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Die
Stoffgeschichte
von
Friedrich Schillers
Drama "Die
Räuber" hat bei der Untersuchung der Frage,
welche literarischen Einflüsse in diesem Stück sichtbar werden, auf
verschiedene Werke und Motive hingewiesen. Dabei können Einflüsse
aufgezeigt werden, die sich vor allem auf die Handlungsführung
(Fabel/Plot) auswirken und dazu "eine Fülle von intertextuellen
Beziehungen, sei es als Anspielung, sei es als Zitat, sei es als
inhaltliche Parallele (auf Klopstocks 'Messias' ebenso wie auf Plutarchs
'Lebensbeschreibungen, auf Homer ebenso wie auf Miltons 'Paradise lost"
und auf zeitgenössische Autoren wie Lessing, Goethe oder Gerstenberg." (Zymner
2002, S.12) Neben dem Einfluss von Miguel de Cervantes, dessen
Räuber Roque Guinart in seinem "Don Quijote",
wie Schiller in seiner Selbstrezension freimütig bekennt, lassen sich
Einflüsse der bestimmter Dramen Shakespeares (Richard III., dessen
Hässlichkeit u. U. die Gestaltung des Franz Moor mitbestimmt hat, und
"Heinrich VI.") feststellen. Dazu kommt noch die Bibel,
"die dem ganzen Stück eine tragende Substruktur einzieht." (ebd.)
Und selbst ältere Werke Schillers, die wie das frühe Drama "Cosmus von
Medicis" gar nicht erhalten sind, und eine Jugendschrift Schiller über
die "Theosophie des Julius" sollen in den "Räubern" noch ihre Spuren
hinterlassen haben.
Dass Schiller dazu bei der Gestaltung des Räubermotivs auf
zeitgenössische Berichte über einzelne Räuber und/oder Räuberbanden
zurückgreift, insbesondere die Geschichte des so genannten Sonnenwirts
Friedrich Schwan, gehört zu den Kontexten, die in sein Erstlingswerk
eingehen.Eine besonders wichtige Rolle fällt dabei den
nachfolgenden Werken zu, die die Handlungsführung, aber auch das
zentrale Motiv der feindlichen Brüder auf ihre Weise thematisieren und
von Schiller bei seiner Arbeit an den "Räubern" teils übernommen, teils
verworfen oder teils modifiziert werden:
Schubarts Erzählung "Zur Geschichte des menschlichen Herzens "
(→Text)
Gert Egle,
29.09.2013 |
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