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Einfache Argumentation

Geltungsanspruch und Schlussregel

 
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Argumentationsmodell von Stephen Toulmin
Regeln für rationales Argumentieren
7-Punkte-Programm für vernünftiges Argumentieren im Alltag

So überzeugen Argumente

Argumente allein - der einfache Begründungszusammenhang "A gilt, weil B gilt." - reichen im Allgemeinen nicht aus, um einen anderen wirklich zu überzeugen. Und auch die bloße Aneinanderreihung gleichartiger Argumente muss noch längst nicht bewirken, dass der in der ▪ einfachen Argumentation unterstellte Begründungszusammenhang von These und Argument wirklich anerkannt wird.

Überzeugungskräftig werden Argumente erst, wenn u. a. folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Argumente müssen selbst als unstrittig angesehen werden, selbst also gültig sein.

  • Sie müssen sich überhaupt in einen ihre Geltung sichernden Begründungszusammenhang zur These bringen lassen.

  • Sie müssen den von ihnen dargestellten Begründungszusammenhang auf eine allgemein anerkannte ▪ Schlussregel stützen können.

  • Sie müssen einen anerkannten Zugang im Rahmen eines bestimmten Problemverständnisses repräsentieren.

vgl. dazu auch: ▪ Fünf Bedingungen für die Überzeugungskraft von Argumenten (Kopperschmidt 2000)

Für Kopperschmidt (2000, S.62ff.) sind Argumente, deren "Güte" ansonsten oft mit den Attributen stark, einleuchtend, plausibel, evident, schlagend, bestechend, stichhaltig, zwingend, schlüssig, überzeugend gut usw. einschließlich vorhandener gradueller Unterschiede markiert wird, überzeugungskräftig, wenn "Aussagen ihre jeweilige Rolle innerhalb eines argumentativen Beziehungsnetzes erfolgreich zu spielen vermögen" (ebd., S.60). Die Überzeugungskraft eines Argumentes definiert er als "die spezifische Eigenschaft von Geltungsgründen, insofern sie rational dazu bewegen können, den (problematisierten) Geltungsanspruch einer Aussage anzuerkennen." (ebd., S.52) Und: Letzten Endes tun wir beim Argumentieren nichts anderes, als auf Geltungsfragen zu antworten. (vgl. ebd., S.53)

Geltungsansprüche erheben und einlösen

Entscheidend für die Qualität von Argumenten, also ihre Überzeugungskraft, ist, ob der Geltungsanspruch der Argumente nach der Problematisierung eines Sachverhalts anerkannt wird.

Wenn man also behauptet: "Die allgemeine Lebenserwartung von Raucher*innen ist kürzer als die von Nichtraucher*innen." (p) und dies mit dem Argument (q) begründet, dass viele Raucher*innen früher als Nichtraucher*innen versterben können beide Aussagen als Tatsachenbehauptungen für sich genommen ohne Weiteres für allgemein geklärt und bekannt angesehen werden.

Logisch gesehen wird uns daher die Argumentation - sieht man einmal von eingefleischten Wissenschaftsleugner*innen ab - durchaus einleuchten:

Die allgemeine Lebenserwartung von Raucher*innen ist kürzer als die von Nichtraucher*innen, weil viele Raucher*innen früher versterben als Nichtraucher*innen.

Ob diese Argumentation aber auch wirklich überzeugungskräftig ist, hängt nach Kopperschmidt (2000, S.62ff.) von ▪ fünf Bedingungen ab.

Auf der Grundlage des ▪ Argumentationsmodells von Stephen Toulmin wird der ▪ Geltungsanspruch der Argumentation durch das Akzeptieren der ihr zugrunde liegenden, meistens aber nur implizit vorausgesetzten Schlussregel eingelöst und gesichert.

Diese Schlussregel könnte im obigen Beispiel lauten:

Viele Raucher*innen erkranken an tödlichem Lungenkrebs oder anderen unheilbaren Krankheiten, die vom Rauchen ausgelöst werden.


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Argumentationsmodell von Stephen Toulmin
Regeln für rationales Argumentieren
7-Punkte-Programm für vernünftiges Argumentieren im Alltag

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.12.2023

    
   Arbeitsanregungen:
  1. Gegen welche Voraussetzungen einer überzeugungskräftigen Argumentation verstoßen die nachfolgenden einfachen Argumentationen:

    • Die Eroberung des Weltraums ist eine zentrale Aufgabe der Menschheit, weil es ansonsten den Außerirdischen überlassen bleibt, was damit in Zukunft geschieht.

    • Die Lebensformen der Menschen ändern sich ständig, weil die meisten T-Shirts in Kinderarbeit produziert werden.

    • Computer sind eine große Gefahr, weil sie dumm machen.

  2. Führen Sie eine einfache Argumentation mit Hilfe des folgenden Schemas mit folgenden Aussagen aus und ergänzen Sie eine Schlussregel.

    • Fernreisen boomen.

    • Die Touristen sind auf der Suche nach Exotik.
       

 
 
 

 
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