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Literarisches Gespräch

Kompetenzen und Kompetenzerwerb

LiteraturunterrichtMethoden des Literaturunterrichts

 
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Nach Steinbrenner/Wiprächtiger-Geppert (2006/2010, S.4-6) werden mit • literarischen Gesprächen sprachliches und literarisches Lernen miteinander verbunden. Dies spiegelt sich auch in den verschiedenen • Funktionen wieder, die literarische Gespräche haben können.

Schülerinnen und Schüler, so die beiden Autor*innen, erwerben dabei nicht nur einzelne Fähigkeiten, die zur literarischen Kompetenz i. e. S. gehören, sondern zugleich auch "grundlegende gegenstandsbezogene Einstellungen in Bezug auf literarische Texte" sowie "ein Modell für einen angemessenen Umgang mit Literatur". Literarische Gespräche könnten dabei grundsätzlich gesehen, "Lernprozesse in fast allen Bereichen sprachlichen und literarischen Lernens anstoßen", wobei dies natürlich von der Textauswahl, den im Gespräch gesetzten Impulsen und dem Gesprächsverlauf abhängig sei.

Dabei sehen sie eine ganze Reihe von Kompetenzen, "die spezifisch und teilweise ausschließlich in literarischen Ge- sprächen erworben werden können." Als Einübung von Anschlusskommunikation in der Schule werden Literarische Gespräche in der Schule zu einem "›Modell sprachverständiger Intersubjektivität‹ (Ivo, 1994), wobei sowohl das Verstehen (und Nicht-Verstehen!) im Gespräch als auch die literarische Sprache selbst Modellcharakter gewinnen." ebd., S.6)

Exemplarische Kompetenzen, die im literarischen Gespräch erworben werden können

Sich in einem Wechselspiel auf den Text und auf persönliche Erfahrungen beziehen

  • eher assoziative und individuelle Erfahrungen werden in einem Prozess des Versehens mit auf den Text und seine Elemente und Strukturen bezogenen Beiträgen abgeglichen

  • Gegenseitige Förderung von subjektiver Involviertheit und genauer Wahrnehmung des Textes

Leseerfahrungen und Verstehensansätze in der eigenen Sprache formulieren

  • keine Dominanz von Begriffen und Kategorien, die bei einem analytischen Umgang auf den Text anzuwenden sind

  • subjektive Begrifflichkeit und Sprache, die auf eindeutige Erklärungen und Sinnzuschreibungen verzichtet, die sonst bei diskursiven Gesprächsformaten über Texte üblich sind

Den literarischen Text und seine Sprache mimetisch nachvollziehen

  • mimetischer Nachvollzug eines Textes als wichtiger erster Schritt beim Textverstehen

  • mehr oder weniger ständige Reartikulation des schriftlichen Textes beim Lesen, Vorlesen oder Wiederaufgreifen des Textes

Die eigene Sprache an der Sprache des literarischen Textes erweitern und bilden

  • Versprachlichung der eigenen Leseerfahrungen und Ansätze des Verstehens führt zum wiederholten Aufgreifen einzelner Wendungen und/oder Sprachbilder, die wiederholt und immer wieder umschrieben werden

  • Erweiterung der eigenen Sprachkompetenz durch Erzeugung einer unkonventioneller Wendungen und neuer sprachlicher Bilder

  • Übergang vom Sprechen über einen literarischen Text zum literarischen Sprechen

Sprache im Gespräch über einen literarischen Text thematisieren und reflektieren

  • vertieftes Nachdenken und mehrfaches Lesen des Textes und/oder einzelner Textstellen

  • Intensivierung der Sprachthematisierung und Sprachreflexion bei sprachlich herausfordernden literarischen Texten

Sich über unterschiedliche Lesarten verständigen

  • Förderung der Fähigkeiten, andere Lesarten zu verstehen, diese zu tolerieren und sich über unterschiedliche Lesarten in einem dialogischen Prozess zu verständigen

  • Lesarten können auf ihre Plausibilität und textbezogen auf ihre Angemessenheit überprüft, ergänzt oder modifiziert werden

  • Stärkung der (volitionalen) Bereitschaft, sich im Gespräch von anderen Personen anregen zu lassen, die eigene Lesart ggf. weiter auszudifferenzieren oder sogar zu revidieren

Irritation und Nicht-Verstehen artikulieren und aushalten

  • Akzeptanz des Nicht-Verstehen, von Irritationen und Alteritätserfahrungen und Förderung von Ambiguitätstoleranz

  • Distanz gegenüber einsinnigen Verstehensakten

Gesprächskompetenzen entwickeln

  • Analyse von Bedeutungsvielfalt und Bedeutungsnuancen

  • Reflexion über Bedeutungssicherheit und deren Relativierung

  • Ertragen von Ambivalenzen und Umgang mit Missverständnissen

An kultureller Praxis teilhaben

  • Einübung in die kulturell tradierte Form der Annäherung an die kulturelle (Alltags)Praxis, sich über literarische Texte auszutauschen

  • Förderung der Fähigkeit, auch außerhalb der Schule und im eigenen sozialen Kontext (z.B. in der Peer-Group) über Leseerfahrungen und Themen literarischer Texte zu sprechen

  • Befähigung zur kulturellen Teilhabe.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 18.09.2024

   
 

 
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