Nicht jede
▪
explizite Bühnenanweisung im ▪
Nebentext eines
▪ Dramas beschränkt sich auf
dramaturgische Hinweise
zur Inszenierung des dramatischen Textes.
Es gibt auch Regiebemerkungen,
mit denen der Autor das Geschehen episch kommentiert.
Solche Textpassagen
können nach
Pfister
(1977, S.107) als auktorialer
Nebentext bezeichnet werden.
-
Die entsprechenden Textpassungen
beziehen sich dann eigentlich nicht mehr "auf die Faktizität des
Bühnenraums" und lassen sich in der Regel auch nicht mehr vollständig auf
der Bühne realisieren.
-
Im Grunde genommen handelt es sich dabei um
durchgeformte erzählende und beschreibende Texte, die das nachfolgende
dramatische Geschehen schon einer bestimmten Deutungsperspektive
unterwerfen.
Dies ist auch im nachfolgenden Beispiel aus »Anton
Pawlowitsch Tschechow (1860-1904) Drama »"Der
Kirschgarten" (1904) der Fall:
Die auktoriale Episierung der Bühnenanweisungen findet sich vor allem bei
den Dramatikern
der
▪
Literaturepoche des
▪
Naturalismus (1880-1910).
Sie verfolgen damit die Absicht, das Publikum
unmittelbar am Geschehen teilnehmen zu lassen, indem es sich vollständig der
dramatischen Wirklichkeitsillusion hingeben und die Fiktionalität des
Bühnengeschehens bei der Rezeption vergessen sollten. (vgl.
Asmuth 52004, S.54)
Das nachfolgende Beispiel aus »Gerhart
Hauptmanns (1862-1946) Drama »"Die
Weber" (1893/94) ist dafür ein besonders markantes Beispiel, das den
Charakter einer durchgeformten Erzählpassage hat, in der "ein gleichbleibend
bedrückendes, die Handlung determinierendes Milieu möglichst exakt" umrissen
wird. (Asmuth
52004, S.53)