Home
Nach oben
Weiter
 

 

Schiller, Die Räuber: Figurenkonstellation

Überblick

 
 
 

Die Figurenkonstellation in Friedrich Schillers Drama "Die Räuber" lässt natürlich auf unterschiedliche Art und Weise und mit unterschiedlichen Techniken visualisieren.(→Möglichkeiten zur Visualisierung von Figurenkonstellationen) Hier wurde sie als →freie Strukturskizze mit den Grafikfunktionen der Textverarbeitung erstellt.

Um die Dynamik der Figurenkonstellation im Blick zu behalten, ist es angeraten, die Figuren zunächst einmal nach zwei Gruppen einzuteilen: Die Gruppe der Räuber und die Mitglieder des Hauses Moor, wobei dieses nicht nur die engere Familie der Adelsfamilie umfasst, sondern alle die am Stammsitz der Moors leben. Unter diesem Strukturprinzip lässt sich nur der von der Stadt abgesandte Pater nicht zuordnen, was aber nicht weiter von Belang ist. Im weiteren Sinne gehört er sozial auch zu der ein normales gesellschaftliches Leben führenden Personen, den "Nicht-Räubern".
Die beiden Gruppen: das Haus Moor und die Räuberbande stehen in einem eindeutigen Kontrastverhältnis zueinander. Auf der einen Seite die Gruppe der "Outlaws", der Räuber, die ein gesetzloses Leben außerhalb der Gesellschaft führen, auf der anderen Seite das Haus Moor, das sich zumindest nach außen hin an die Spielregeln der Gesellschaft hält. Allein Karl Moor steht, wenngleich er das Leben eines Räuberhauptmanns führt, in gewissem Sinne zwischen den beiden Figurengruppen. Er gehört zumindest bis zu seiner Verstoßung als ältester Sohn zum Haus Moor und ist auch nach der Wahl zum Räuberhauptmann verwandtschaftlich und emotional, durch seine Liebe zu Amalia und seine Verbitterung über seinen Vater an das Haus Moor gebunden.
Schillers Drama ist aber "Bruderzwist- und Räuber-Drama" (Oellers 2005, S.110) und so muss zumindest die Auseinandersetzung der feindlichen Brüder als Strukturmerkmal der Figurenkonstellation beachtet bleiben. Ihre charakterliche Gegensätzlichkeit ist in zahlreichen antagonistischen Merkmalsoppositionen herausgearbeitet. Im Gegensatz zu seinem späteren Drama Maria Stuart, wo Maria Stuart und Elisabeth, die feindlichen Schwestern, in ein er zentralen Szene (III,4 - Begegnung der Königinnen ) aufeinandertreffen, verzichtet Schiller in seinen Räubern darauf, Franz und Karl zusammen auf die Bühne zu bringen. Ein Verzicht auf einen dramaturgischen Höhepunkt, den man als Autor nicht ohne Grund auslässt.

Als handschriftliche Skizzen haben Schülerinnen und Schüler versucht, die Figurenkonstellation des Dramas zu visualisieren.

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 29.09.2013

 
     
  Center-Map ] Entstehungsgeschichte ] Stoffgeschichte ] Fassungen - Die Räuber ] S. zu  "Räubern" ] Komposition ] Handlungsverlauf ] Figurenkonstellation ] Einzelne Figuren ] Einzelaspekte ] Sprachliche Form ] Rezeptionsgeschichte ] Text des Dramas ] Bausteine ] Links ins WWW ]  
   ,

          CC-Lizenz
 

 

Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA) Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de