teachSam- Arbeitsbereiche:
Arbeitstechniken - Deutsch - Geschichte - Politik - Pädagogik - PsychologieMedien - Methodik und Didaktik - Projekte - So navigiert man auf teachSam - So sucht man auf teachSam - teachSam braucht Werbung


deu.jpg (1524 Byte)

 

Mündliches und schriftliches Argumentieren

Argumentative Grundkompetenzen und besondere Kompetenzen beim schriftlichen Argumentieren

 
FAChbereich Deutsch
Glossar RhetorikGeschichteBegriff und TheorieRhetorische Mittel Argumentieren ▪ Didaktische und methodische Aspekte
Vernunftorientierte Argumentation Definitionen und Lexikoneinträge [ Mündliches und schriftliches Argumentieren ▪ ÜberblickOralität und Literalität Kompetenzerwerb beim Argumentieren Argumentative Grundkompetenzen und besondere Kompetenzen beim schriftlichen Argumentieren Textordnungsmuster zur Strukturierung beim schriftlichen Argumentieren ] Partnerorientierung Geltungsansprüche Argumentationsmodelle Typen von Argumentationen Argumentationsstrategien Analyse von Alltagsargumentationen Probleme beim ArgumentierenTextordnungsmuster Häufig gestellte FragenBausteine DiskutierenRede Kommunikationspsychologie Zuhören Feedback ▪ Kommunikationspsychologische Modelle Operatoren im Fach Deutsch
 

  Didaktische und methodische Aspekte
Überblick
Kompetenzbereiche beim Argumentieren

Mündliches und schriftliches Argumentieren weist als Sprech- bzw. Texthandlung zahlreiche Gemeinsamkeiten auf. In der Kommunikation können beide medialen Formen unterschiedliche Funktionen übernehmen und beides zielt darauf ab, dass "zwischen zwei Interaktanten strittige, konkurrentielle Wissenselemente durch verbale Interaktion in ihrem Status geklärt werden sollen" (Ehlich 1993, S.53f.), kurz gesagt einfach Strittiges zur Sprache gebracht werden soll.

Schriftliches Argumentieren stellt eine "zerdehnte Kommunikation" (asynchrone Kommunikation) dar, bei der Schreiber und der Rezipient mit Hilfe des Schreibkommunikats (Text) in einem zeitlichen Abstand und in räumlicher Ferne miteinander kommunizieren. In einer solchen Kommunikation hat der Schreiber bei seiner Textproduktion keine Kontrolle darüber, wie der Empfänger (Rezipient Hörer, Leser) den Text verstehen wird.  Um zumindest bis zu einem gewissen Grade gewährleisten zu können, dass der Rezipient des Textes diesen in der beabsichtigten Weise versteht, muss der Textproduzent sich klar, präzise und verständlich ausdrücken, d. h. sprechakttheoretisch ausgedrückt, insbesondere den propositionalen Gehalt seiner Aussagen mit den entsprechenden sprachlichen Mitteln sichern.(vgl. Ehlich 1983)

Um entsprechend der ▪ in bestimmten sozialen Gruppen (Bayer 1999, S.149) oder der ▪ in einer Gesellschaft als Ganzes vorhandenen Vorstellungen darüber, "was in einer Alltagsargumentation geeignet ist - oder ungeeignet, plausibel - oder unplausibel, zulässig - oder unzulässig" ist (Kolmer / Rob-Santer 2002, S.150) seine Standpunkte argumentativ vertreten zu können, erwerben wir schon unseren Kindheitsjahren erste ▪ Grundkompetenzen.


Für größere (740px) oder große Ansicht (940px) bitte an*klicken*tippen!

Für das konzeptionell literale Argumentieren reichen indessen die Grundkompetenzen nicht aus, denn "argumentativ überzeugende Texte sind quantitativ und qualitativ etwas anderes als eine Liste guter Argumente für oder gegen eine strittige Behauptung." (Feilke 2010a, S.156)

In jedem Fall ist das "»natürliche«" Argumentationsverhalten" (Feilke 2010a, S.153) nur "unter größeren Schwierigkeiten" (ebd.) für das schriftliche Argumentieren zu gebrauchen. Soll der Erwerb der besonderen konzeptionell-literalen Kompetenzen in schulischen Lehr- und Lernprozessen gefördert werden, bedarf es einer speziell daran orientierten Didaktik mit spezifischen für den Erwerb dieser Kompetenzen arrangierten Kontexten. (vgl. ebd.)

 

  oder anders ausgd

Mündlichkeit und Schriftlichkeit unterscheiden sich auf vielfältige Weise

Im Alltag ▪ argumentieren wir meistens mündlich, tun dies aber auch unter bestimmten Umständen auch schriftlich. Auch in der Schule kommen beide Formen vor. Im Unterrichtsgespräch werden zu einem Thema, Sachverhalt oder Text Argumente mündlich vorgebracht und ausgetauscht und zahlreiche Schreibformen, die im Deutschunterricht gelernt werden, haben in dieser oder jener Weise mit argumentierendem Schreiben zu tun.

Es ist daher wichtig, sich die grundlegenden Unterschiede zwischen Schreiben und Reden bzw. schriftlichem und mündlichem Argumentieren einmal klarzumachen.

Oralität (Mündlichkeit) und Schriftlichkeit (Literalität) können dabei unter pragmatischem und/oder textuellem Aspekt betrachtet werden.

Oralität und Literalität unter pragmatischem Aspekt

Für das Reden bzw. die Mündlichkeit (Oralität) gilt unter pragmatischem Aspekt, dem Sprachhandeln in einer bestimmten Kommunikationssituation mit einem oder mehreren Kommunikationspartner*innen ganz allgemein:

  • Sprecher und Hörer sind beide an der ▪ Kommunikation beteiligt.

  • Der Sprecher kann auf die besonderen Eigenarten des Hörers eingehen.

  • Der Hörer kann Rückfragen an den Sprecher richten.

  • Aussagen können oftmals ohne weiteres wiederholt werden.

  • Ein Sprecherwechsel ist möglich.

  • Ebenso wichtig wie das, was mit Worten gesagt wird, ist das, was wir mit so genannten paraverbalen Mitteln (z. B. Stimmmodulation und -dynamik. Betonung, Sprechmelodie (Prosodie), Einschüben wie "mmh") oder allgemein über unsere ▪ Körpersprache mitteilen.

  • Beim mündlichen Sprechen ist nicht nur die Standardsprache, sondern sind auch Soziolekte und Dialekte möglich.

  • Mündlichkeit zeichnet sich durch Spontaneität, Assoziationsmöglichkeiten und eine höhere Emotionalität aus.

  • Und: Das gesprochene Wort ist "flüchtig", d.h. es existiert, sofern keine schriftliche oder elektronische Aufzeichnung vorgenommen wird, nur im Hier und Jetzt.

Beim geschriebenen Wort bzw. der Schriftlichkeit (Literalität) ist das ganz anders.

  • Hier sind der Verfasser und der Adressat (Empfänger) eines Textes nicht in vergleichbarer Weise an der Kommunikation beteiligt. Diese ist situationsentbunden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von zerdehnter Kommunikation.

  • Die Produktion und die Rezeption des Testes erfolgen nicht zur gleichen Zeit.

  • Der Verfasser kann - insbesondere wenn sich seine schriftlichen Ausführungen nicht an einen bestimmten Empfänger oder einen genau eingrenzten Adressatenkreis richten - kaum auf besondere Eigenarten eingehen.

  • Der Empfänger kann keine unmittelbaren Rückfragen an den Verfasser richten. Reaktionen sind nur zeitversetzt möglich. Dadurch werden Wiederholungen (Redundanz) eher vermieden.

  • Es stehen keine paraverbalen und körpersprachlichen Kontaktsignale zur Verfügung. Eigentlich nut Interpunktion (z. B. Ausrufezeichen und ä. verwendbar; Ausnahme: so genannte Emoticons in der SMS-Kommunikation).

  • Im Allgemeinen wird beim geschriebenen Wort die Standardsprache verwendet.

  • Schriftliche sprachliche Äußerungen sind planbar, eher überlegt und zeichnen sich im Allgemeinen durch ihre größere Distanzierung von Emotionen aus.

  • Und: Das geschriebene Wort steht "Schwarz auf Weiß" geschrieben, d.h. es ist schriftlich dokumentiert.

Oralität und Literalität unter textuellem Aspekt

Unter textuellem Aspekt unterscheiden sich Oralität und Literalität ebenfalls.

  Didaktische und methodische Aspekte
Überblick
Kompetenzbereiche beim Argumentieren

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.12.2023

   
 

 
ARBEITSTECHNIKEN und mehr
Arbeits- und ZeitmanagementKreative ArbeitstechnikenTeamarbeit ▪ Portfolio ● Arbeit mit Bildern  Arbeit mit Texten Arbeit mit Film und VideoMündliche KommunikationVisualisierenPräsentationArbeitstechniken für das Internet Sonstige digitale Arbeitstechniken 
 

 
  Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA)
Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von
externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de
-
CC-Lizenz