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Der
Verlauf der dramatischen Handlung
in Friedrich Schillers
Drama "Die
Räuber" lässt sich mit Hilfe eines Szenenschemas
darstellen, das allerdings bei diesem Drama die tatsächlich auf der Bühne
realisierte Konfiguration
und
die jeweiligen
Konfigurationswechsel
der Figuren nicht darstellen kann. Mehr Information und die dramatische
Realisation des Textes veranschaulicht in diesem Fall ein
kombiniertes Akt-, Szenen- und Konfigurationsschema.

Das Szenenschema gibt die Konfigurationsstrukturen und die
Konfigurationswechsel nicht wieder. Im Allgemeinen handelt es sich um
Großszenen, deren gliedernde Funktion durch den Wechsel des jeweiligen
Schauplatzes der Handlung bedingt ist. Da es sich bei den »Räubern«, wie
Klotz (1969/76, S.224)
betont, um ein "dem
offenen Drama nahe
stehenden Stück" handelt, fehlt dem Stück auch die strenge Akt- und
Szeneneinteilung, wie sie beim Drama der geschlossenen Form üblich ist.
Dennoch lässt die Komposition der »Räuber« keine eindeutige Zuordnung zum
einen oder anderen Dramentyp zu. Nicht verwunderlich, folgt man
Pfister (1977, S. 322), der
betont, dass der ex negativo, d. h. durch seine Abweichungen vom
Idealtyp des
Dramas der geschlossenen Form
gewonnene ideale Formtyp des offenen Dramas ein Konstrukt darstellt, das
"sehr unterschiedliche Formen der Negation einer geschlossenen Form"
umfasst. Und dazu zählen eben auch die Dramen des
Sturm und Drang.
»»Akte, Szenen und Konfigurationen |
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