Die
•
Handlung
der Szene I,1
im •
1. Akt von •
Schillers
•
Drama
• "Die
Räuber" spielt in einem Saal des Schlosses von
•
Maximilian
Moor (= • Der alte Moor, das sich irgendwo in Franken
befindet. Sie gehört zur •
Familienhandlung des
Dramas.
1 . Akt >
2. Akt >
3. Akt > 4. Akt
>
5. Akt
Für größere Ansicht bitte an*klicken*tippen!
In einem Saal des Schlosses der Adelsfamilie Moor liest •
Franz Moor (FM) seinem Vater
•
Maximilian
Moor (MM) (= •
Der alte Moor ) einen von ihm
selbst gefälschten, auf den 1. Mai datierten Brief eines
Korrespondenten aus Leipzig vor, der angeblich gesicherte
Informationen über das Leben des seit einiger Zeit in der Ferne
lebenden erstgeborenen Sohn •
Karl Moor (KM)
(= Räuber Moor) enthält. Karl, so
steht es in dem fingierten Brief geschrieben, sei über alle Maßen
verschuldet, habe die Tochter eines reichen Bankiers entjungfert und
deren jugendlichen Verehrer in einem Duell tödlich verwundet. Danach
habe er sich zusammen mit sieben anderen Männern seines näheren
Umfelds durch Flucht der Justiz entzogen. Inzwischen werde er
steckbrieflich mit einem auf ihn ausgesetzten Kopfgeld gesucht. Der
schon wegen seines Alters gebrechliche Vater, der sich alles nur
damit erklären kann, dass ein Fluch auf seiner Familie liege, ist
von diesen Nachrichten zutiefst erschüttert. Auf Drängen seines
Sohnes Franz, der mit dieser Intrige erreichen will, als
zweitgeborener Sohn Alleinerbe zu werden und zugleich die im Schloss
wohnende •
Amalia von Edelreich
(A), die Geliebte und Braut seines älteren Bruders für sich
zu gewinnen, entscheidet sich der alte Moor, seinen innig geliebten
Sohn Karl zumindest so lange zu verstoßen, bis er sich gebessert
habe. Dabei erklärt er sich damit einverstanden, dass Franz in
seinem Auftrag einen Brief an Karl schreibt, in dem er diesen von
seiner Verstoßung unterrichtet. Zugleich will er aber, dass der
Brief in Ton und Inhalt Karl nicht völlig in die Verzweiflung
treibe. Nach dem Abgang des Vaters enthüllt Franz in einem Monolog
seine wahren Motive für die Intrige und sieht sich am Ziel seiner
Absichten. Er vernichtet den von ihm selbst handgeschriebenen Brief
und ist sich sicher, dass die Trauer über Karl seinen Vater
demnächst ins Grab bringen werde. Um sein Gewissen zu beruhigen,
rationalisiert er gegen alle moralischen Einwände, weshalb er zu
diesem Vorgehen berechtigt ist: Er hadert mit der Tatsache, nur
Zweitgeborener zu sein, sieht sich schon äußerlich von der Natur
benachteiligt und zeigt sich fest davon überzeugt, dass er das Recht
des Stärkeren auf seiner Seite habe, wenn er auf diese Weise seine
Ziele verfolge. Die Blutsverwandtschaft und ihre moralischen
Konsequenzen tut er als Folge rein triebhafter Neigungen der
jeweiligen Erzeuger*innen ab, um seinen Plan zu rechtfertigen, alles
um sich herum • "auszurotten",
was ihn einschränke, und zwar solange, bis er selbst alleiniger Herr
des Hauses werde.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
14.11.2023