Typus des
Ich-Romans |
Merkmale |
Beispiele |
Memoiren-Roman |
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Biographischer
Roman |
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zeitliche Retrospektive
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Zweischichtenerzählung:
Schreibgegenwart des Erzählers, der mit persönlichen Urteilen und
Wertungen und/oder historisch-politischen Kommentaren eingreift -
primäres Erzählgeschehen aus dem Leben der Figur
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allmählicher Abbau der epischen Distanz zwischen eigentlicher
Erzählhandlung und Schreibgegenwart des Erzählers
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Verschiebung des
point
of view von dem in der Vergangenheit kaum präsenten
erlebenden
Ich des Erzählers hin zur "biographierten" anderen
Person
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erzählendes
Ich in der Rolle
eines sich erinnernden Augenzeugen (besonders glaubwürdiger
Gewährsmann)
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erzählendes Ich in einer
Randstellung innerhalb des erzählten Geschehens
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Detektiv-Erzählung |
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ohne ausgeprägte zeitliche Retrospektive
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Erzähler als eine Art Stellvertreter der Leser in der Erzählung, als
Perspektivfigur, vor allem als Informationsfilter
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erzählendes Ich in
einer Randstellung innerhalb des erzählten Geschehens.
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Brief- oder
Tagebuch-Roman |
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zeitliche Retrospektive nur eine
untergeordnete Rolle
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Point of
view kann wechseln zwischen dem erzählenden Ich als
Hauptfigur oder als Augenzeuge; auch Kombination
möglich
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Monoperspektivische (Brieffolge eines Verfassers) oder
multiperspektivische (mehrere Verfasser) Struktur.
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unmittelbare Wiedergabe von aktuellen Empfindungen und Gedanken
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Zeitdifferenz zwischen Erleben und Erzählen häufig in der momentanen
Befindlichkeit des Ichs aufgehoben
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Implizite Informationsvergabe an den Leser im Briefwechsel
selbst, der eventuell zum Verständnis notwendigen Angaben benötigt.
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Explizite Informationsvergabe durch die Autorinstanz
bzw. durch die Herausgeberfiktion bei Titel, Vor- oder
Nachbemerkungen, eingefügten Kommentaren usw.
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minimaler
Erzählrahmen (Herausgeberfiktion) ermöglicht die Unmittelbarkeit der
Darstellung
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erzählendes Ich in einer Zentralstellung
innerhalb des erzählten Geschehens
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