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Eine Mehrzahl von Argumenten zu einer Kette verbinden
Viele
Streitfragen lassen sich nicht mit einem Argument entscheiden. Oft muss bei
etwas, das strittig ist, eine ganze Reihe von Argumenten abgewogen werden,
ehe man bestimmte
Zu den meisten Fragen gibt es eben eine Reihe von
Pro- und Contra-Argumenten.
Eine Argumentkette gestalten
Wenn sich Argumente auf eine bestimmte These
beziehen, also Begründungen dafür geben, und diese dann nacheinander
vorgebracht werden, spricht man von einer Argumentkette. Sie kann bei
unterschiedlichen Textordnungsmustern von argumentativen Texten
verwendet werden, so z. B. bei einem ▪
linear-entwickelnden Textordnungsmuster
wie es der ▪
Stellungnahme als eigenständige schulische Schreibform zugrunde
gelegt werden kann.
Dabei sind
alle Argumente prinzipiell Glieder einer einzigen Gesamtargumentation zu
einer These, sofern sie für die These relevant sind.
Insofern stehen sie
alle auf der gleichen Ebene: Sie begründen jeweils, weshalb eine bestimmte
Behauptung gültig sein soll.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Kettenglieder alle gleichermaßen wichtig
sind oder gleichermaßen überzeugend wirken. Sie sind nur in ihrer
sprachlogischen Beziehung zur These gleich, in dem sie in einem jeweils
eigenen Begründungszusammenhang zur These stehen.
Steigernder Aufbau der Argumente
Eine schlagkräftige Argumentation macht sich im Aufbau der Kette allerdings
zu eigen, dass bestimmte Argumente eben wichtiger sein können als andere
oder aber unter den jeweils gegebenen Umständen überzeugender wirken
könnten.
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So kann es sein, dass man aus bestimmten Gründen die Argumente, die
einem wichtiger erscheinen, an das Ende der Argumentationskette stellt, um
eine gewisse Steigerung der Wichtigkeit auszunutzen.
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Es gibt aber auch
Gründe (z. B. zeitliche Begrenzungen o. ä.), weshalb man gerade umgekehrt
verfahren kann, und dann das wichtigste Argument zuerst ausführt.
In einer Argumentkette werden meistens nicht
alle Argumente in einer erweiterten Argumentation ausgeführt
Eine Argumentkette besteht in der Regel nicht aus
einer immer gleichen Anordnung ihrer Bauteile.
Und ebenso wenig ist davon
auszugehen, dass jedes einzelne Argument stets mit einem Beweis
(Schlussregel) und einem Beispiel versehen ausgeführt wird, wie es das
allgemeine
Argumentationsschema der erweiterten Argumentation
nahelegt.
Stattdessen werden gerade in einer Argumentkette immer wieder
verkürzte Argumentationen verwendet, wenn die vom Argument ausgedrückte
Begründung für die These eher als unstrittig oder auch unwichtiger angesehen
wird.
Eine ausführliche Argumentation mit sämtlichen Gliedern ist dann jenen
Argumenten vorbehalten, die entweder besonders wichtig oder aber auch selbst
strittig sein könnten.
Dies gilt umso mehr in Alltagsargumentationen, die
oft sogar ganz auf Stützungen von Argumenten verzichtet.
Argumentationstheoretisch gesehen handelt es sich dabei um die in vielen
Alltagsgesprächen feststellbaren verkürzten Schlüsse (Enthymeme), denen aber eine bestimmte
▪ Schlussregel
unausgesprochen zugrunde liegt.
Diese Schlussregeln geben an,
inwiefern die angeführten Argumente für die These relevant sind.
Dabei sagt das Relevanzprinzip allerdings noch nichts darüber aus, ob eine
solche Argumentation jemanden überzeugen kann oder nicht. Dazu müssen ein
paar wichtige ▪
Voraussetzungen
erfüllt sein.
Und vor allem: Nur wenn der
▪ Geltungsanspruch des vorgetragenen
Arguments vom jeweiligen Gegenüber anerkannt wird, kann eine Argumentation
unter bestimmten Umständen auch überzeugen.
Beispiele
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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