|
Die Räuber – das
Gemählde einer verirrten grossen Sele
– ausgerüstet mit allen Gaben zum Fürtrefflichen, und mit allen Gaben –
verloren – zügelloses Feuer und schlechte Kameradschaft verdarben sein
Herz, rissen ihn von Laster zu Laster, bis er zuletzt an der Spitze
einer Mordbrennerbande stand, Gräuel auf Gräuel häufte, von Abgrund zu
Abgrund stürzte, in alle Tiefen der Verzweifelung – doch erhaben und
ehrwürdig, gros und majestätisch im Unglück, und doch durch Unglück
gebessert, rückgeführt zum Fürtrefflichen. – Einen solchen Mann wird man
im Räuber Moor beweinen und hassen, verabscheuen und lieben.
Franz Moor, ein heuchlerischer, heimtückischer Schleicher – entlarvt,
und gesprengt in seinen eigenen Minen.
Der alte Moor, ein allzu schwacher nachgebender Vater, Verzärtler, und
Stifter von Verderben und Elend seiner Kinder.
In Amalien die Schmerzen schwärmerischer Lieb, und die Folter
herrschender Leidenschaft.
Man wird auch nicht ohne Entsetzen in die innere Wirthschaft des Lasters
Blicke werden, und wahrnehmen, wie alle Vergoldungen des Glücks den
inneren Gewissenswurm nicht tödten – und Schrecken, Angst, Reue,
Verzweifelung hart hinter seinen Fersen sind. – Der Jüngling sehe mit
Schrecken dem Ende der zügellosen Ausschweifungen nach, und der Mann
gehe nicht ohne den Unterricht von dem Schauspiel, daß die unsichtbare
Hand der Vorsicht, auch den Bösewicht zu Werkzeugen ihrer Absicht und
Gerichte brauchen, und den verworrensten Knoten des Geschicks zum
Erstaunen auflösen können.
 |
 |
|
|