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Die verschiedenen Fassungen

Die Trauerspielfassung - Bühnenfassung Mannheim - (1782)

Friedrich Schiller (1759-1805): Die Räuber

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren Friedrich Schiller Biographie
Werke Dramatische Werke Die Räuber Didaktische und methodische Aspekte Überblick Gesamttext /Recherche/Leseversion) Entstehungsgeschichte des Dramas Stoffgeschichte [ Verschiedene Fassungen Überblick Die Schauspielfassung (Erstausgabe 1781) Der unterdrückte Bogen B (1781) Das Mannheimer Soufflierbuch (1781/82) Die Trauerspielfassung (1782) Textauswahl ] Schiller zu den "Räubern" Komposition des Dramas Handlungsverlauf Figurenkonstellation Einzelne Figuren Weitere Aspekte der Analyse Sprachliche Form Rezeptionsgeschichte Textauswahl • Bausteine Links ins Internet Maria Stuart Lyrische Werke Sonstige Werke Bausteine Links ins Internet  Schreibformen Rhetorik Operatoren im Fach Deutsch
 

IV,8: Hermann verweigert Franz die Gefolgschaft (Text)
Friedrich Schiller: Die Fabel des Stücks ("Generalabriss" der Handlung der Trauerspielfassung in der Selbstrezension des Dramas durch Schiller, 1782)

Seit Mitte Dezember 1781 macht sich Friedrich Schiller, dessen Autorschaft am 22. Oktober 1781 von der "Erfurtischen Gelehrten Zeitung" gelüftet und allgemein bekannt gemacht wird, eine Bühnenfassung seines Dramas •"Die Räuber" zu schreiben.

Sie soll, so die Absicht Schillers, Vorschläge des Intendanten des Mannheimer Theaters, Wolfgang Heribert Freiherr von Dalberg (1750-1806) berücksichtigen und irgendwie mit seinen eigenen Auffassungen in Einklang bringen. (vgl. Soufflierbuch der Uraufführung).

Was dabei herauskommt, nennt Sautermeister (2005, S. 2) einen "Kompromiss", der  die ältere Gliederung in fünf Akte wiederherstellt und einige stilistische Änderungen beinhaltet. Das Titelblatt dieser von dem einflussreichen Christian Friedrich Schwan (1733-1815) verlegten Fassung "Die Räuber, ein Trauerspiel von Friedrich Schiller. Neue für die Mannheimer Bühne verbesserte Auflage. Mannheim, in der Schwanischen Buchhandlung 1782" signalisiert, dass es sich dabei um die im Gegensatz zur Erstfassung des "Lesedramas" hierbei um eine reine Bühnenfassung handelt.

Schwan, der zunächst das Verlegen der ersten Fassung des "Lesedramas"1781 noch aus politischer Rücksichtnahme aber auch aus Rücksicht auf den herrschenden Publikumsgeschmack ablehnt, kann die moderate Bühnenfassung nun ohne weiteres in sein Programm aufnehmen. Denn: Im Verlagsgeschäft ist Schwan ein knallhart kalkulierender Kaufmann, der sich das Geschäft mit Schillers Drama nicht entgehen lassen kann.

Später lässt er  auch Schillers Werke, wie das zu dieser Zeit ohne jeden Urheberrechtsschutz eben üblich ist, mehrfach ohne jede Absprache mit dem Autor und vor allem ohne die geringste Bezahlung nachdrucken, als er feststellt, dass der Markt nach den Schöpfungen des jungen Autors verlangt.

Auch in der "Trauerspielfassung" bleibt der Bezug zur Aufführung in Mannheim in wesentlichen Strukturen dieser Ausgabe erhalten: die Handlung spielt weiter im Spätmittelalter, der Pastor Moser bleibt gestrichen, der Pater ist eine Magistratsperson, die eingeschobenen Lieder sind immer noch herausgefallen und Franz Moor wird am Ende von den Räubern gefangen genommen und hingerichtet. (vgl. ebd., vgl. Fricke/Göpfert 1973, Bd. 1, S. 914)

Aber auch die Neubearbeitung des Dramas durch Schiller, mit der er hofft, grundlegende Einwände namhafter Kritiker abgewehrt zu haben, findet nicht überall Zustimmung. So äußert sich Christoph Martin Wieland in einem Brief an Schwan, dass auch das modifizierte Werk in seinen Augen nicht "vor dem Richterstuhle der Vernunft und des Geschmacks bestehen könnte." (zit. n. Hinderer 1992/2005b, S. 11, dort. zit. n. Böhm 1960, S.597-602)

Fast ein ganzes Jahrhundert bleibt die Trauerspielfassung Grundlage aller Inszenierungen der Räuber, wobei man schon bei der Aufführung in Leipzig im Jahr 1782 die mittelalterlichen Kostüme gegen zeitgenössische Kleidung eintauscht (vgl. Ludwig 1912, S. 80). Aber erst etwa einhundert Jahre später ist es das »Hoftheater von Meiningen, welches das Stück in der Schauspielfassung neu einstudiert und im Rokokokostüm aufführt. So gelingt der Schauspielfassung endlich der Durchbruch auf den deutschen Bühnen. (vgl. Schnatz 1914, S. 109)

IV,8: Hermann verweigert Franz die Gefolgschaft (Text)
Friedrich Schiller: Die Fabel des Stücks ("Generalabriss" der Handlung der Trauerspielfassung in der Selbstrezension des Dramas durch Schiller, 1782)

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 03.11.2023

   
 

 
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