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Vorlagen: Allgemeines
Argumentationsschema
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Gegenargumentationen entwickeln
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Rechtsextremismus in Deutschland
Stammtischparolen im Syndrom gruppenbezogener
Menschenfeindlichkeit
Die ▪ Merkmale
von
Stammtischparolen lassen sich einem »Syndrom gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) zuordnen, bei dem die Elemente Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, das
Bestehen auf Etabliertenvorrechten, Sexismus, Heterophobie (also die
Angst vor dem 'Anderen', was auch die Homophobie, also Angst vor
Homosexualität einschließt) und Islamophobie eine herausragende
Rolle spielen. Man kann aber auch weitere Elemente berücksichtigen
(s. nachfolgende Grafik:
Links auf der Grafik führen zu »Wikipedia
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hier!
Und: Das Syndrom oder einzelne seiner Elemente werden von einem
vergleichsweise großen Prozentsatz der Bevölkerung in Deutschland,
zumindest latent, geteilt.
So hat man schon 2004 festgestellt, dass 59,8%
der Meinung waren, es lebten "zu viele Ausländer in Deutschland",
36% dafür plädierten , Ausländer "wieder in ihre Heimatländer
zurückzuschicken", "wenn Arbeitsplätze in Deutschland knapp
werden“. 21,9% wollten Aussiedler gegenüber Ausländern
"besser gestellt“ wissen, weil "sie deutscher Abstammung sind“.
13,2% waren der Überzeugung, dass die "Weißen zu Recht führend in
der Welt sind “ und 37,7% fanden es "ekelhaft, wenn
Homosexuelle sich in der Öffentlichkeit küssen“. (vgl. Heitmeyer
2002, 2003, 2004, zit. n. Möller (2005), Rechtsextremismus revisited.
Was man weiß, was man pädagogisch tut, in: ajs-informationen
2/2005: Strategien gegen rechts, im Internet verfügbar unter;
http://www.ajs-bw.de/media/files/ajs-info/ausgaben_altbis05/Moeller.pdf,
abgerufen am 15,5,2015) (▪
Rechte
und linke Orientierungen)
Rechtsextreme werben offensiv für die
Ungleichwertigkeitsideologie
Während das Syndrom gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit also von
einem erstaunlich hohen Prozentsatz der Gesellschaft, und das
übrigens in allen europäischen Ländern, latent geteilt wird, machen
▪
Rechtsextreme
und rechte Populisten ihre Elemente, kombiniert und erweitert noch
mit anderen, zum Gegenstand einer offensiven Propaganda.
Sie schüren damit diese Formen der Menschenfeindlichkeit und
zielen darauf ab, die mit ihnen verbundenen Vorurteile in der
Bevölkerung zu verankern. ( ▪
Sprache
des Rechtsextremismus)
Das Verhältnis von Motiven, Inhalten und möglichen Wirkungen der
Stammtischparolen
Motive, Inhalte und mögliche Wirkungen stehen bei
Stammtischparolen dabei nach
Hufer (2001, S. 86f.)
in einem engen Zusammenhang.
Sie
-
sind vor
allem dort zu hören, wo z. B. durch Alkohol hemmende Barrieren
gefallen sind und/oder ihre Verkünder sich der Zustimmung von
Gleichgesinnten vor Ort sicher sein können.
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wirken
aggressiv und können Aggressionen forcieren.
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basieren auf
Vorurteilen, die von dieser Art, die Dinge zu sehen, ständig
weiter bestärkt werden.
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können auf eine
▪
autoritäre Persönlichkeit
( ▪
Adornos
F-Skala) und/oder einen
▪
autoritären Charakter (Fromm) verweisen.
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zeugen von
übertriebenen Größenfantasien, aber auch von
Abgrenzungsbedürfnissen gegenüber anderem.
-
tendieren zu
(maßlosen) Übertreibungen.
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beziehen sich
oft auf eng überschaubare, von einander ab- und eingegrenzte,
deutlich voneinander abgeriegelte Verhältnisse.
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offenbaren
eine Menge über die eigene Befindlichkeit und eigene Dispositionen
ihrer Sprecher (z. B. Unzufriedenheit mit der eigenen
persönlichen, beruflichen oder sozialen Situation; mangelnde
Fähigkeit und Souveränität, damit umzugehen; eigene (persönliche
oder soziale) Ängste) (vgl.
▪
Selbstoffenbarung)
-
erniedrigen
bei Vorhandensein eines auf solchen Denkmustern beruhenden
Gruppengefühls die Bereitschaft, von verbaler zu tätlicher Gewalt
überzugehen.
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können
in eine Eskalationskette wie die folgende münden: Vorurteil –
abfällige Bemerkung – aggressive Gereiztheit – Hass – individuelle
Gewalttätigkeit – kollektive Gewaltanwendung – Pogrom.
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beziehen sich
auf viele mit Vorurteilen belastete "Objekte“, die prinzipiell
austauschbar sind: Schwarze, Juden, Moslems, Türken, Asylsuchende,
Homosexuelle, Arbeitslose, Behinderte, Frauen, Alte, Linke, etc.
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können jeden
treffen.
Weiterführende Links zum Thema im Internet:
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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