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Figurengedichte in der Literaturepoche Barock (1600 - 1720)

Ein Sand-Uhr

Theodor Kornfeld (1636-1698)


FAChbereich Deutsch
Glossar
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»Abbildungen unterschiedlicher Sanduhren bei Wikimedia Commons
Baustein: Ein Figurengedicht beschreiben (Kornfeld, Sand-Uhr)

Das Figurengedicht "Ein Sand-Uhr" von »Theodor Kornfeld (1636-1698) ist typisches Beispiel für so genannte Sanduhr-Gedichte aus dem Barock.

Die Sanduhr ist ein gattungsübergreifendes und weitverbreitetes Motiv in der Bildsprache des »Barock in Wort und Bild. Es veranschaulicht die Erfahrung der verirnnenden Zeit veranschaulicht und damit eines der bestimmenden  Lebensgefühle, die wohl viele Menschen in dieser Zeit mit allen ihren existentiellen Bedrohungen (Krieg, Seuchen, Krankheit) erlebt haben. Sie stellt ein archetypisches Symbol für die Vergänglichkeit alles Irdischen dar. Zugleich gemahnt es an die Stunde des eigenen Todes und in geistlicher Hinsicht an das Jüngste Gericht.

Das Sanduhr-Gedicht von von »Theodor Kornfeld (1636-1698) wird hier in einer altdeutschen  Druckfassung dargestellt.

Das Figurengedicht bildet die äußere Erscheinung eines Stundenglases ab.

Die äußere Gestalt wird von zwei Begrenzungslinien gezogen, die in den beiden Horizontalen aus einer jeweils gleichen ornamentalen Begrenzungslinie besteht, die von einem mehrfach wiederholten grafischen Symbol gebildet wird. Längsseitig erfüllen zwei Teile eines Gesamtsatzes diese Funktion, die das Ganze als Figur vom Hintergrund trennt. Sie besteht in ihren beiden Teilen zusammengenommen aus einem Konjunktionalsatz auf der linken Seite, der wie der auf der rechten von oben nach unten gelesen werden muss: "Dass du in letzter Stund kannst gute Rechnung machen". Fortgesetzt wird dieser Nebensatz durch den Aufforderungssatz auf der rechten Seite: "Miss alle Stunde voll / und richte Deine Sachen;"

In der Mitte, ikonografisch die beiden einzelnen Glaskolben darstellend, durch deren "Halsverbindung" miteinander der Sand rieselt, sind zwei Sätze in zentriertem Format von jeweils 6 "Versen" dargestellt, wobei der untere quasi auf dem Kopf steht, ganz so, dass man ihn erst lesen kann, wenn eine Stunde um ist und die Sanduhr selbst, wenn sie weiter "laufen" soll, umgedreht werden muss.

Der erste in Strophenform und Versen, die sich zum Teil reimen, gestaltete obere Kolben nutzt weitere typografische Elemente wie die Schriftgröße und die Schriftweite, um mit der variablen Zeilenlänge den sich nach unten verjüngenden Glaskolben zu visualisieren. Der Text lautet:

"Die Zeit vergehet / Und bald entstehet Der Rechnungs=Tag von aller Sach; Sey fromm und kom."

Der Text des unteren Glaskolbens lautet:

"Der Sand versincket / Uns damit wincket / Wir sollen fort zum andern Orth / Gott uns leite / und bereite!

Eine Variante des Gedichts hat »Matthias Kabel bei Wikipedia gepostet und dabei allerdings wichtige Elemente grundlegend verändert, ohne dass der Sinn dieser Veränderung in irgendeiner Weise motiviert ist.  Ein wenig überzeugendes Beispiel für die typographische Umgestaltung.

(Quelle: »Wikipedia)
 

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»Abbildungen unterschiedlicher Sanduhren bei Wikimedia Commons
Baustein: Ein Figurengedicht beschreiben (Kornfeld, Sand-Uhr)

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 26.01.2022

 
 

 
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