Eine Aussage angreifen, weil sie von einer Person ohne Autorität
gemacht wurde
Argumente gegen den Mann sind,
induktive Argumente und kehren die
▪
Argumente aus
Autorität quasi um. Beim Argument gegen den Mann wird eine Aussage
angegriffen, weil sie von einer Nicht-Autorität (Anti-Autorität) gemacht
worden ist.Das Argument gegen den Mann lässt sich wie folgt darstellen:
Y behauptet p.
► Also:
p ist falsch. |
Dieses Argument lässt sich auf zwei Arten
paraphrasieren:
Paraphrase 1 |
Paraphrase 2
(Form des ▪
statistischen Arguments) |
Y ist im
Hinblick auf p eine Nicht-Autorität.
Y behauptet p.
► Also:
p ist falsch.. |
Die meisten
Aussagen von Y im Hinblick auf p sind falsch.
p ist eine Aussage von Y.
► Also:
p ist falsch. |
Argumente gegen den Mann lassen sich im Allgemeinen nur schwer begründen.
Denn wie soll der Nachweis gelingen, dass eine bestimmte Nicht-Autorität
immer und überall mit ihren Aussagen falsch gelegen hat?
Sprichwörtlich
kommt schon die Warnung vor der Überbewertung einer solchen Argumentation
daher, wenn man sagt: Auch
ein blindes Huhn findet mal ein Ei.
Stützt sich die Argumentation gegen den
Mann auf unsachliche Hinweise z. B. zur Person (▪
genetischer
Fehlschluss) gehört sie unter dem Aspekt der
▪ Partnerzentrierung der Argumentation zu den
▪ eristischen
Techniken nicht-partnerschaftlichen Argumentierens und damit auch in den
▪ rhetorischen
Giftschrank.
Fehlschluss beim Argument gegen den Mann
Die Argumente gegen
den Mann sind häufig Quelle von
Fehlschlüssen,
wie das nachfolgende Beispiel zeigt:
Fehlschluss |
Beispiel |
Die Nicht-Autorität wurde mit
unsachlichen Äußerungen zum Entdeckungszusammenhang bewusst oder
unbewusst schlecht gemacht. In Wahrheit stellt sie gar keine
Nicht-Autorität dar.
|
Äußerungen eines Politikers zur
Familienpolitik werden nicht ernst genommen, weil der Politiker
homosexuell ist. |
Noch problematischer in Kombination
Noch problematischer wird die Argumentation gegen den Mann, wenn sie sich
auf das ▪
negative Argument aus Übereinstimmung stützen will.
Dann werden nämlich
eine Mehrzahl von Nicht-Autoritäten herangezogen, um zu begründen, warum
deren gemeinsame Aussage unwahr ist.
Dies gelingt allerdings meist auch
nur dann, wenn die Gruppe der Nicht-Autoritäten mit unsachlichen Hinweisen
auf den
▪
Entdeckungszusammenhang (▪
genetischer
Fehlschluss) diskriminiert worden ist, nach dem Muster: Psychologinnen
können die männlichen Probleme nicht versehen. (vgl.
Bayer 1999, S.138) Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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