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Hier geht es um Sieg und Niederlage
Nichtpartnerschaftliches Argumentieren ist an einem
Sieg-Niederlage-Modell
orientiert. Wer sich so verhält, will in einer argumentativen
Auseinandersetzung vor allem eines: Recht behalten.
Und damit geht es nicht mehr darum, den Gesprächspartner zu
überzeugen, sondern ihn in jedem Falle zu überreden, d. h.
zur Aufgabe seines eigenen Standpunktes zu bewegen.

"Erlaubt"
ist dabei alles, was diesem Ziel dient. Dazu werden alle möglichen
verbalen und nonverbalen Register gezogen und die seit der Antike
bekannten
eristischen Argumentationstechniken verwendet, um den
Gesprächspartner in der gewünschten Art und Weise beeinflussen zu
können.
Was das nichtpartnerschaftliche Argumentieren ausmacht, ist das mehr
oder weniger genaue Gegenteil dessen, was das
partnerschaftliche
Argumentieren auszeichnet.
Merkmale des nichtpartnerschaftlichen Argumentierens
-
Im Allgemeinen
wird der andere als Gesprächspartner nicht mit eigenen
Vorstellungen, Auffassungen und Meinungen akzeptiert.
-
Bei der
Argumentation kommen ohne Abstriche alle ▪
Typen der Argumentation und ▪
Argumentationsstrategien zum Zuge, die den anderen um jeden
Preis überreden oder mundtot machen sollen. Dies schließt auch
ein, dass dem jeweiligen Gesprächspartner sogar die andere
Meinung gegen dessen ausdrücklich artikulierten Interessen
eingeredet (suggeriert) wird. Der ▪
rhetorische Giftschrank steht also weit offen.
-
Wer
nichtpartnerschaftlich argumentiert, geht inhaltlich häufig kaum
oder gar nicht darauf ein, was sein Gesprächspartner zuvor
gesagt hat. (Geringe
Responsivität)
-
Natürlich muss
auch beim nichtpartnerschaftlichen Argumentieren die Hörerrolle
zumindest hin und wieder wechseln. Aber, wenn soll das
strategische Ziel erreicht werden soll, ist dies kein
▪
echtes
Zuhören. Auch wenn man bloß so tut, geht ein solches
Pseudo-Zuhören wohl kaum über das so genannte "▪
Ich-verstehe-Zuhören" hinaus.
-
Bei den von einer
nichtpartnerschaftlich argumentierenden Person eingeleiteten
▪
Sprecherwechseln während des Gesprächs dominiert die
Selbstwahl und ▪
Unterbrechungen gehören zu den wohl üblichsten Formen dabei.
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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