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Etymologisieren als Verhaltensstrategie beim
nichtpartnerschaftlichen Argumentieren
Wer beim
nichtpartnerschaftlichen
Argumentieren den anderen
beeindrucken
will, kann dies tun, indem er unter dem Vorwand, Missverständnissen
vorzubeugen,
etymologisiert. Dabei
versucht man die Äußerung des Partners dadurch abzuwerten, dass man ihm die
"eigentliche", die "wahre" Bedeutung eines Begriffs vor Augen führt. Was
beim partnerschaftlichen Argumentieren durchaus zur gegenseitigen sachlichen
Klärung und Abgrenzung von Begriffen dienen kann, verkehrt sich im
rhetorischen Giftschrank in sein Gegenteil, soll den anderen beeindrucken,
ja ihn schlimmstenfalls geradezu "vorführen".
Dabei spielt
natürlich auch das nonverbale,
körpersprachliche Verhalten (Körperhaltungen,
Gesten,
Mimik
usw.) eine herausragende Rolle.
Ob eine Äußerung als Versuch betrachtet werden kann zu
etymologisieren, hängt dabei stets von der gesamten
Kommunikationssituation ab.

Beispiele:
-
Also, ob das wirklich etwas mit dem zu tun hat, was du unter Eleganz
verstehst, kann ich nicht sagen. Sicher ist nur, dass man unter einem
Elegant ehemals einen "Modegecken" verstanden hat, wenn du weißt, was das
bedeutet.
-
Natürlich habe ich gesagt, dass du dämlich bist. Aber das ist doch
nicht gleichbedeutend mit dumm oder albern. Darunter versteht man doch
einfach nur, dass jemand in einem Moment nicht bei rechten Sinnen ist.
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
21.01.2023
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