▪
Dreißigjähriger Krieg (1618-1648)
▪
Überblick
▪
Zeittafel
▪
Bevölkerungsverluste
▪
Alltag zwischen Krieg und
Frieden
▪
Der
Westfälische Friede 1648
▪
Quellenauswahl
"Die Gesellschaft des Barock ist ein sozialer Organismus, in dem jedes Glied
nicht nur seinen Platz und seine genau bestimmte Funktion hat, sondern auch
selbst Träger akzeptierter hierarchischer Vorstellungen ist. Unordnung und
Verwirrung nehmen im Barockzeitalter unzweifelhaft zu: Es genügt, an die
Ausdehnung der Städte zu denken, die häufig die Wellen von Neuankömmlingen
nicht mehr in die traditionellen Organisationsstrukturen eingliedern
konnten. Die Randgruppen vergrößern sich beunruhigend und lösen verschiedene
(nicht nur restriktive und repressive) Reaktionen und Vorkehrungen aus, aber
insgesamt bleiben solche Erscheinungen offenbar hinreichend unter Kontrolle.
In jedem Fall prägen sie das allgemeine Klima nicht ausschließlich und
bringen das verbreitete Organisationsprinzip der städtischen und in gewissem
Maße auch der ländlichen Barockgesellschaft nicht zu Fall." (Villari
1997, S.11)
Nahezu überall in Europa konnten neue Ordnungen und Gesetze nur im
Zusammenwirken von monarchisch-fürstlicher Spitze und den Vertretungen der
Stände (meistens Adel, Klerus und Bürgertum) erlassen werden. Dieses
Grundprinzip, bei dessen Umsetzung es immer wieder zu Spannungen bis hin zu
gewaltsamen Auseinandersetzungen kam, bestimmte den dualen Ständestaat der
Frühen Neuzeit. Der hochadeligen Landesherr konnte die wesentlichen
Entscheidungen (Erhebung von Steuern, dynastische Fragen, Entscheidung über
Krieg und Frieden) nur in Abstimmung mit den Ständen treffen. (Schorn-Schütte
2009, S.30)
