Mit der seit den 1970er
Jahren kritischen Betrachtung der ▪
Werkinterpretation
(▪
Über Fragen und Antworten zu einem textnahen Textverständnis
gelangen) ist, so
Spinner (2010),
"das Hinzuziehen von Kontexten
im Unterricht immer wichtiger geworden (sog. 'Integrationsmethode
[...])" (ebd.),
zumal mehr und mehr erkannt worden sei, dass "kein Interpretieren ohne
Kontextbezug aus(komme), wenn nicht explizit dann implizit auf der
Grundlage von Vorwissen, das einfließt." (ebd.,
S.213) Dies habe zu verschiedenen schulischen Formen der Arbeit mit
Kontexten geführt.
Für
Spinner (2010,
S.240) sind Dokumente, die zur Kontextualisierung literarischer Texte
herangezogen werden, vor allem "dann interessant, wenn ein Werk im Verlauf
seiner Rezeptionsgeschichte sehr unterschiedliche Deutungen und ideologische
Instrumentalisierungen erfahren hat."
Solche rezeptionsgeschichtlichen Dokumente unterschiedlicher medialer Natur
dienen damit vor allem der
Anschlusskommunikation und Diskussion darüber, welche Rezeption aus
heutiger Sicht am ehesten plausibel nachvollziehbar und akzeptabel
erscheint.
Die knapp und damit
naturgemäß sehr allgemein gehaltenen Ausführungen
Spinners (2010,
S.240)sagen indessen nichts darüber aus, mit welchem Ansatz, welcher
Perspektive und und mit welchen die Arbeit mit Dokumenten der
Rezeptionsgeschichte umgesetzt werden soll.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
15.08.2024