Die
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erlebte Rede und der
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innere Monolog "erlauben es, erzählend zu simulieren und rezipierend
nachzuvollziehen (und nicht mehr nur zu berichten bzw.
zur Kenntnis zu
nehmen), was sich als kognitive oder emotionale 'Handlung' im Inneren
einer fremden Psyche abspielt." (Meister
2017, S.94)
Wird auf diese Weise erzählt, wird eben nicht mehr
nur gezeigt, "was man anders und anderes in einer äußeren Welt sehen und
wie man dort handeln könnte", sondern es führe auch vor "wie man anders
sehen und vor allem Fühlen kann." (ebd.)
Diese Teilhabe an fremden Wahrnehmen und Fühlen bezeichnet man auch als
Introspektion.
Erlebte Rede und der innerer Monolog weisen eine
ganze Reihe von Ähnlichkeiten auf, können aber dennoch klar voneinander
unterschieden werden.
Erlebte Rede
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Innerer Monolog
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- Art der Wiedergabe von
unausgesprochenen Gedanken, Assoziationen, Ahnungen etc. der fiktionalen Figur
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sprachliche
Erkennungsmerkmale
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sprachliches
Erkennungsmerkmal
- Ich - Form, 1. Person, Präsens
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Aufgabe und
Funktion
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innere Vorgänge werden aus der
Perspektive der diese Vorgänge selbst erlebenden Figur wiedergegeben (Innensicht)
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durch Verwendung der 3. Person
erfolgt die Wiedergabe der inneren Vorgänge in direktem und objektiv-unpersönlich
erscheinenden Bericht
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Erzähler noch spürbar, daher
auch eine gewisse Distanz zur reinen Innensicht
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Aufgabe und
Funktion
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Wiedergabe von
Augenblicksregungen der Figur (Innensicht)
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Identifikation des Lesers mit
dem Romanhelden dadurch, dass der Erzähler "verschwindet" und die Perspektive
der Figur allein maßgebend ist
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Stilwert
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ziemlich große, fast suggestiv
wirkende Unmittelbarkeit des Mitfühlens
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relativ große Beweglichkeit
und Eindringlichkeit des Erzählens durch jederzeit möglichen Perspektivenwechsel
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häufig fehlt ein deutlicher
Hinweis auf den Übergang von Erzählerbericht zur erlebten Rede (Zwischentöne möglich!)
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Stilwert
- völlige Unmittelbarkeit des
Mitfühlens
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
25.04.2025