Dabei wird folgende Argumentation schrittweise entwickelt.
Stefan wird es vermutlich weit
bringen, denn er ist ein guter Schüler. Wenn seine Leistungen bis zum Abitur
nicht nachlassen, hat er beste Startchancen für seinen weiteren beruflichen
Werdegang, wie Statistiken über den Zusammenhang von schulischer Leistung
und Berufschancen belegen. |
Die beiden Aussagen (Propositionen)
"Stefan wird es weit bringen" und "Er ist ein guter Schüler" lassen sich u. a.
wie folgt durch den Einsatz einer
Konjunktion als
Kohäsionsmittel in eine argumentative Grundstruktur bringen.
Stefan wird es weit bringen, denn er
ist ein guter Schüler. |
Schematisch lässt sich diese Argumentation wie folgt
darstellen. Dabei drückt der Pfeil aus, dass die Aussage "Stefan wird es im
Berufsleben weit bringen" eine Schlussfolgerung ist, die aus der Aussage "Stefan
ist ein guter Schüler" gezogen wird.
Bei der Analyse von argumentativ verfahrenden Texten der
Alltagssprache muss man freilich beachten, dass die Schlussregel oft nicht
direkt ausgedrückt wird.
▪ vgl.
auch: Begründungspflicht bei der
kritischen Argumentation
Während nämlich auf die Argumente explizit Bezug genommen wird, geschieht
dies bei der Schlussregel meist nur implizit. (vgl. Toulmin
ebd.., S.91)
Dessen ungeachtet muss die Schlussregel als notwendiges
Glied einer Argumentation mitbedacht "und in der Argumentationsanalyse explizit
gemacht werden.“ (Brinker 1997, S.76). Dies ist um so wichtiger, wenn man
bedenkt, dass im Rahmen einer Gegenargumentation die Schlussregel im Allgemeinen
oder ihre Anwendbarkeit im besonderen Fall angegriffen werden kann.
Im vorliegenden Beispiel lautet die Schlussregel:
"Wer ein guter Schüler ist, hat auch gute Chancen im späteren Berufsleben."
Das Argumentationsschema wird zur expliziten Darstellung
der Schlussregel wie folgt ergänzt: