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Handlungsverlauf

Überblick

Friedrich Schiller (1759-1805): Die Räuber

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren Friedrich Schiller Biographie
Werke Dramatische Werke Die Räuber Didaktische und methodische Aspekte Überblick Gesamttext /Recherche/Leseversion) Entstehungsgeschichte des Dramas Stoffgeschichte Verschiedene Fassungen Schiller zu den "Räubern" Komposition des Dramas [ Handlungsverlauf Überblick ◄ • Szenenschema Akte, Szenen und Konfigurationen Akte Handlungsstränge ] Figurenkonstellation Einzelne Figuren Weitere Aspekte der Analyse Sprachliche Form Rezeptionsgeschichte Textauswahl • Bausteine Links ins Internet  ▪ Maria Stuart Lyrische Werke Sonstige Werke Bausteine Links ins Internet  Schreibformen Rhetorik Operatoren im Fach Deutsch
 

Baustein: Den Handlungsverlauf mit seinen Haupthandlungen visualisieren

Der Handlungsverlauf im Überblick

Das Drama ▪"Die Räuber", von ▪ Friedrich Schiller (1759-1805) noch ▪ während seiner Zeit auf der ▪ Hohen Karlsschule von Herzog ▪ Herzog Carl Eugen (1728-1793) in den Jahren um 1780 macht seinen Autor, spätestens nach der ▪ Uraufführung des Stücks im Januar 1782 am Nationaltheater von Mannheim quasi über Nacht berühmt.

In dem Drama, in dem Schiller auch negative Erfahrungen seiner Zeit als Eleve des Herzogs verarbeitet, geht es im Kern um die Auseinandersetzung von zwei adeligen Brüdern. Beide haben jeweils nur ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse im Kopf und geraten bei ihrer Verfolgung in einen Konflikt miteinander, der nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familie, das gesamte Adelshaus zugrunde richtet.

Karl , der erstgeborene Sohn des ▪ alten Grafen Maximilian von Moor, lebt seit einigen Jahren fern des Elternhauses und führt dabei ein ausschweifendes Leben. Um dies zu beenden, bittet er seinen Vater, dessen Lieblingssohn er ist, in einem Brief um Vergebung. Dieser wird jedoch von seinem jüngeren Bruder ▪ Franz abgefangen, der sich schon immer vom Vater weniger geliebt sieht. Um seinen Bruder beim Vater für immer in Ungnade zu bringen, täuscht er seinen Vater mit einem von ihm selbst verfassten Brief eines Korrespondenten, in dem von schändlichem, den Ruf der Familie in den Schmutz ziehenden Verhalten von Karl die Rede ist. Franz gelingt es damit, den Vater zu bewegen, seinen erstgeborenen Sohn zu verstoßen und damit zu enterben. Als Karl diese Nachricht erhält, ist er so erbittert darüber, dass er sich für den Entzug der Vaterliebe stellvertretend an der ganzen Menschheit rächen will. Als Anführer einer Räuberbande führt er in der Folge ein gesetzloses, von Raub und Mord gekennzeichnetes Leben. Eines Tages entscheidet er sich jedoch dafür nach Hause zurückzukehren, wo ihn, wie er meint, außer dem immer noch geliebten Vater seine ihm die Treue haltende Geliebte ▪Amalia erwartet. Doch auf dem Schloss der Familie Moor hat Franz bis dahin auf dem Weg, die alleinige Macht zu übernehmen, längst weitere Tatsachen geschaffen. Er hat Karl mit abermals gefälschten Informationen für tot erklären lassen und den eigenen Vater dem vermeintlich sicheren Hungertod preisgegeben. Maximilian von Moor überlebt aber in seinem Verließ durch glückliche Umstände. Als Karl nun, mit seiner Räuberbande im Gefolge, inkognito nach Hause zurückkehrt, muss er erkennen, dass er das Opfer einer Intrige seines eigenen Bruders geworden ist. Franz, der bald erkennt, dass sich hinter dem Unbekannten sein Bruder Karl verbirgt, zieht der erwarteten Rache durch den Bruder den Selbstmord vor. Karl, dessen Vater nach seiner Befreiung angesichts der tragischen Verwicklungen tatsächlich stirbt, will für einen Moment, mit Amalia an seiner Seite dem Räuberleben endgültig den Rücken kehren. Doch seine Räuberbande macht ihm klar, dass sie einen Bruch der ihnen geschworenen Treue nicht hinnehmen werde. In Anbetracht dieser Aussichtslosigkeit, in sein altes Leben zurückzukehren, verlangt Amalia von Karl getötet zu werden. Karl folgt ihrem Verlangen und erschießt sie. Sich selbst übergibt er der Justiz.

Schillers Konzept der Handlungsführung und die konventionellen Regeln der normativen Dramenpoetik

Für das Theater galten zur Zeit Schillers feste Regeln, von deren konsequenter Befolgung abhing, ob ein • Drama vor den Augen der zeitgenössischen Kritik / der gebildeten Öffentlichkeit bestehen konnte.

»Johann Christoph Gottsched (1700-1766), selbst Dichter, Dramaturg und einer der bedeutendsten Literaturtheoretiker der Zeit, hatte schon 1729/1730  in seinem wichtigsten Werk "Versuch einer critischen Dichtkunst" gefordert, anspruchsvolles Theater in Deutschland müsse sich an die Regeln halten, die bedeutende Dramatiker der französischen Klassik wie »Thomas Corneille (1625-1709) und  »Jean Racine (1639-1699) aufgestellt hatten.

Nur wer diesen Regeln entsprechend ein Theaterstück aufbaute, sollte fortan auf den Beifall der gelehrten und gebildeten Öffentlichkeit rechnen dürfen. Die ästhetische Qualität sollte sich fortan aus Grad der Befolgung vorgegebener Gestaltungsnormen ergeben.

Eine dieser Formkonventionen des so genannten Regeldramas war die • Lehre von den drei Einheiten. Danach durfte ein Theaterstück nur an einem einzigen Ort spielen (Einheit des Orts), nicht länger als 24 Stunden dauern (Einheit der Zeit) und nur eine einzige Haupthandlung ohne Abschweifungen (Einheit der Handlung) haben. • Friedrich Schillers Drama "Die Räuber" kennt solche engen Grenzen nicht.

Das Drama besitzt zwar 5 Akte, folgt aber in seiner Gesamtkomposition dem pyramidalen • Modell des (aristotelischen) Dramenaufbaus wie beim Drama der geschlossenen Form nicht.

Dies liegt nicht zuletzt an dem Vorhandensein verschiedener parallel verlaufender oder einander überlagernder • Handlungsstränge, die einen jeweils anderen Spannungsverlauf haben.

Der Verlauf der dramatischen Handlung in den "Räubern" lässt je nach den zugrunde gelegten Unterscheidungskriterien Einteilungen in einer unterschiedlichen Anzahl zu.

Baustein: Den Handlungsverlauf mit seinen Haupthandlungen visualisieren

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 14.11.2023

   
 

 
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