine große Anzahl verschiedener "»barbarischer" Völker.
26 Stephanie: mglw. Anspielung auf Stephanus (* ca. 1 n. Chr.; † ca. 36/40 n. Chr.);laut dem »Neuem Testament ein »Diakon der »Jerusalemer Urgemeinde. Er gilt als erster christlicher »Märtyrer..
27 Ostermesse: das Werk wird von Schiller auf den 6. Mai 1781 datiert, dem Sonntag Jubilate, an dem die Ostermesse des Buchhandels in Leipzig begann

(Quelle der Wort- und Sacherklärungen überwiegend www.wikipedia.de - mit "»" gekennzeichnete Begriffe verweisen auf die entsprechenden Seiten der Internet-Enzyklopädie.)

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 30.10.2023

    
   Arbeitsanregungen:
  1. Arbeiten Sie die Unterschiede der beiden Versionen heraus (• Vorrede zur Erstausgabe). - Setzen Sie sich dabei mit der These Rüdiger Safranskis (2004, S.131 ) auseinander, wonach beim Vergleich der beiden Vorreden "ein Unterschied im Gehalt nicht zu bemerken" sei.

  2. Nach Safranskis Ansicht "(weisen) die möglichen Gründe für die Unterdrückung der ersten Vorrede (...) alle darauf hin, dass Schiller seinem Stück im letzten Augenblick noch den Weg auf die Bühne erleichtern wollte." -  Versuchen Sie Belege für diese Hypothese zu finden.

 
   
 

 
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