"Die achthundert Exemplarien der ersten Auflage meiner
Räuber sind bälder zerstreut worden, als alle Liebhaber zu dem Stük
konnten befriedigt werden. Man unternahm daher eine zwote, die sich von
der ersten an Pünktlichkeit des Druks, und Vermeidung derjenigen
Zweideutigkeiten ausnimmt, die dem feinern Theil des Publikums
auffallend gewesen waren. Eine Verbesserung in dem Wesen des
Stüks, die den Wünschen meiner Freunde und Kritiker entspräche, durfte
die Absicht dieser Auflage nicht seyn.
Es sind dieser zwoten Auflage zerschiedene Klavierstüke zugeordnet, die
ihren Werth bei einem grossen Theil des Musikliebenden Publikums erheben
werden. Ein Meister setzte die Arien die darinn vorkommen in Musik, und
ich bin überzeugt, daß man den Text bei der Musik vergessen wird.
Stuttgardt den 5. Jan. 1782
D. Schiller"
(aus: NA III, S.9, zit. n.
Grawe
1976/2006, S.149)
Die so genannte "Löwenausgabe" der "Räuber", mit dem Löwen als
Titelvignette
und dem mal links mal rechts gewendeten Löwen - es gibt zwei textlich
identische,
aber typographisch unterschiedliche Drucke - und dem von Schiller selbst
nicht
autorisierten Zusatz "in tirannos" (gegen Tyrannen)
(aus:
Könnecke 1905, S.7)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
30.10.2023