»Attributionsfehler |
Correspondence bias |
Neigung, die Ursache für ein beobachtetes Verhalten zu oft in
(feststehenden) "Charaktereigenschaften" der handelnden Person
und zu selten in den (variablen) Merkmalen der jeweiligen
Situation zu suchen. |
»Backfire-Effekt |
Backfire effect |
Neigung, Fakten, die der eigenen Überzeugung widersprechen, als
Bestätigung der eigenen Überzeugung zu betrachten. |
»Beharren
auf Überzeugungen |
Belief perseverance |
Hartnäckiges Beharren auf einer ersten Hypothese, obwohl neue
Informationen dieser Hypothese widersprechen. |
Ȇberzeugungsbias |
Belief bias |
Tendenz, glaubwürdige Schlussfolgerungen zu akzeptieren,
unabhängig davon, ob sie logisch korrekt aus den
Prämissen
hergeleitet werden können. |
»Bestätigungsfehler |
Confirmation bias |
Neigung, Informationen so auszuwählen und zu interpretieren,
dass sie die eigenen Erwartungen
bestätigen. |
»Verzerrungsblindheit |
Bias blind spot |
Tendenz, sich für unbeeinflusst oder verhältnismäßig wenig
beeinflusst zu halten (ein Spezialfall der »Selbstüberschätzung (Vermessenheitsverzerrung) und
der »selbstwertdienlichen
Verzerrung resp.
des »Lake-Wobegon-Effekts). |
»Berufliche
Voreingenommenheit |
Déformation professionnelle |
Die Neigung, eine berufs- oder fachbedingte Methode oder
Perspektive unbewusst über ihren Geltungsbereich hinaus auf
andere Themen und Situationen anzuwenden. |
»Dichotomie |
Dichotomy |
Ein absolutes Denkmuster und eine kognitive Verzerrung, bei dem
eine Person Dinge nur in zwei extreme Stufen bzw. Kategorien
unterteilt und ignoriert, dass sich dazwischen noch eine Skala
von Graustufen befindet. Daher wird auch vom "Alles-Oder-Nichts-Denken"
gesprochen. |
»Emotionale
Beweisführung |
|
Die Neigung, eine empfundene Emotion als Beweis für eine Annahme
zu betrachten. |
»Geschlechtsbezogener
Verzerrungseffekt (Gender Bias) |
Gender bias |
Eine verzerrte Wahrnehmung durch sexistische Vorurteile und
Stereotype. Gedankliche Annahmen, Eigengruppenbevorzugung und
statistische Fehler können
Attributionsfehler und
Bestätigungsfehler erzeugen, die zu einer falschen
Darstellung geschlechtsspezifischer Verhältnisse führen. |
»Halo-Effekt |
Halo effect |
Die Tendenz, von bekannten Eigenschaften einer Person auf
unbekannte Eigenschaften zu schließen. |
»Illusorische
Korrelation |
|
Die fälschliche Wahrnehmung einer Korrelation zweier
Ereignisse. |
»Katastrophisieren |
Magnifying = „Vergrößern“ |
Die falsche Annahme, dass das Schlimmste, weil es vorstellbar
ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch tatsächlich eintreten
wird. |
»Kontrasteffekt |
|
Die intensivere Wahrnehmung einer Information, die zusammen mit
einer in Kontrast stehenden Information präsentiert wird. |
Labeling |
Labeling |
Sich selbst oder andere mit einer abwertenden, pauschalen und
fixen Bezeichnung versehen,
z. B. die Bezeichnung „Verlierer“ wodurch »selbsterfüllende
Prophezeiungen entstehen
können. (vgl. »Etikettierungsansatz) |
▪
Meine-Seite-Denken |
Myside bias |
nach »Keith
E. Stanovich
(2021)
große Bedeutung für die Art und Weise, wie wir Informationen
verarbeiten; so bewerten und entwickeln Menschen Beweise
und testen Hypothesen auf eine Art und Weise, die sich an ihren
eigenen früheren Überzeugungen, Meinungen und Einstellungen
orientiert; solche psychologischen Voreingenommenheiten sind z.
B. die (Überschätzungs-voreingenommenheit, die Auslassungs-
voreingenommenheit, die Rückschau- voreingenommenheit oder die
Verankerungs- voreingenommenheit); |
»Rückschaufehler |
Hindsight bias |
Die verfälschte Erinnerung an eigene Vorhersagen, die bezüglich
eines Ereignisses getroffen wurden, nach dem Eintreten des
Ereignisses. |
»Selbstüberschätzung,
auch Vermessenheitsverzerrung |
|
Die Überschätzung des eigenen Könnens und eigener Kompetenzen. |
»Selbstwertdienliche
Verzerrung und »Lake-Wobegon-Effekt |
Lake Wobegon effect |
Die Verzerrungen, die der Aufrechterhaltung eines positiven
konsistenten Selbstbildes dienen. |
»Status-quo-Verzerrung |
Status quo bias |
Die Bevorzugung des Status
quo gegenüber
Veränderungen. |
»Verfügbarkeitsheuristik,
auch Verfügbarkeitsverzerrung |
Availability bias |
Ein systematischer Urteilsfehler, der entsteht, wenn die
Bewertung der Wahrscheinlichkeit (bzw. Häufigkeit) eines
Ereignisses von den leicht verfügbaren Beispielen in unserem
Gedächtnis oder von der Anzahl der verfügbaren Beispiele in
unserem Gedächtnis geprägt ist. Beispiele, an die wir uns leicht
erinnern, erscheinen wahrscheinlicher. Ein Ereignis erscheint
wahrscheinlicher, wenn uns dazu viele Beispiele einfallen. Die
Einschätzung der Wahrscheinlichkeiten ist verzerrt. |
Vermenschlichung (Anthropomorphisierung) oder Personifikation |
|
Die Tendenz Tiere, Objekte und abstrakte Konzepte so zu
beschreiben als ob sie menschliche Züge, Gefühle und Absichten
hätten. |
Wahrheitseffekt |
|
Die Tendenz, Aussagen, die zuvor bereits gehört oder gelesen
wurden, einen größeren Wahrheitsgehalt zuzusprechen als solchen,
die erstmals gehört werden. |