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Geltungsansprüche
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Überblick
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Tatsachenbehauptungen
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Geltungsansprüche einlösen und überprüfen
Geltungsansprüche mit Modaloperatoren und Ausnahmebedingungen
"Wer eine Behauptung aufstellt, erhebt damit einen Anspruch – einen Anspruch auf
unsere Aufmerksamkeit und auf unseren Glauben", betont
Stephen Toulmin (1997, S.17).
Allerdings kann der Grad dieses Anspruchs
verändert (modifiziert) werden und dies wirkt sich unmittelbar auf die jeweilige
Schlussfolgerung aus, der dadurch eine unterschiedliche Stärke verliehen wird.
In Stephen Toulmins
Argumentationsmodell
leisten dies (Modal-)Operatoren und Ausnahmebedingungen.
Modaloperatoren
Wenn man den Geltungsanspruch oder
Wahrscheinlichkeitsgrad der
Argumentation einschränken will, kann man sich eines so genannten Modaloperators
bedienen. Modaloperatoren sagen also etwas über die
Relevanz der angewendeten
Schlussregel für den vorliegenden Fall aus.
-
Manche Schlussfolgerungen bzw. argumentativen Zusammenhänge erscheinen uns
auf der Grundlage ihrer implizierten Schlussregel so zwingend, dass wir
dies mit einem Modaladverb wie "notwendigerweise" o. ä. versehen.
-
Andere Schlussfolgerungen kommen uns nur "wahrscheinlich" vor, weil
wir ihr Eintreten bloß vermuten. Formulierungen dieser Art nennt man
Einschränkungsoperatoren, weil sie
den Geltungsanspruch der These/Schlussfolgerung begrenzen.
« Stefan wird es vermutlich weit
bringen, denn er ist ein guter Schüler.
» |
Modaloperatoren im Argumentationsschema
Das
Argumentationsschema wird bei Verwendung eines
Modaloperators wie
folgt ergänzt:

Ausnahmebedingungen
Man kann den Geltungsanspruch einer Schlussfolgerung aber auch dadurch
eingrenzen, dass man so genannte Ausnahmebedingungen formuliert. Sie geben die
Umstände an, unter "denen die allgemeine Erlaubnis durch die Schlussregel
aufgehoben werden müsste." (Toulmin
1997, S.92) Bestehen derartige Ausnahmebedingungen und werden sie in der Argumentation nicht
aufgeführt, ist es natürlich ein Leichtes, die durch eine bestimmte Schlussregel
legitimierte Schlussfolgerung/These anzufechten und zurückzuweisen.
Im vorliegenden
Beispiel
wird mit dem
Konditionalsatz "Wenn seine Leistungen bis zum Abitur nicht nachlassen“ eine
derartige Ausnahmebedingung formuliert.
«
Stefan wird es vermutlich weit bringen, denn er ist ein guter
Schüler. Wenn seine Leistungen bis zum Abitur nicht nachlassen, hat
er beste Startchancen für seinen weiteren beruflichen Werdegang.
» |
Die Ausnahmebedingung im Argumentationsschema
Das Argumentationsschema wird bei Verwendung einer
Ausnahmebedingung wie
folgt ergänzt:

vgl. auch:
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Geltungsansprüche
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Überblick
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Tatsachenbehauptungen
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Geltungsansprüche einlösen und überprüfen
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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